Donnerstag, 29. August 2013

Scham und Ehre

Was an diesem Sonntag im Evangelium (Lk 14,7-14) von den Tischsitten des Orients zu hören sein wird, bewegt sich innerhalb einer Kultur, die uns Europäern weitgehend nur durch Einwanderer aus dem Nahen Osten bekannt sein dürfte. Es geht um Vorstellungen von Scham und Ehre, die immer dann unrühmlich in unserer Lebens- und Medienwelt auftauchen, wenn es um so genannte Ehrenmorde und um emotional entgleiste Reaktionen auf Verletzungen des Stolzes geht, mit denen wir wenig anfangen können. Es sind Bestandteile einer Schamkultur, in der das öffentliche Ansehen handfest verteidigt werden muss und in der eine Menge Tabus walten, die mit traditionellen Vorstellungen von Hierarchien und Grenzsetzungen zu tun haben.

Montag, 26. August 2013

Liebe wiedergeben

Der Mensch ist von Beginn an auf Andere bezogen, er ist - ein Sozialwesen. Eine unabdingbare Voraussetzung, um sich als solches zu verwirklichen, ist Kommunikation. 
Zwischenmenschlicher Kontakt, Gespräch, Begegnung, Beziehung stellen darum die Elemente dar, die menschliches Miteinander prägen. Gelungene Kommunikation führt zu zwischenmenschlicher Gemeinschaft (Communio). Kommunikation verdichtet sich in ausgezeichneter Weise im Geben und Wieder-Geben. Dadurch, dass jemand eine Gabe gibt und ein anderer wieder gibt, konstituieren sich soziale Beziehungen.

entscheidend

Wann tut man das Richtige?

Samstag, 24. August 2013

Herkunft klären!

Auf die bange Frage, wie viele denn zu den Erlösten gehören werden, antwortet Jesus harsch und klar. Ein wichtiger Punkt ist nach dem Evangelium dieses Sonntags (Lk 13,22-30) augenscheinlich die Herkunft derer, die erlöst werden wollen.
Ausschlusskriterium ist darum der fehlende Herkunftsnachweis: "Ich weiß nicht, woher ihr seid." (v25) Später dann erläutert Jesus, woher die Erlösten kommen: "von Osten und Westen und von Norden und Süden" (v29) - also von überall her.

Freitag, 23. August 2013

Anfangen

Ich glaube, dass Anfangen ein Grundmotiv ist, das sich durch die ganze christliche Heilsgeschichte und durch das individuelle Christsein zieht.

Mittwoch, 21. August 2013

Gelassener rumsitzen


Eine bemerkenswerte Bibelstelle ist der erste Satz, den Jesus im Neuen Testament sagt. Er steht innerhalb der Erzählung von der Taufe Jesu bei Matthäus. Johannes der Täufer hat sich geweigert, Jesus zu taufen und dabei ähnlich argumentiert wie später Petrus bei der Fußwaschung: Das verkehrt doch unsere Rollen, andersrum wäre es richtig. Daraufhin entgegnet Jesus dem Johannes: „Lass es nur zu.“ (Mt 3,15).
Aus der Situation der Taufe am Jordan herausgehoben, kann dieses Wort eine grundsätzlichere Deutung bekommen und einen Perspektivwechsel ermöglichen.