Samstag, 25. Oktober 2014

Der größte Plan aller Zeiten. Zum Doppelgebot von Gottes- und Nächstenliebe

Im Evangelium des Sonntags (Mt 22,34-40) stellt Jesus das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe als wichtigstes Gesetz - also als größten Wunsch - Gottes vor. Wenn wir es nämlich leben, verwirklichen wir den ursprünglichsten Plan Gottes mit seiner Schöpfung.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Johannes Paul II. – Die Frage nach dem Menschen vor Gott

Man kann ja von Johannes Paul II. halten, was man mag, aber er ist auf jeden Fall einer, der Grundsätzliches gern geklärt hatte. Ob man den Papst, der in diesem Jahr heiliggesprochen wurde, nun als Wegbereiter für den Zusammenbruch des Kommunismus sieht, als Parteigänger eines antiquierten Familienbildes, als mobilstmöglichen Reisepapst oder als einen, der nicht Kraft und Lust hatte, den sexuellen Missbrauch in der Kirchenhierarchie aufzudecken und zu ahnden, durchgängig ist für ihn doch sein Einsatz für den Menschen, wie er ihn verstand, in all seinen politischen, sozialen und seelischen Bezügen.

Samstag, 18. Oktober 2014

Umweht vom Heiligen – Biblisch-literarische Gedanken zum Neugeborenen

Auch wenn sich die Familiensynode des Weltepiskopats nur am Rande damit beschäftigt: Alle meine Gedanken und meine Aufmerksamkeit für kirchliche und politische Neuigkeiten sind dieser Tage durch das neue Erlebnis des Vaterseins geprägt, alles denkt sich von dort her und darauf hin. Da ist die Ruhe der ersten Tage des Willkommenheißens für mein Kind und die Zeit zum Kennenlernen ein großes Glück!

Montag, 13. Oktober 2014

Ein neuer Mensch - eine neue Ewigkeit

Die wunderbare Wirklichkeit eines Neugeborenen: nicht mehr zurückgenommen zu werden. Mehr kann man sich wirklich nicht wünschen:

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Jesus für Brave

Ich möchte mal überspitzt formulieren, worüber ich regelmäßig nachdenken muss und auch an dieser Stelle schon geschrieben habe: So wie die christliche Botschaft heute landläufig verstanden und oft auch angepriesen wird, kann sie nicht wirklich anziehend auf Menschen jenseits der konservativen, etablierten und traditionellen Milieus wirken.

Montag, 6. Oktober 2014

schon und noch nicht - Gedanken vor der Geburt

Es ist schon alles vorhanden. Fast vollendet ist es nur noch nicht in Erscheinung getreten. Ungesehen reift es zu Ende und wird erst dann offenbar und für alle Augen sichtbar sein.

So oder ähnlich beschreiben die Theologen das Reich Gottes, das Jesus verkündet hat.
Dieses Gefühl, in einer Zwischenzeit von "schon" und "noch nicht" zu leben, die jederzeit vorbei sein kann, kenne ich unmittelbar vor der Geburt unseres Kindes jetzt auch.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Therese von Lisieux - Im Regen geschrieben

Eines der ersten Gedichte von Hilde Domin, die mich gefesselt haben, ist "Im Regen geschrieben"1 Es geht um die Gewissheit, dass das Gute auch in Finsternissen ausstrahlt.

Dienstag, 30. September 2014

Die Welt von außen – Über "Bilder deiner großen Liebe"

Das Nachwort sagt, "am Ende sollte ein zusammenhängender Text dastehen, der vorhandene Lücken aber nicht verbirgt."1 Das ist gelungen.
Und nicht nur das: ein geniales Buch ist aus dem Zusammenstellen der hinterlassenen Romanfragmente von Wolfgang Herrndorf entstanden. Da sind hinreißende Passagen von Begegnungen am Straßenrand, aber auch abseitige Erfahrungen mit Mensch und Natur, und immer wieder Einblicke in eine extreme Innenwelt, die eine Interpretation nicht leicht machen. Aus all dem ergibt sich eine bisweilen lyrische, bisweilen kritisch-ironische Perspektive auf die Welt, in der wir uns bewegen.

Freitag, 26. September 2014

Pesthelden und Himmelsrapper. Über die Trennung von der Kirche und die Sehnsucht nach dem Himmel.

Die Bischöfe haben nach Beendigung ihrer Herbstvollversammlung in Fulda wie üblich eine Pressekonferenz gegeben. Dabei ging es neben vielem anderen auch um die stark diskutierten Kirchenaustrittszahlen, die ja oft in Verbindung gebracht werden (a) mit dem Beginn der Aufdeckung von Missbrauchsfällen durch katholische Seelsorger 2010, (b) dem Ärger über die Bauvorhaben des damaligen Limburger Bischofs Tebartz-van Elst 2013 oder (c) dem automatisierten Einzug der Kirchensteuer auf Kapitalerträge durch die Banken 2014.

Sonntag, 21. September 2014

Das lutherischste aller Evangelien. Arbeiter im Weinberg

Nicht die Länge oder Schwere deines Einsatzes, nicht die Qualität deiner Leistung, sondern die Gnade des Herrn ist entscheidend. Das ist die hauptsächliche Botschaft der heutigen Lesung aus dem Matthäusevangelium (20,1-16).

Samstag, 20. September 2014

Was von Jehovas Zeugen zu lernen wäre

Vielleicht beruhte mein eleganter Hochmut ja nur auf einem Missverständnis. Vielleicht ist das Ganze ja bewusst und gewollt und der bisherige Eindruck einfach falsch: Vielleicht lässt sich von den Zeugen Jehovas in ungeahnter Weise Demut lernen.

Dienstag, 16. September 2014

Nichts zu sagen

Manchmal hat man was zu sagen, manchmal glaubt man nur, was zu sagen zu haben, manchmal hat man nichts zu sagen.
Komisch.

Mittwoch, 10. September 2014

Ein geteiltes Herz oder doppelte Zugehörigkeit? – Verheiratet und Christ zugleich

Selbstverständlich kann man Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr und im Kirchenchor sein. Die beiden Betätigungen schließen sich nicht gegenseitig aus und sind zeitlich nicht derart aufreibend, dass sie unvereinbar wären.

Samstag, 6. September 2014

Leidsensible Außenpolitik

"Wir glaubten, dass wir uns durch Vernunft und Recht im Leben durchsetzen, und wo beides versagte, sahen wir uns am Ende unserer Möglichkeiten. Wir haben die Bedeutung des Vernünftigen und Gerechten auch im Geschichtsablauf immer wieder unterschätzt."1 So schreibt D. Bonhoeffer aus der Haft an sein Patenkind.
Angesichts des Kriegsschreckens, der in Teilen der Welt tobt, angesichts der Rechtslosigkeit und Unvernunft fühle ich mich wie gelähmt. Zwar beschäftigt mich das Leiden so vieler Menschen dauernd, aber ich kann mir keinen Reim auf das Chaos machen. Zudem bekomme ich mehr und mehr das Gefühl, dass die Angst vor der Schuld und dem Versagen politischer Entscheidungen auch viele politisch Verantwortliche lähmt.