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Donnerstag, 19. November 2020

Kirche mit Gotteserfahrung! „Ich träume von einer Kirche der Hoffnung“ von Monika Renz

 Wir haben sie gerade nötiger denn je – eine Kirche der Hoffnung, von der Monika Renz in ihrem aktuellen Buch träumt.

Denn angesichts der Aufdeckung von massiver Vertuschung sexueller Gewalt durch Bischöfe und andere Personalverantwortliche klingen die ernsten Fragen der Theologin und Therapeutin fast schon absurd:

"Kann eine Kirche von morgen zu Erfahrung von Würde und Identität beitragen? ... Hat Kirche im Brennpunkt 'Leiden' etwas zu sagen? ... Hat Kirche uns im Thema Urangst und Entfremdung etwas zu sagen?"1

So wie Renz diese Themen aus- und weiterführt, will sie ein Gegenbild zur tatsächlich erfahrenen Realität der Kirche aufbauen. Es geht ihr um eine Kirche, die klar auf existenzielle Sehnsüchte und Bedürfnisse der Menschen antworten kann, die zu den genannten Fragen nach Würde, Identität, Leiden oder Entfremdung Stellung nimmt, indem sie sich auf die Seite der Fragenden und Leidenden stellt.

Freitag, 28. August 2020

"Trotzdem!" lesen! Eine Rezension zu Christiane Florins neuem Buch

Vielleicht steht Christiane Florin bis zu einem gewissen Punkt für einen Großteil westdeutscher Katholiken um die 50: Aufgewachsen in einem katholischen Umfeld und darin leidlich engagiert, wird der Blick auf die Kirche mit der Zeit immer kritischer.
Doch bei Florin ist es noch mehr: Sie befasst sich in unterschiedlicher Weise beruflich mit Religion und Glaube und nicht zuletzt mit der Kirche; erst bei Christ & Welt, seit vier Jahren im Deutschlandfunk bei "Religion und Gesellschaft".
Nach dem Buch "Weiberaufstand" von 2017 (und einer dazugehörigen Website) hat sie nun ein neues Buch mit einem breiteren Fokus vorgelegt: "Trotzdem! Wie ich versuche, katholisch zu bleiben"1

Und dieses Buch trifft ins Mark.

Dienstag, 14. Mai 2019

Lektionen voll undifferenzierter Hybris. Unzufriedenheit nach einem Buch von Y. N. Harari

Alle lesen ihn, alle reden von ihm – also dachte ich vor einigen Monaten, dass ich doch auch mal so ein Buch von Yuval Noah Harari lesen müsste. Da fiel mir in der Öffentlichen Bibliothek "21 Lektionen für das 21. Jahrhundert"1 in die Hände. Und ich nahm an, nun könnte ich eine Bildungslücke stopfen.
Denn wenn es um die großen Fragen unserer Zeit, also um Krieg und Frieden, Gerechtigkeit, Technologie, Digitalisierung, Migration, Terrorismus etc. geht, kann ich mir hier, so meine Hoffnung, sicher einen guten Einblick verschaffen.

Aber ich wurde schwer enttäuscht. Und ich schreibe hier im Normalfall positiv-kritisch, über Dinge, die mir gefallen und die ich empfehlen will. Nur ist hier eine Ausnahme angebracht.

Freitag, 26. April 2019

Ein neues Leben für Annie Ernaux. Von Ostern und sozialem Aufstieg

Passend zur Osterwoche habe ich gerade das Buch "Der Platz"1 von Annie Ernaux gelesen. Es passt deshalb zu Ostern, weil die Autorin in diesem schmalen Bändchen die wachsende Kluft zwischen sich selbst und ihrer Herkunft, vor allem die soziale Distanz zu ihrem Vater thematisiert.

Anders gesagt: Sie ist eingetaucht in ein neues Leben und hat dabei jene zurückgelassen, mit denen sie so lang unterwegs war.
Das ist für beide Seiten nicht leicht und vielleicht wirft manche der geschilderten Erfahrungen ein Streiflicht auf die Beziehung des auferstandenen Jesus zu seinen Jüngern.

Donnerstag, 21. März 2019

Freiheitsgewinn 1 – "Spiritueller Missbrauch in der katholischen Kirche" von Doris Wagner

In den letzten Themenreihen der Fastenzeit habe ich mich stark auf die Passion fokussiert – 2016 "Der Gekreuzigte" und 2018 "Das Sterben spüren".
Das Thema in diesem Jahr soll "Freiheitsgewinn" lauten, denn Fasten hat ja auch zu tun mit dem Heraustreten aus der eigenen Begrenztheit hinein in die Weite Gottes.
Es soll in den Beiträgen unter diesem Titel darum gehen, Abhängigkeiten und Enge zu erspüren und Freiheitspotenziale auszuloten.

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Am Beginn stehen im vorliegenden Beitrag die Analysen und Schlussfolgerungen von Doris Wagner, ehemalige Ordensfrau und (inzwischen verheiratete) Autorin des bemerkenswerten Buches "Spiritueller Missbrauch in der katholischen Kirche".1

Donnerstag, 14. Februar 2019

Bekehrung? "Der Widersacher" von Emmanuel Carrère und die Rolle des Gefängnisseelsorgers

Der Gefängnisseelsorger habe ihm sehr geholfen, "zur Wahrheit zurückzukehren. Doch die Wirklichkeit ist so grauenhaft und unerträglich, dass ich befürchte, mich aufs Neue in eine imaginäre Welt zu flüchten".1

In seinem Roman "Der Widersacher" erzählt Emmanuel Carrère sein Ringen mit der Geschichte von Jean-Paul Ramond, einem Mann, der 18 Jahre lang sein engstes familiäres Umfeld über seine beruflichen und finanziellen Verhältnisse belogen hat. Kurz bevor alles aufgeflogen wäre, tötete er seine Frau, seine Kinder und seine Eltern.

Freitag, 16. November 2018

Unechte Sicherheiten. Gianna Molinaris "Hier ist noch alles möglich"

Wie gut passt dieses Buch doch in unsere Zeit!
Allerorten versucht man, Dinge festzuzurren und greifbar zu machen, nationale und begriffliche Grenzen zu schließen, Fakten justiziabel zu formulieren und auf diesen Wegen die allerorten aufkommenden Ängste zu bändigen. Dabei benötigen wir doch gerade in unserer hochkomplexen Welt die Fähigkeit, nicht alles sofort einzutüten und wegzustecken, sondern Fragen auch mal offenzuhalten und die Unklarheit des Lebens auszuhalten.

Ich glaube, genau darum geht es in Gianna Molinaris Debütroman mit dem sprechenden Titel "Hier ist noch alles möglich".1
Die junge Frau, welche die Geschichte erzählt, beginnt gerade einen neuen Job als Nachtwächterin in einer Kartonfabrik. Obwohl die Fabrik bald schließen wird, soll noch ein angeblich auf dem Gelände aufgetauchter Wolf gefangen werden. Für den gibt es allerdings keine Beweise außer einer angeblichen Sichtung und sonst nur sehr spärliche Hinweise. Der Roman umkreist die Arbeit vor den Monitoren und an den Löchern des Zaunes, die Umgebung des Fabrikgeländes mit einem nahegelegenen Flughafen und erlaubt sich von Zeit zu Zeit kurze Abstecher auf ferne Inseln.

Donnerstag, 8. November 2018

"Es sind zu viele Juden im Zug" – Gedanken zum 9. November

"Es sind zu viele Juden im Zug, dachte Silbermann."1

Das sagt kein Antisemit, sondern die Hauptperson in Ulrich A. Boschwitz' wiederentdeckten und in diesem Jahr erstmals herausgegebenen Roman "Der Reisende". Silbermann, wohlhabender Unternehmer im Deutschland der 1930er Jahre ist selbst Jude und, wie der Titel verrät, auf Reisen. Dies ist er jedoch nicht zum Vergnügen, sondern Silbermann befindet sich auf der Flucht. Er ist in den Strudel der nationalsozialistischen Machtdemonstrationen und Ausschreitungen jener Jahre geraten und sieht sein gesamtes bisheriges Leben zerstört.
Vom ehemaligen Geschäftspartner wurde er über den Tisch gezogen, SA-Schlägertrupps haben seine Wohnung verwüstet, seine Frau ist zu ihrem Bruder geflohen, der ihn selbst jedoch nicht beherbergen will und vor lauter Angst, irgendwo dauerhaft zu bleiben, reist der zunehmend gestresste und paranoide Silbermann immer wieder quer durch Deutschland.

Donnerstag, 27. September 2018

Das schreckliche Schwanken. "Der Vogelgott" von Susanne Röckel

Ich wusste vorher nicht, was mich bei der Lektüre dieses Romans "Der Vogelgott"1 erwartet – aber ich wurde nicht enttäuscht.

Susanne Röckel hat in dunklen Farben die Geschichte dreier Geschwister gemalt, die in unterschiedlicher Weise einer geheimnisvollen Religion auf die Spur kommen.

Da ist zunächst Thedor, der jüngste der drei, der sonst nie etwas auf die Reihe bekommt. Ausgerechnet er macht sich auf den Weg in die weitgehend unbekannte Region der Aza, um dort humanitäre Hilfe zu leisten – verführt durch einen faulig riechenden und doch charismatischen Unbekannten, der ihm den Eindruck vermittelt hatte, gerade er sei dort besonders vonnöten. In der Fremde angekommen scheint es zunächst, als sei er vergessen worden.

Donnerstag, 2. August 2018

Neue religiöse Lyrik in "Der Himmel von morgen". Eine Rezension

Die Poeten haben ihren Blick seit je über das allzu Greifbare hinaus auf religiöse Themen gelenkt. Nicht umsonst ringt Lyrik in allen Kulturkreisen mit ihren Worten darum, Unsagbares auszuloten und Unausdenkliches anzudeuten.

Anton G. Leitner, selbst Lyriker und zugleich Verleger und Herausgeber, hat dieser Tage nun eine kleine Anthologie zeitgenössischer religiöser Gedichte vorgelegt. "Der Himmel von morgen. Gedichte über Gott und die Welt"1 versammelt 100 Texte, die auf unterschiedlichste Weise das Religiöse zum Thema haben. In unserer Gesellschaft, die sich von religiösen Phänomenen intellektuell und persönlich eher absetzen will, bietet diese Sammlung damit eine Art Versöhnung von Hochkultur und Religion auf der Höhe der Zeit an.

Eine Kostprobe zu Beginn:
Das philosophisch anmutende Gedicht "Die Glut durchwühlen" von Norbert Göttler wird durchzogen vom Widerspruch analytischer und synthetischer Weltdeutung.

Samstag, 21. Juli 2018

Einfach wegfahren. Bodo Kirchhoffs Kreuzfahrt und die Flüchtlingsboote

Das ist der Wunsch, der sich mit Urlaub verbindet: einfach nur mal wegfahren und allein sein, seine Ruhe haben und aus den Zwängen der Arbeit herauszukommen.
Jesus und seine Jünger versuchen dasselbe im Evangelium des heutigen Sonntags (Mk 6,30-34), als sie ein Boot besteigen und an einen anderen Ort fahren.
Aber sie entkommen der Mühle nicht.
Denn irgendjemand kriegt raus, wo sie sind, und schon kommen die Leute ihnen hinterher.

Auch das ist eine Erfahrung des Urlaubs – wir werden den Alltag nicht so leicht los.
Und uns selbst noch viel weniger.

Zwei Assoziationen zum Text.

Dienstag, 12. Juni 2018

Gespalten 3. Das Ideal des Simon Strauß und mein spirituelles Versagen

Die "Sieben Nächte"1 von Simon Strauß schlugen im letzten Jahr richtig ein – da schreibt ein Noch-nicht-Dreißiger an gegen die Gesetztheit und Mentalität der Absicherung, gegen das gepolsterte Leben und allzu anpassungswilligen Pragmatismus. Dagegen setzt er seine Sehnsucht nach mehr, nach einem Mehr an Phantasie, Risikobereitschaft und Empfindsamkeit. Eingebettet in die Geschichte vom Auftrag eines Unbekannten, der ihn in sieben Nächten die sieben Todsünden zu begehen auffordert, sucht der FAZ-Journalist noch einmal neu das radikale Leben, sehnt sich nach "wilderem Denken ... Nach Ideen ohne feste Ordnung, Utopien ohne berechenbaren Sinn, nach Ecken und Kanten".2

Montag, 11. Juni 2018

Gespalten 2 – "agree to disagree" und Frank Richters Aufruf "Hört endlich zu!"

Da sich mir die Parallelen nur so aufdrängen, hier noch ein Beispiel zu dem Jesuswort des letzten Sonntagsevangeliums: Wenn etwas "in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben." (Mk 3,24)
Frank Richter, ehemaliger Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, macht die zentrale Aufforderung seines aktuellen Büchleins auch zu dessen Titel: "Hört endlich zu!"1
 Darin beklagt er vornehmlich die weitgehende Diskursunfähigkeit sowohl vieler liberaler Bürger als auch jener "besorgten Bürger", die sich von der Globalisierung und allem Fremden unter Druck gesetzt fühlen, in ihrer Auseinandersetzung mit den Positionen der je andern Seite.

Mittwoch, 23. Mai 2018

Religiöse Ekstase in James Baldwins "Von dieser Welt"

"... etwas regte sich in Johns Körper, das nicht John war. Etwas war in ihn eingedrungen, hatte ihn entwürdigt und besetzt. Diese Kraft hatte John in den Kopf oder ins Herz getroffen und auf einen Streich, indem sie ihn ganz und gar mit einer Qual erfüllte, die er sich niemals hätte vorstellen können und sicher nicht aushalten und selbst jetzt noch nicht fassen konnte, geöffnet, mittendurch aufgeknackt wie Holz unter einer Axt, wie brechendes Gestein; hatte ihn auf einen Streich mitgerissen und hingestreckt, sodass John nicht die Wunder spürte, sondern nur den Schmerz, nicht den Fall, sondern nur die Furcht. Und so lag er nun da, hilflos, schreiend, am Grund der Finsternis."1

Ein Sturz in die Tiefe, Finsternis, Tränen, Schreie, endlos tiefes Wasser, Feuer und einsame Verzweiflung – der gerade vierzehn Jahre alt gewordene John hat beim abendlichen Gottesdienst eine Vision.

Mittwoch, 16. Mai 2018

Provokation mit Häkchen. Kommentar zu Erik Flügges "Eine Kirche für viele"

Ich bin nah dran an der Situation, die sich Erik Flügge in seinem neuen Buch wünscht.

Mit „Eine Kirche für viele statt heiligem Rest“ hat der Politikberater und Autor, der auch schon über die Probleme kirchlichen Sprechens publiziert hat, nun eine Art fundamentaler Strukturkritik vorgelegt. Es ist wieder ein Buch herausgekommen, das vor Pauschalisierungen und harten Worten nicht zurückschreckt.
Leichtgewicht oder Überflieger?
Berlin, 2018.
Kurz gesagt geht es ihm darum, dass möglichst viele Kirchenmitglieder mit der Kirche, der sie angehören, in Kontakt kommen. Derzeit würden aber, so schreibt er, Angebote für den Kern von 10 Prozent gemacht, der Rest zahle zwar Kirchensteuer, würde aber nie etwas von der Kirche sehen. Nötig seien deshalb statt Gebäuden und Strukturen in erster Linie face-to-face-Kontakte, konkret schlägt er Besuche von Hauptamtlichen und engagierten Ehrenamtlichen bei den inaktiven Christen vor. Ziel ist eine "Kirche für alle", die nicht auf ihren Immobilien hockt und jammernd wartet, wer noch kommt, sondern sich selbst in Bewegung bringt und zur "aufsuchenden Kirche" wird.1

Freitag, 4. Mai 2018

"Nihil esse respondendum". Kommunionempfang und Ambiguitätstoleranz

Das Buch der Stunde stammt von dem Islamwissenschaftler Thomas Bauer. 
Jedenfalls liefert es entscheidende Hinweise für das Verstehen der Vorgänge um die Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz zum Kommunionempfang für nichtkatholische Ehepartner in einer gemischtkonfessionellen Ehe.

Kurz zur Vorgeschichte: Im Februar hatten die Deutschen Bischöfe ein Dokument erarbeitet, in dem die Möglichkeit zur Spendung der Kommunion in diesem Kontext eröffnet wurde. Einige Bischöfe (unter ihnen Rainer Maria Woelki, Rudolf Voderholzer, Stefan Oster) wandten sich, unzufrieden mit der Entscheidung der Mehrheit der DBK und in Angst um "Glaube und Einheit der Kirche", an den Vatikan und baten um Klärung, ob eine solche Entscheidung überhaupt in der Kompetenz einer Bischofskonferenz liege.

Mittwoch, 18. April 2018

Neues von Tieren und Menschen und Gott. Texte von J.M. Coetzee und Monika Maron

Menschen und Tiere haben mehr gemeinsam, als viele von uns, besonders von uns Fleischessern, wahrhaben wollen.
Zugleich sind sie nach christlicher Überlieferung stark voneinander unterschieden, ist der Mensch bestimmt, über das Reich der Tiere und Pflanzen zu herrschen (vgl. Gen 1,26.28).
Diese beiden Meinungen müssen sich nicht ausschließen. Aber Menschen, die eine dieser Meinungen vertreten, neigen dazu, die Unhaltbarkeit der je anderen Meinung zu betonen. Oder sie wenigstens nicht mehr hören zu müssen.
Hinter diesen Meinungen verbirgt sich auch die umfassendere Frage nach der Stellung des Menschen in der Welt, nach seiner Würde und seiner Aufgabe.

Zwei aktuelle Romane bieten für beide Meinungen prägnante Texte an.

Dienstag, 27. März 2018

Das Sterben spüren 5 – Sibylle Knauss' "Der Gott der letzten Tage"

Das ist das beste Buch, das ich in den letzten Monaten gelesen habe! Einfach herrlich!

Die Autorin und Theologin Sibylle Knauss lässt einen evangelischen Pfarrer sein eigenes Sterben erleben.
Zuerst ist das Erwachen. Der Pfarrer bezieht die Bausteine des biblischen Glaubens auf seine Erfahrung des langsamen Aufwachens nach der Reanimation. Ist er aus dem Tod erstanden? Ja und Nein, aber auferstanden zurück in sein Leben. Und zugleich doch nicht, denn er ist vollkommen hilf- und bewegungslos. Er liegt in irgendeinem Krankenhauszimmer, ohne Erinnerung an seinen Tod und die Rettung der Medizin. Doch noch mehr irritierende Erfahrungen werden folgen.

Donnerstag, 22. März 2018

Badewanne und Südpol. Erling Kagge trifft Ignatius von Loyola

Der Abenteurer ist naturgemäß auch ein Entdecker.
Erling Kagge, norwegischer Verleger und Südpolbezwinger, Bergsteiger und Familienvater, hat nun die Stille neu entdeckt.
In seinem kleinen Band "Stille"1 will er 33 "Wegweiser" zur Stille präsentieren.
Das tut er mithilfe sehr aktueller Beispiele aus der Welt der Smartphone-Apps oder aus seinem Familienleben, aber auch inspiriert durch seine Bergbesteigungen, Atlantiküberquerungen und Polexpeditionen. Auf diese Weise fächert Kagge ein weites Feld innerer und äußerer Stilleerfahrungen auf.

Freitag, 16. März 2018

Das Sterben spüren 4 – William Goldings "Pincher Martin"

1 Kampf im Wasser
Ein Seemann ertrinkt während des Zweiten Weltkriegs irgendwo inmitten des Atlantiks.

"Er kämpfte nach allen Seiten zugleich, Mittelpunkt eines sich windenden, um sich schlagenden Knotens, der sein eigener Körper war. Es gab kein Oben und kein Unten, nicht Licht noch Luft. Er spürte, wie sich sein Mund selbsttätig öffnete, hörte, wie das Wort im Schrei herausbrach.
'Hilfe!'