Amen
– das bedeutet: Ja. So sei es. So ist es.
Amen
– das ist Affirmation pur.
Wenn
wir bitten – Amen. Wenn wir danken – Amen. Wenn wir lobsingen –
Amen. Wenn wir klagen – Amen.
Damit
legen wir noch einmal Gewicht in das zuvor von uns oder von anderen
für uns zum Ausdruck gebrachte Anliegen.
Amen-Sagen
ist Zustimmen.
Auf diese Weise nehmen wir teil am Werk Gottes. Denn wir bestätigen
wie Er das Gutsein der Schöpfung, trotz ihrer Gebrochenheit. Sehen
wie Er „alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut.“ (Gen
1,31)
Gottes
Zustimmung zu Seiner Geschichte mit den Menschen zeigt sich in
hervorragender Weise in Jesus Christus. Gott verheißt Seinen Segen,
Seine Nähe – und durch Jesus Christus erfüllt sich dieser Segen,
diese lebensspendende Nähe in einer konkreten Person. So schreibt es
Paulus: „Er ist das Ja zu allem, was Gott verheißen hat“ (2Kor
1,20).
Amen-Sagen
ist auch Beteiligtsein.
Mit unserem zustimmenden Wort nehmen wir teil an den Aussagen und
Vollzügen einer menschlichen Gemeinschaft, und damit an dieser
Gemeinschaft selbst.
Wir
verbinden unsere Freiheit und unser Ja mit dem Ja der Anderen, wir
vertrauen unser Ja dem Anliegen derer an, die mit uns zusammen vor
Gott stehen.
Deswegen
ist Amen-Sagen letztlich Vertrauen.
Nur wenn wir darauf vertrauen, dass jemand es gut mit uns meint und
uns nicht ausnutzt, nur dann können wir von Herzen unser Amen sagen.
Wir vertrauen Gott unsere Bitten an, weil wir Ihm vertrauen, dass Er
das Beste daraus machen wird.
Wir
sagen Amen. Das heißt: Wir stimmen zu. Wir sind innerlich beteiligt.
Wir vertrauen.
Und
doch besteht darin nicht das ganze Amen.
Wenn
wir am Ende der Eucharistiefeier hinausgesandt werden, um das
göttliche Leben, das wir neu empfangen haben, auch zu unseren
Mitmenschen zu bringen, dann sagen wir auf die Worte des Priesters:
„Gehet hin in Frieden“ nicht bloß Amen. Wir sagen: „Dank sei
Gott dem Herrn“.
Diese
Dankbarkeit drängt uns, das Amen mit unserem ganzen Leben zu sagen,
im liebevollen Dienst für unsere Nächsten.