In jeder Eucharistiefeier steht vor dem
Empfang der eucharistischen Gaben die Formel: "Herr ich bin
nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein
Wort, so wird meine Seele gesund."
Das ist einerseits ein liturgischer
Text, der zum gewohnten Ablauf gehört. Zum anderen ist der Inhalt so
persönlich, dass ich ihn sehr achtsam spreche – besonders mit
Blick auf Weihnachten.
Unsere Erkenntnisse: fragmentarisch und
konstruiert; unsere Traditionen: belastend und weitgehend abgestreift; unsere
Normen: unverbindlich oder durch eigene ersetzt.
Eine Frage leitet das heutige
Evangelium am Dritten Advent (Mt 11,2-11) ein. Der Täufer stellt sie
aus dem Gefängnis heraus an Jesus: "Bist du der, der kommen
soll oder müssen wir auf einen anderen warten?" (v 3)
Johannes vom Kreuz, den
die Kirche heute feiert, schreibt in seinem Hauptwerk "Aufstieg
auf den Berg Karmel", wie Gott auf die menschlichen Wünsche
nach einem persönlichen Zeichen, nach Wundern und Visionen oder
privaten Offenbarungen antworten würde – ein Text, der meiner
Meinung nach ein zeitloses Meisterwerk christozentrischer
spiritueller Literatur ist und den ich hier kommentarlos einstellen
will:
Ich freue mich oft an den
kreativen Textern von Adventsliedern der vergangenen Jahrhunderte. Mein Favorit ist
dabei Friedrich Spees wortgewaltiger Klassiker "O Heiland reiß
die Himmel auf", besonders die ersten drei Strophen:
Seit ich Fotos mache, bin ich
fasziniert von Mauern. Nicht, weil ich Mauern ein besonders tolles
Statement in Sachen menschlichen Miteinanders fände, sondern weil Mauern sehr
Verschiedenes aussagen können und auf sehr Verschiedenes hinweisen
können. Es gibt kreativ bemalte, ruinöse, durchlässige,
niedrig-schwellige, bewegliche, verwundete und viele mehr Mauern.
Selbstreflexion
ist eine lang geübte Form christlicher Spiritualität. Schon frühe christliche Theologie und Frömmigkeit kennt das
Phänomen – von den Wüstenvätern und ihren Gedanken über die
inneren Dämonen über die augustinische Introspektion bis zu
frühneuzeitlichen Beichtspiegeln oder der Devotio moderna. Auch die mir am
nächsten stehende, die ignatianische Tradition, hat viele praktische
Hilfen dazu entwickelt.