Mittwoch, 2. Juli 2025

Grenzen zu und alles gut? Kommentar zu den beidseitigen Grenzkontrollen

 Es ist ein weiterer Schritt zurück in nationalen Egoismus - und der große Aufschrei bleibt aus!

Beidseitige Grenzkontrollen zwischen Polen und Deutschland zerstören die europäische Einheit und Gesellschaft mehr und mehr. Aber sowohl die lokalen als auch die bundesweiten Reaktionen bleiben angesichts der Ungeheuerlichkeit dieser Aufhebung des freien Grenzverkehrs seltsam verhalten.

Nachdem zuerst seit Herbst 2023 die Ampelregierung dauerhafte Kontrollen von deutscher Seite einführte und diese bis in dieses Jahr immer wieder verlängerte, wird seit Mai 2025 auch offiziell die Zurückweisung Schutzsuchender ohne Prüfung bei fehlender Rechtsgrundlage durchgesetzt.

Diese dauerhafte antieuropäische und mit den Nachbarn nicht abgesprochene Verletzung der Schengener Abkommen findet nun leider eine nahezu zwangsläufige Antwort und einen traurigen Höhepunkt in der Einführung von Grenzkontrollen durch die polnische Regierung ab dem 07. Juli.

Rassistische und migrationsfeindliche Politik spielt auch nun nicht mehr allein an den Außengrenzen der EU ab, sondern auch in ihrem Herzen. Zugleich ist es ein Rückfall in nationale Affekte.

Gerade in Deutschland, wo eigentlich immer mehr Zuwanderung gebraucht wird, ist eine von Angst und Abgrenzung geleitete Politik, die falscheste Politik überhaupt.

Besonders für die zusammengewachsenen Grenzregionen mit täglich tausenden Pendlern ist dies der Todesstoß. Gerade hier gibt es paradoxerweise wenig Aufschrei.

Europa? Das war einmal.

Das war einmal?

Nein - wir bleiben zusammen, wir bleiben solidarisch!

Auch wenn es fast schon zynisch klingen mag: am 09. Juli folgt der „Lauf ohne Grenzen", anschließend die Stadtfeste in @frankfurtoderslubice, Konzerte auf beiden Seiten der Oder bei „Klassik im Park" und im September die @slubice.frankfurt.pride.

Gerade jetzt, wo die Politik ihre leitenden Visionen vergisst, sind diese gemeinsamen kulturellen Ereignisse wichtiger denn je!

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