Samstag, 23. Mai 2015

Wie zeigt sich der Geist? - Ein Bilderreigen zur Pfingstsequenz

Graffito, Rixdorf, Berlin, 2015.
Wenn es um Pfingsten und den Heiligen Geist geht, dann denken viele Gläubige Menschen an Tauben und Feuerflammen, die immer noch beliebtesten typisch biblischen Bilder für den göttlichen Tröster, Lehrer, Beistand, Gabenschenker. 

Ich tue mich mit dieser klassischen Bebilderung ehrlich gesagt etwas schwer, auch wenn ich sie im Unterricht teilweise selbst benutze. Finden wir denn keine aussagereicheren Bilder für Gottes Geist als eine nichtssagend friedlich kotende Taube wie links? Dazu kommt: müssen wir IHN überhaupt darstellen?


Wird Gott an seinen Wirkungen erkannt und sein Heiliger Geist durch die Liebe, die die Christen zu einander haben, dann braucht es andere Bilder als eine verzückt nach oben schauende Jüngerschar und einen Vogel.
Nicht zwingend solche wie die, die folgen, aber vielleicht Bilder, die Gottes Wirken in uns klarer werden lassen oder eine Ahnung davon vermitteln, was Gott von uns und mit uns will. Wie sieht ein freimachender Gott aus? Wie nehmen wir den "inwendigen Gott" wahr, dessen eigentliches Geschäft die Gnadenüberfüllung ist?

Sehr assoziativ also die folgende Bildauswahl zur Pfingstsequenz:

Lutherhaus, Wittenberg, 2015.
Komm herab, o Heil‘ger Geist, / der die finstre Nacht zerreißt, / strahle Licht in diese Welt.


Pallasstraße, Schöneberg, Berlin, 2015.
Komm, der alle Armen liebt, / komm, der gute Gaben gibt, / komm, der jedes Herz erhellt.


Körnerpark, Neukölln, Berlin, 2015.
Höchster Tröster in der Zeit, / Gast, der Herz und Sinn erfreut, / köstlich Labsal in der Not,


Kleistpark, Schöneberg, Berlin, 2015.
in der Unrast schenkst du Ruh, / hauchst in Hitze Kühlung zu, / spendest Trost in Leid und Tod.


Comenius-Garten, Neukölln, Berlin, 2014.
Komm, o du glückselig Licht, / fülle Herz und Angesicht, / dring bis auf der Seele Grund.


Böhmische Straße, Neukölln, Berlin, 2015.
Ohne dein lebendig Wehn / kann im Menschen nichts bestehn, / kann nichts heil sein noch gesund.


Fähre Herrsching und Ammersee, Ammersee.
 Was befleckt ist, wasche rein, / Dürrem gieße Leben ein, / heile du, wo Krankheit quält.


Burgauer Wehr, Burgau, Jena, 2014.
Wärme du, was kalt und hart, / löse, was in sich erstarrt, / lenke, was den Weg verfehlt.


Richardstraße, Neukölln, Berlin, 2014.
Gib dem Volk, das dir vertraut, / das auf deine Hilfe baut, / deine Gaben zum Geleit.


Bouchéstraße, Alt Treptow, Berlin, 2015.
Lass es in der Zeit bestehn, / deines Heils Vollendung sehn / und der Freuden Ewigkeit.