Montag, 30. Dezember 2013

Augen voller Licht

… kann haben, wer vom Blitzgewitter der Feuerwerker geblendet wird
… kann haben, wer zu lange in die Sonne geschaut hat
… kann haben, wer mit Dank auf Tag und Jahr zurückschaut.

Freitag, 27. Dezember 2013

Weihnachtswürde

In jeder Eucharistiefeier steht vor dem Empfang der eucharistischen Gaben die Formel: "Herr ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund."
Das ist einerseits ein liturgischer Text, der zum gewohnten Ablauf gehört. Zum anderen ist der Inhalt so persönlich, dass ich ihn sehr achtsam spreche – besonders mit Blick auf Weihnachten.

Dienstag, 24. Dezember 2013

Abgrund der Freude

Unsere Erkenntnisse: fragmentarisch und konstruiert; unsere Traditionen: belastend und weitgehend abgestreift; unsere Normen: unverbindlich oder durch eigene ersetzt.

Freitag, 20. Dezember 2013

Sonntag, 15. Dezember 2013

"Are you the one that i've been waiting for?"

Eine Frage leitet das heutige Evangelium am Dritten Advent (Mt 11,2-11) ein. Der Täufer stellt sie aus dem Gefängnis heraus an Jesus: "Bist du der, der kommen soll oder müssen wir auf einen anderen warten?" (v 3)

Samstag, 14. Dezember 2013

Alles ist schon da

Johannes vom Kreuz, den die Kirche heute feiert, schreibt in seinem Hauptwerk "Aufstieg auf den Berg Karmel", wie Gott auf die menschlichen Wünsche nach einem persönlichen Zeichen, nach Wundern und Visionen oder privaten Offenbarungen antworten würde – ein Text, der meiner Meinung nach ein zeitloses Meisterwerk christozentrischer spiritueller Literatur ist und den ich hier kommentarlos einstellen will:

Donnerstag, 12. Dezember 2013

reiß-lauf-gieß-schlag-brecht-spring

Ich freue mich oft an den kreativen Textern von Adventsliedern der vergangenen Jahrhunderte. Mein Favorit ist dabei Friedrich Spees wortgewaltiger Klassiker "O Heiland reiß die Himmel auf", besonders die ersten drei Strophen:

Samstag, 7. Dezember 2013

Bethlehems Mauer - Ort der Menschwerdung


Seit ich Fotos mache, bin ich fasziniert von Mauern. Nicht, weil ich Mauern ein besonders tolles Statement in Sachen menschlichen Miteinanders fände, sondern weil Mauern sehr Verschiedenes aussagen können und auf sehr Verschiedenes hinweisen können. Es gibt kreativ bemalte, ruinöse, durchlässige, niedrig-schwellige, bewegliche, verwundete und viele mehr Mauern.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

genau und liebevoll

Selbstreflexion ist eine lang geübte Form christlicher Spiritualität. Schon frühe christliche Theologie und Frömmigkeit kennt das Phänomen – von den Wüstenvätern und ihren Gedanken über die inneren Dämonen über die augustinische Introspektion bis zu frühneuzeitlichen Beichtspiegeln oder der Devotio moderna. Auch die mir am nächsten stehende, die ignatianische Tradition, hat viele praktische Hilfen dazu entwickelt.

Samstag, 30. November 2013

Adventlich: Hunger und Desinfektion


Manchmal gerät die Lektüre passend zur Zeit. Ich lese momentan Walter Kempowskis Erinnerungen an seine Zeit im Bautzener Gefängnis, wo er von 1948-1956 wegen „Spionage“ sitzen musste. 1969 erschien „Im Block. Ein Haftbericht“ als Erstlingswerk. Grandios im Sprachduktus mit der für ihn typischen Verknappung, bisweilen lakonisch, manchmal absurd, oft erschütternd.
Die geschilderten Erlebnisse und Begegnungen lassen sich gut in der beginnenden Adventszeit spiegeln.

Donnerstag, 28. November 2013

Das Bodemuseum als Vorhof der Völker


Grenzen und Distanzen schillern, verschwimmen und verschwinden in unseren Tagen der späten Moderne. Durch Webkommunikation, globale Märkte und das Schwinden von Standes- und Klassenschranken scheinen viele Unterschiede, vor allem in den Ländern des Westens, nicht mehr zu existieren oder jedenfalls nicht mehr sonderlich relevant zu sein.

Dienstag, 26. November 2013

Gewalt

Graffito, Bremen, 2013.
Empathiemangel?
Rausch?
Wut?
Blutdurst?
Pflichterfüllung?
Gewohnheit?
Loyalität?
Selbstmitleid?
Selbstbehauptung?
Macht?
Stärke?
Rücksichtslosigkeit?
Risiko?
Ausprobieren?
Schwäche?

genug




Samstag, 23. November 2013

Selbsthilfe...? Gedanken zum Königtum Christi

Sich selbst helfen zu können – angesichts der Schrecknisse, die die Natur dieser Tage wieder einmal über Menschen bringt, scheint das auch für aufgeklärte Gemüter vermessen. Nicht dass ich glaubte, ein Gott würde ex machina eingreifen in die Weltgeschehnisse und aus dem Außen zur Welt dieselbe gerade rücken.
Ausgeliefert zu sein ist vielmehr eine Erfahrung sowohl der "Gottverbundenen" als auch der "Gottlosen"; es bleibt nicht aus, dieses Gefühl, die Dinge nicht mehr in der Hand zu haben und sich selbst nicht helfen zu können.

Mittwoch, 20. November 2013

"Sie haben alles gewusst, aber genutzt hat es ihnen nichts"

Der Lauf der Geschichte wirkt manchmal schon eigenartig, zumal wenn aus der Ferne darauf geschaut werden kann. Im Abgeordnetenhaus des Berliner Senats gab es gestern im Rahmen des hundertjährigen Geburtstags von Willy Brandt eine Veranstaltung mit dem Titel: "Kampagnen, Spione, geheime Kanäle. Die Stasi und Willy Brandt" mit der Vorstellung des gleichnamigen, durch die Stasi-Unterlagen-Behörde (BStU) herausgegebenen Buches von Daniela Münkel.
Zwei Bemerkungen zu diesem speziellen Blick zurück:

Dienstag, 19. November 2013

bekennen, sich

Manchmal reißt mich Lyrik aus den wirren Verengungen meiner alltäglichen Verrichtungen. Dazu, wird mancher mit Funktionsblick sagen, wurde sie ja auch gemacht. Augenweitend, neues Land eröffnend, zum Aufatmen.

Sonntag, 17. November 2013

"When it all comes down to dust"

Die letzten Strophen in Leonard Cohens "Story of Isaac" von 1969 weiten die Nacherzählung der Versuchung Abrahams aus der Sicht Isaaks ins Allgemeine und werden zur Deutung eines Generationenkonfliktes. Da heißt es dann etwas verstörend:

Donnerstag, 14. November 2013

Evangelische Pastorengeschichte


Eine weitere Erfahrung mit der evangelischen Kirchengeschichte, ähnlich wie im letzten Post - und doch ganz anders: Dieser Tage habe ich nämlich das Deutsche Historische Museum mal wieder besucht. Neben der Aussicht auf die tolle Architektur des Pei-Baus wollte ich einen ökumenisch interessierten Blick in die Ausstellung "Leben nach Luther" über die "Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses" werfen, die in vielen Zeitungen überwiegend positiv beschrieben wurde (vgl. z.B. Tagesspiegel, Berliner Zeitung und DieWelt).

Mittwoch, 13. November 2013

Elastisches Material

Ein Thema, das mich immer mal wieder beschäftigt: individuelle Biographien in politisch-gesellschaftlichen Umbrüchen. Diesbezüglich passte meine gestrige Abendveranstaltung genau – ich war bei einem Vortrag über eines der heikelsten Kapitel der jüngeren Kirchengeschichte: die ideologisch-politische Verstrickung der Christen und Theologen in der Zeit des Nationalsozialismus. Konkret ging es im Erinnerungs- und Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors" um den evangelischen Neutestamentler Walter Grundmann und das "Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben".

Samstag, 9. November 2013

Auferstehungsaugen

Nach Tod und Leben fragen heißt für Christen auch nach der Auferstehung zu fragen.
Doch wie fragt man so, dass man nicht das Fettnäpfchen erwischt, in das die Sadduzäer tappen, als sie Jesus der Unsinnigkeit seines Glaubens an die Auferstehung überführen wollen? Beim Streitgespräch im Evangelium des Sonntags (Lk 20,27-38) referieren sie die Gesetzesvorgabe, dass die Frau eines Verstorbenen seinem Bruder zur Frau gegeben werden muss. Und sie fragen: wessen Frau würde sie im Himmel sein, wenn sie nun sieben Brüder nacheinander in dieser Weise geheiratet hätte?1

Mittwoch, 6. November 2013

Nicht an den Grenzen, sondern in der Mitte

Der christlichen Spiritualität (und auch mir in meiner eigenen Gottesbeziehung) kam es lange Zeit darauf an, Gottes Stärke ins Gegenüber zu setzen zu unserer menschlichen Schwachheit. Gott zu begegnen hieß dann in erster Linie, demütig und schuldbewusst zu sein. Christliche Apologetik setzte dort an, wo die Grenzen des Menschen sich auftaten und versuchte, Menschen im Moment der Erfahrung eigener Kleinheit mit der übermächtigen Gnade zu erreichen.

Sonntag, 3. November 2013

Vom Rande her denkend. Zächäus als Leitfigur

Ein Mann sitzt auf einem Baum und schaut den Geschehnissen um diesen Jesus zunächst mit Abstand zu.
Die mir eingängigsten Gedanken zur Zachäusgeschichte fand ich im besten religiösen Buch, das ich in den letzten Jahren las – Tomáš Halík, "Geduld mit Gott. Die Geschichte von Zachäus heute."
Hier zwei Ausschnitte:

Freitag, 1. November 2013

Überwachung und Unterwerfung

Aus gegebenem Anlass habe ich dieser Tage noch einmal George Orwells Klassiker "1984" gelesen - mit großem Gewinn. Psychologisch hellsichtig und politologisch scharfzüngig analysiert er die Voraussetzungen von Macht und Unterdrückung, die Kriegsführung mit äußeren Gegnern um des Machterhalts nach innen willen und zeigt die Unterwerfung und ihre Folgen anhand des dissidentisch weil individuell fühlenden Winston Smith unter die Ansprüche der Partei.

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Nachdenken über Glaubens(re)form

Angesichts des Papstes Franziskus fragen in der katholischen Kirche und darüber hinaus viele Menschen nach den strukturellen Reformen, die nun ihrer Meinung nach seitens des Papstes initiiert werden müssten. Auch ich frage mich das bisweilen und nehme wahr, wie über Kurienreform, deutsche Kirchenfinanzierung, Sakramentenpastoral, Weihevoraussetzungen, Moraltheologie, Ökumene, Milieustudien und viele andere Dinge gestritten und gerungen wird.

Samstag, 26. Oktober 2013

Erinnern am Tempelberg

Alle gehen dorthin: Pilger, Touristen, Neugierige, Juden, Christen, Nichtgläubige, Alte, Kinder, Kranke, Soldaten, Orthodoxe, Säkulare... Alle kommen zur Western Wall oder Kotel, im Deutschen bekannt als die Klagemauer. Und so bin auch ich dort gewesen während der Reise durch Israel in diesem Jahr - und sie hat mich fasziniert, diese Mauer.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Kampf der Gartenzwergisierung! – Über Sprache


Sie sind jetzt – die "letzten warmen Tage in Berlin", von denen "Element of crime" auf dem Album "Romantik" wunderbar sehnsuchtsvoll und klarsichtig über den Großstadtherbst singt.
Voller Klarsichtigkeit und Sehnsucht beschäftigt sich der Song auch mit dem öffentlichen Sprachgebrauch – oder besser gesagt mit der verunklarten Sprache und der Sehnsucht nach Klarheit.
Denn, so die Einsicht: "ohne Klarheit in der Sprache ist der Mensch nur ein Gartenwerg."

Dienstag, 22. Oktober 2013

sich mitnehmen lassen - Über Gnade

Aus dem Roman „The Great Divorce“ („Die große Scheidung“) von C.S. Lewis stammt eine mich faszinierende Einsicht, wie wir uns Gottes Wirken zu unserem Heil und unsere Mitwirkung dabei vorstellen können.

Samstag, 19. Oktober 2013

Lange bitten. Oder: Gesprächsbereitschaft bei Flüchtlingsprotesten

Das Sonntagsevangelium (Lk 18,1-8) ermuntert zum Bitten. Doch nicht der bittenden Witwe gilt das Hauptaugenmerk des Evangelisten, sondern dem ungebeten Gebetenen.
Ohne dass der Mann, der sich verschließt, endlich beginnt zuzuhören, kommt keine der beiden Personen weiter: Nicht die an ihrem ungeklärten Schicksal leidende Bittstellerin vor dem Hause des faulen Richters und nicht dieser pflichtvergessene bedrängte Mann selbst.

Freitag, 18. Oktober 2013

Brot und Glanz

Der Titel dieses Blogs bezieht sich auf einen Vers von Hilde Domin: „...wir essen Brot, aber wir leben von Glanz...“ (aus dem Gedicht Die Heiligen. in: Hilde Domin, Nur eine Rose als Stütze. Gedichte. Frankfurt am Main 1994.)
Zwei Lebens-Mittel, die Leben auf verschiedenen Ebenen ermöglichen – das will ich endlich mal genauer mit den sich ergebenden Ambivalenzen in den Blick nehmen, jetzt, da der Blog schon so heißt.

Dienstag, 15. Oktober 2013

Die Welt vom Mount Arbel aus gesehen


Im Sommer dieses Jahres war ich in Israel. Die Landschaften sind überwältigend. Auf dem Weg von Jerusalem hinunter in die Judäische Wüste und dann nordwärts am frischen Grün des Jordantales vorbei nach Galiläa zu fahren, in die Heimat Jesu, das hat mein Herz wirklich aufgehen lassen.

Samstag, 12. Oktober 2013

Bindungskräfte

Einer kehrt um. Nur einer von zehn. Jesus heilt im Evangelium an diesem Sonntag (Lk 17,11-19) zehn Aussätzige und ein einziger von ihnen macht sich wieder auf den Weg, um Jesus zu danken.
Eine frustrierende Erfahrung, die Jesus da macht und die ihm einen interessanten Satz entlockt:
„Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden?“ (v18)

Samstag, 5. Oktober 2013

Nutzlos und verschuldet – welch Glück!

Der Kernsatz im Evangelium des heutigen Sonntags (Lk 17,5-10) stellt Gott in das Bild der antiken Sklavenhaltergesellschaft, wobei die Haltung, die aufgrund dessen von uns Christen erwartet wird, von Jesus mit der Haltung von Sklaven gegenüber ihrem Herrn verglichen wird:

Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.“ (v10)

Freitag, 4. Oktober 2013

Franziskus und Ignatius – zwei Radikale im Namen Gottes

Mit einem Papst, der Jesuit ist und sich den Namen Franziskus gibt, habe ich mir zum Gedenktag des großen Kirchenreformers aus Assisi einige Gedanken zu den beiden Bezugspersonen Franz von Assisi und Ignatius von Loyola gemacht.

Freitag, 27. September 2013

bedenken - nachahmen - folgen

Vor der Mitfeier einer Priesterweihe lasse ich mich einstimmen von den Worten, die der Bischof bei der Übergabe der heiligen Gefäße zu den Neupriestern sagen wird:
„Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes.“

Dienstag, 24. September 2013

Liturgisch beten, kurz

In der liturgischen Feier des Herrenmahls lobsingen die Kinder Gottes ihrem Vater im Himmel und preisen seinen Namen, sie erfahren den Einbruch seiner geistgewirkten Herrschaft in diese Zeit und geben sich selbst hinein in die liebende Hingabe Christi an den Vater für die Menschen.

Montag, 23. September 2013

Gekonnter scheitern

In allem Streben und Mühen erfahren wir uns über uns selbst hinaus ausgestreckt – und zugleich zurückgeworfen auf die eigenen Grenzen. Wir transzendieren uns selbst in unserem Tun – und bleiben doch bei allem auch in uns gefangen. Wir wollen das Gute tun, aber wir stoßen auf die eigene Unzulänglichkeit, ganz so, wie es Paulus im Römerbrief formuliert: „das Wollen ist bei mir vorhanden, aber ich vermag das Gute nicht zu verwirklichen.“ (Röm 7,18)

Samstag, 21. September 2013

Verantwortliche Verwalter gesucht

Ich musste schon etwas lachen, als ich das Evangelium an diesem Wahlsonntag las. Beim ersten Lesen drängte sich mir eine überzogene Verheutigung auf:

Freitag, 20. September 2013

Dienstag, 17. September 2013

Haben Katholiken die Wahl?

Nein, jetzt wird es nicht parteipolitisch. Aber angesichts der Möglichkeit, durch die Stimmabgabe am 22. September einen Einfluss auf die Zusammensetzung des Parlaments zu nehmen, beschäftigt mich dieser Tage wieder einmal die Frage nach dem Nebeneinander zweier Organisations- und Beteiligungssysteme im Leben katholischer deutscher Staatsbürger.

Samstag, 14. September 2013

To be by your side

Across the oceans, across the seas,
Over forests of blackened trees.
Through valleys so still we dare not breathe,
To be by your side. ...1

Donnerstag, 12. September 2013

Raus hier! Basischristentum

Christliche Selbstverständlichkeit mag es heute nicht gerade sein, aber Ursprung und vielgeübte Praxis des Christentums legen den Gedanken nahe: rausgehen ist zutiefst christlich.

Sonntag, 8. September 2013

Einziger Trost. Evangeliumsauslegung mit dem Heidelberger Katechismus

Im Heidelberger Katechismus, einem Grundlagenwerk der Reformierten Kirche von 1563, heißt die erste und grundlegende Frage, der sich die Leser zu stellen haben: „Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?

Samstag, 7. September 2013

Frieden mit Narben


Am letzten Wochenende habe ich es erlebt – beim Thema „Selig, die Frieden stiften – in der Familie“ mit Soldatenfamilien kamen die vielen Konflikte zur Sprache, mit denen Familien irgendwann zu tun bekommen. Seien es die Großeltern, die sich in die Erziehung der Kinder einmischen, seien es die unterschiedlichen Zeitinvestitionen in den Familienalltag, seien es disparate Erziehungsstile, die miteinander überein gebracht werden müssen. Unfriede schwebt immer wieder mal über dem Familienleben.

Mittwoch, 4. September 2013

Amen

Amen – das bedeutet: Ja. So sei es. So ist es.

Amen – das ist Affirmation pur.

Wenn wir bitten – Amen. Wenn wir danken – Amen. Wenn wir lobsingen – Amen. Wenn wir klagen – Amen.

Damit legen wir noch einmal Gewicht in das zuvor von uns oder von anderen für uns zum Ausdruck gebrachte Anliegen.

Dienstag, 3. September 2013

sich selbst tun

Wenn man schon mal liest, findet man auch gleich was interessantes:

„ ... der wahre theologische Begriff des Heiles besagt ja nicht eine zukünftige Situation, die von außen sachhaft als erfreulich oder, wenn es Unheil ist, unerfreulich den Menschen überraschend überfällt oder ihm nur aufgrund einer moralischen Beurteilung zuerkannt wird, sondern besagt die Endgültigkeit des wahren Selbstverständnisses und der wahren Selbsttat des Menschen in Freiheit vor Gott durch die Annahme seines eigenen Selbst ...1

Donnerstag, 29. August 2013

Scham und Ehre

Was an diesem Sonntag im Evangelium (Lk 14,7-14) von den Tischsitten des Orients zu hören sein wird, bewegt sich innerhalb einer Kultur, die uns Europäern weitgehend nur durch Einwanderer aus dem Nahen Osten bekannt sein dürfte. Es geht um Vorstellungen von Scham und Ehre, die immer dann unrühmlich in unserer Lebens- und Medienwelt auftauchen, wenn es um so genannte Ehrenmorde und um emotional entgleiste Reaktionen auf Verletzungen des Stolzes geht, mit denen wir wenig anfangen können. Es sind Bestandteile einer Schamkultur, in der das öffentliche Ansehen handfest verteidigt werden muss und in der eine Menge Tabus walten, die mit traditionellen Vorstellungen von Hierarchien und Grenzsetzungen zu tun haben.

Montag, 26. August 2013

Liebe wiedergeben

Der Mensch ist von Beginn an auf Andere bezogen, er ist - ein Sozialwesen. Eine unabdingbare Voraussetzung, um sich als solches zu verwirklichen, ist Kommunikation. 
Zwischenmenschlicher Kontakt, Gespräch, Begegnung, Beziehung stellen darum die Elemente dar, die menschliches Miteinander prägen. Gelungene Kommunikation führt zu zwischenmenschlicher Gemeinschaft (Communio). Kommunikation verdichtet sich in ausgezeichneter Weise im Geben und Wieder-Geben. Dadurch, dass jemand eine Gabe gibt und ein anderer wieder gibt, konstituieren sich soziale Beziehungen.

entscheidend

Wann tut man das Richtige?

Samstag, 24. August 2013

Herkunft klären!

Auf die bange Frage, wie viele denn zu den Erlösten gehören werden, antwortet Jesus harsch und klar. Ein wichtiger Punkt ist nach dem Evangelium dieses Sonntags (Lk 13,22-30) augenscheinlich die Herkunft derer, die erlöst werden wollen.
Ausschlusskriterium ist darum der fehlende Herkunftsnachweis: "Ich weiß nicht, woher ihr seid." (v25) Später dann erläutert Jesus, woher die Erlösten kommen: "von Osten und Westen und von Norden und Süden" (v29) - also von überall her.

Freitag, 23. August 2013

Anfangen

Ich glaube, dass Anfangen ein Grundmotiv ist, das sich durch die ganze christliche Heilsgeschichte und durch das individuelle Christsein zieht.

Mittwoch, 21. August 2013

Gelassener rumsitzen


Eine bemerkenswerte Bibelstelle ist der erste Satz, den Jesus im Neuen Testament sagt. Er steht innerhalb der Erzählung von der Taufe Jesu bei Matthäus. Johannes der Täufer hat sich geweigert, Jesus zu taufen und dabei ähnlich argumentiert wie später Petrus bei der Fußwaschung: Das verkehrt doch unsere Rollen, andersrum wäre es richtig. Daraufhin entgegnet Jesus dem Johannes: „Lass es nur zu.“ (Mt 3,15).
Aus der Situation der Taufe am Jordan herausgehoben, kann dieses Wort eine grundsätzlichere Deutung bekommen und einen Perspektivwechsel ermöglichen.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Dankbarkeit - Hingabe - Freiheit



Christsein in drei Worten

Wie lässt sich Christsein kurz in Worte fassen? Nach meiner Überzeugung braucht es im Wesentlichen drei Worte: Dankbarkeit – Hingabe – Freiheit.