Ich bin in der Regel bemüht, die Gemeinsamkeiten von Christ:innen und Nichtchrist:innen herauszustellen und die christliche Botschaft so zu formulieren, dass sie möglichst leicht annehmbar ist.
Aber das heutige Evangelium (vgl. Mk 10,17-30) ist für mich ein Beispiel dafür, wie der kleine aber feine Unterschied aussehen kann.
Ein Streifen mehr oder weniger. Neukölln, 2018. |
Da umarmt Jesus ihn und sagt:
"Geh, verkaufe, was du hast, gib es den Armen und du wirst einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!" (v21)
Und das ist der entscheidende Punkt – einmal ist da ein gutes Leben, das niemandem schlecht will, das auch das Vertrauen in eine höhere Macht einschließen mag und das von jederman geführt werden kann ohne dass diese Person Christ:in ist – und zum andern ist da ein Leben im Vertrauen darauf, dass Gott uns auch ohne materielle Sicherheiten begleiten und schützen wird in Verbindung mit unserer Hinwendung zu den Armen. Dies ist ein Leben, das zeigt, was es heißt, Jesus zu folgen.1
Aber wenn wir es schaffen, so zu leben, dann macht genau das den Unterschied zu vielen ethisch hochstehenden und vorbildlich handelnden Mitmenschen ohne christlichen Glauben. Christ:innen sind nicht per se besser oder schlechter als alle anderen Menschen, sie handeln nur in einem anderen Vertrauen und in der Spur dieses Mannes aus Nazareth.
1 Was das dann wieder für gläubige Juden und Jüdinnen sagen kann, wäre ein weiteres, gesondert zu erschließendes Feld.
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