Freitag, 30. Dezember 2022

 Persönliche Zusammenfassung des Jahres 2022

Blick auf die Oder.
Frankfurt (Oder), Ende September 2022.
1.
Das Vorzeichen, unter dem nahezu alles in diesem Jahr für mich stand, war der Krieg Russlands gegen die Ukraine.
Das entsetzliche Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer stand dabei im Vordergrund – aber auch die Frage, wie und wo meine Möglichkeiten sind, dem Grauen etwas Gutes entgegenzusetzen.

2.
Am wichtigsten ist mir die Fortführung des Straßenwörterbuchs in Frankfurt und Słubice geworden. Hier bin ich einer Menge wunderbarer Menschen mit verschiedensten sprachlichen, religiösen und parteipolitischen Hintergründen begegnet. Aber auch beim Bäumepflanzen, beim Beten um den Frieden, bei der Frage, wie Hilfe für Geflüchtete und Daheimgebliebene organisiert werden kann, habe ich gemerkt, was man in dieser Stadt alles tun kann.

Montag, 26. Dezember 2022

Herbergssuche zwischen Kyjw und Frankfurt (Oder). Geistliche Betrachtungen zum Weihnachtsfest.

MUSIK 1

Extra 1
Zuweisungsbescheid. / Wohnungsgeberbestätigung. / Sprachkursteilnahme. / Aufenthaltstitel. / Kostenübernahme.

Haus im Regen.
Frankfurt (Oder), 2022.
Sprecher 1
Es sind lange und komplizierte Wörter, die wichtig werden, wenn man in Deutschland Zuflucht gefunden hat. Darum haben viele Ukrainerinnen und Ukrainer in den letzten Monaten mit diesen Wörtern zu tun bekommen. Aber viel mehr haben sie sich mit dem beschäftigt, was hinter diesen Wörtern steht: Rettung vor dem Krieg, Sicherung des Lebensunterhalts, ein Dach über dem Kopf und versuchen, das Leben in Deutschland zu meistern.

Das alles erscheint in einem besonderen Licht, wenn wir in diesen Tagen Weihnachten feiern. Denn an Weihnachten feiern Christinnen und Christen die Geburt Jesu Christi. Wir feiern die Ankunft eines Fremden - als einer von uns. Oder in der Sprache der Theologie: Gott wird Mensch in Jesus Christus.
Die Berichte über Jesu Geburt sind – vorsichtig formuliert – historisch ungesichert. In den bekannten biblischen Texten wird berichtet von einer Volkszählung des Kaisers Augustus, vom Weg Josefs mit der schwangeren Maria aus Nazareth in Galiläa nach Betlehem, von der Geburt im Stall, weil „in der Herberge kein Platz mehr war“.
Was auch immer davon so oder so ähnlich geschehen ist: der Wunsch des biblischen Autors wird deutlich. Er wollte zeigen, dass Gott in ungesicherte Verhältnisse kommt, dass keine „Willkommenskultur“ herrscht, dass niemand mit offenen Armen auf ihn wartet.

Sonntag, 4. Dezember 2022

Zweiter Advent - Standhalten

 


Zwei Kerzen im Wind. 

Sie müssen keine Dunkelheit mehr vertreiben, denn ringsum leuchtet und blinkt ja schon alles.