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Samstag, 14. August 2021

"...aus demselben Stoff gemacht wie wir...". Elena Ferrante an Mariä Himmelfahrt gelesen

Elena Greco, die Ich-Erzählerin von Elena Ferrantes vierbändiger Reihe "Meine geniale Freundin" (im deutschen etwas pathetisch Neapolitanische Saga genannt), hat es geschafft.
Die junge Frau, die aus einfachsten, nahezu analphabetischen Verhältnissen eines Ghettos (Rione) in Neapel kommt, hat am Ende des zweiten Bandes "Die Geschichte eines neuen Namens" nicht nur die Grundschule und das Gymnasium, sondern auch noch ein Studium hervorragend abgeschlossen. Und doch merkt sie, dass ihr etwas fehlt, das alle ihre Mitstudentinnen und -studenten zu haben scheinen. Denn "eigentlich", sagt sie von sich, "blieb ich eine kulturell angepasste Dilettantin, ich besaß keine Rüstung, in der ich ruhig voranschreiten konnte, wie sie es taten."1

Sonntag, 20. Dezember 2020

Heilszeit 20 – Sex in "Das lügenhafte Leben der Erwachsenen" von Elena Ferrante

In diesem tollen Buch geht es um Brüche, Verletzungen und Leid. Ich habe lange gesucht, bis ich in der Geschichte der heranwachsenden Giovanna einen passenden Abschnitt gefunden habe, der nicht nur Unheiles in den Blick nimmt.
Im Hintergrund der folgenden Zeilen steht die von Giovannas Eltern seit langem verstoßene Schwester des Vaters, Vittoria, zu der sich Giovanna hingezogen fühlt.

Sie lebt ganz im pubertären Zwiespalt: gefallen wollen – eigensinnig sein wollen; Suche nach ersten sexuellen Erfahrungen – Furcht vor Verletzung; Sehnsucht nach Freiheit – Schranken der Erwachsenen. Vittoria rückt Giovannas BH zurecht und sagt: