Wie es der Zufall will, ist es eine
Abschiedsrede, die wir da im heutigen Evangelium (Joh
6,60-69) hören. Nach einer anstrengenden und langen Rede haben
einige von denen, die Jesus nachgegangen sind, keine Lust mehr, bei
ihm zu sein, denn es war ihnen einfach zu viel, was er da von sich sagte. Jesus seinerseits gibt ihnen noch einige grundsätzliche Dinge mit auf
den Weg.
Meine heutige Situation hier vor Ihnen
ist ganz verschieden von dieser Situation der Jünger – ich gehe
nicht, weil mir das alles zu viel ist und ich will auch nicht noch
ein Bekenntnis aus ihnen herauskitzeln, wie Petrus es dann abliefert.
Aber auch ich möchte noch ein paar Dinge sagen, die mir wichtig
sind. Dabei lasse ich mich anstiften von dem, was wir gerade gehört
haben.
„Diese Rede ist hart. Wer kann sie
hören?“ (v60)
Im Gefängnis ist vieles nur schwer zu
ertragen – manche Mitgefangenen, manche SozialarbeiterInnen, manche
Bedienstete, manche Angehörige – aber allzu oft auch das ganze System Knast. Vorzeitiger Einschluss,
nicht besetzte Zahlstelle, kein Besuch, schon wieder warten usw. Wer
kann das ertragen?
Und dann auch noch die Seelsorger.
Sprechen von Gott, wo doch so viele andere wichtigere Sachen anstehen
– eine Überweisung, ein Telefonat, ein Päckchen Tabak oder eine
VPK.