Hilde Domin war Flüchtling, als
Flüchtlinge noch Emigranten oder Exilanten hießen. Über Italien
und Großbritannien führte der Weg dieser außergewöhnlich
sprachbegabten Frau aus jüdischem Hause im Jahr 1940 schließlich
nach Santo Domingo, wo sie zu ersten eigenen Texten fand. Aufbruch
und Abschied, Unterwegssein und Suche nach Heimat gehören zu ihren
Themen, auch in den "Liedern zur Ermutigung". Das zweite
Lied1
fängt viele Aspekte aus dem Leben eines Flüchtlings ein:
Montag, 31. August 2015
Montag, 24. August 2015
JosephsReligion 4 – Hiobtrauer und Allmachtsphantasie
Eine großartige Idee Thomas Manns in
seiner Josephssaga war es, den um seinen totgeglaubten Sohn Joseph
trauernden Jakob (vgl. Gen 37,33-35) als Hiobsgestalt darzustellen (mehr zu Jakob hier).
Bis in einzelne Formulierungen hinein
orientert sich der Autor an der mit Gott hadernden biblischen
Klagegestalt des Hiob – während der biblische Text über Jakobs
Trauer dürre zwei Verse umfasst.
Es zeigen sich da einerseits die
biblischen Kenntnisse des Autors als auch seine Lust am Hinüberziehen
dessen, was ihm aus der alttestamentlichen Tradition als für seine
Dramaturgie verwendbar erscheint. Und Hinüberziehen kann er mit
großem Geschick.
Mittwoch, 19. August 2015
Erschrockenes Herz – Herta Müller über Flüchtlinge in „Hunger und Seide“
Herta Müller kam als Deutsche aus dem
rumänischen Banat 1987 in die BRD. Ihre Erfahrungen und Reflexionen
darüber, wie das Leben in Unterdrückung beengt, wie sich Ausländer
in Deutschland fühlen und wie Deutsche sich ihnen gegenüber
benehmen, hat sie, teils aus Perspektive der Beteiligten, teils aus
der der Beobachterin, Anfang der 1990er in Reden und Essays
vorgetragen.
Das in diesem Jahr neu aufgelegte Buch
„Hunger und Seide“ (Erstauflage 1995) versammelt diese
Texte, in denen sich auch verblüffend aktuelle Beobachtungen zur
Flüchtlingsfrage in Deutschland finden lassen. Zu diesem letzten
Themenkomplex einige Ausschnitte, die ebenso zu heutigen Flüchtlingen
aus Syrien, dem Irak, Zentralafrika oder dem Balkan passen und den
Finger in manche Wunde legen.
Freitag, 14. August 2015
Heimflucht - Mariä Himmelfahrt
Montag, 10. August 2015
Revolutionäre und Schismatiker in Polen? - Oder: Sich beim Präsidenten für die Kirche entschuldigen
Ich befinde mich seit einiger Zeit in
Warschau, wo im Mai die Präsidentenwahl stattgefunden hat. In einer
Stichwahl hat sich Andrzej Duda von der konservativen Partei „Recht
und Gerechtigkeit“ (PiS) gegen den bisherigen Amtsinhaber Bronislaw
Komorowski von der eher liberalen „Bürgerplattform“ (PO)
durchgesetzt. Das politische Klima wirkte zuvor, aber auch danach oft
aufgeheizt und angespannt.
Dienstag, 4. August 2015
Warschauer Impressionen
Zu ausgeklügelten Gedanken bin ich gerade nicht fähig, darum an dieser Stelle nur einige Bilder aus Warschau, meinem Sommersitz.
Bildliche Impressionen können ja bisweilen tiefgehende Worte zu Reflexionen des Himmels ersetzen oder Durchbrüche im Alltag zeigen.
Manchmal lässt sich etwas von der Länge und Breite, von der Höhe und der Tiefe und der Durchsichtigkeit der Welt erahnen.
Ich spüre Frieden dabei.
Bildliche Impressionen können ja bisweilen tiefgehende Worte zu Reflexionen des Himmels ersetzen oder Durchbrüche im Alltag zeigen.
Manchmal lässt sich etwas von der Länge und Breite, von der Höhe und der Tiefe und der Durchsichtigkeit der Welt erahnen.
Ich spüre Frieden dabei.
Wasserzugang der Niederländischen Botschaft. Warschau, 2015. |
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