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Montag, 31. Januar 2022

Austritt – Rückblick nach zehn Jahren

Vor genau zehn Jahren habe ich ein Auto beladen und bin mit meinen Sachen von St. Georgen in Frankfurt am Main nach Berlin gefahren.
Wegen einer Möbelspende, die abzuholen, und einem Mitfahrer, der abzuliefern war, führte der Weg über Bremen und Hamburg, was eine gewaltige Fahrt von knapp 900 km bedeutete.

Aber das war dann auch noch irgendwie zu schaffen. Nachdem ich so viel geschafft hatte.
Mich von so vielen Menschen, von so vielen möglichen Lebensperspektiven verabschiedet hatte und aus dem Jesuitenorden ausgetreten bin.
Am 01. Februar 2012 habe ich noch einmal neu angefangen.

Donnerstag, 29. April 2021

dankbar. Ein Stimmungsbild

Ich weiß, dass das in der jetzigen Zeit komisch klingen mag, aber ich bin gerade sehr dankbar.

Das hat auch damit zu tun, dass sich in meinem Leben aktuell eine Menge ändert: ein Umzug in eine andere Stadt steht an (Frankfurt an der Oder!), damit verbunden eine neue Arbeitsstelle (noch geheim).

Im Hintergrund stehen auch noch die Impfung, die jetzt demnächst kommt und die konkrete Hoffnung auf ein mittelfristiges Ende der einschneidendsten Corona-Probleme.

Donnerstag, 14. Januar 2021

Großzügig spenden. Ein Radiowort

In dieser Woche wird täglich ein kurzes Wort für den Tag auf rbb Antenne Brandenburg (9:10 Uhr), rbb Kultur (6:45 Uhr) und rbb 88.8 (5:55 Uhr) von mir gesendet. Hier der Text des heutigen Wortes:

Mittwoch, 13. Januar 2021

Großzügige Schöpfung. Ein Radiowort

In dieser Woche wird täglich ein kurzes Wort für den Tag auf rbb Antenne Brandenburg (9:10 Uhr), rbb Kultur (6:45 Uhr) und rbb 88.8 (5:55 Uhr) von mir gesendet. Hier der Text des heutigen Wortes:

Mittwoch, 9. Dezember 2020

Heilszeit 9 – Geste in "Stern 111" von Lutz Seiler

Der junge Carl möchte mit seinen Gedichten an die Öffentlichkeit – doch seine Scheu, zu den eigenen Werken zu stehen, kann er nur schwer ablegen. In den Wirren der Wendemonate hat er im Prenzlauer Berg in Berlin Anschluss an eine anarchische Gruppe gefunden und arbeitet in einer Untergrundkneipe als Barkeeper. Dort sucht ihn unerwartet ein Verleger auf:

Donnerstag, 4. Juni 2020

Das Kreuz auf dem Schloss mit der Schrift. Eine Berliner Farce

Wäre es nicht so bitter, so müsste man es als wirre Komödie ansehen.
Da wird mit ungeheurem Aufwand und nach vielerlei Diskussionen in der bundesdeutschen Politik ein neues Schloss nach altem Maß ins Herz Berlins gesetzt. Die Wierderherstellung des zerstörten Baus von Andreas Schlüter aus der Zeit der preußischen Könige soll mit seinen Ausstellungen und Aktionen fortan für Berlins Aufgeschlossenheit und Multikulturalität stehen.
Schon hier verbergen sich eine Reihe ungelöster Fragen und Probleme zwischen dem architektonisch manifestierten Anspruch der deutschen Monarchen und dem heutigen Wunsch, sich als Wegbereiter von Weltoffenheit und Toleranz zu präsentieren.

Dienstag, 12. Mai 2020

"Sind Gräber Atempause für die Sehnsucht?" Zum 50 Todestag von Nelly Sachs

Ich weiß nicht viel von ihr, und das wenige, das ich weiß, lässt sich überall zusammenlesen:
Nelly Sachs wurde 1891 in Berlin in einer jüdischen Familie geboren und lebte bis zu ihrem Exil 1940 ein recht stilles Leben, abseits vom Kulturbetrieb der flimmernden Großstadt. Sie veröffentlichte einige wenige Gedichte und konnte 1940 nach Schweden fliehen. Dieses Exil wurde "ihr buchstäblich zur künstlerischen Neugeburt",1 so schreibt es Hilde Domin in ihrem Nachwort zu einer Gedichtauswahl der Suhrkamp Bibliothek.

Donnerstag, 26. März 2020

Wie sieht Nähe in der Krise aus?

Viele gute Sachen kommen in einer Krise zum Vorschein. Dazu gehört auch, dass eine Menge Hilfsangebote an Nachbarn oder Bedürftige gemacht werden, das Übernehmen von Einkäufen oder die Berliner Gabenzäune beispielsweise.
Durch solche Aktionen entsteht eine neue Nähe zu Menschen, die sonst unter die Räder kommen könnten. Nachbarn, die sonst nicht mehr als einen Gruß miteinander wechseln, können sich Hilfsangebote machen. Online-Tutorials können neue Horizonte aufschließen.

Und das alles, während es auf den Straßen und Plätzen des Landes (und in vielen anderen Regionen weltweit) weitgehende Kontaktverbote gibt. Physische Nähe fällt aus – mentale Nähe kann entstehen.

Beim heutigen Spaziergang im Wald stand mir plötzlich dieser Satz vor Augen:

Sonntag, 22. Dezember 2019

Geliebt 22 – Thron in "Marzahn Mon Amour" von Katja Oskamp

Eine Glanzleistung der Menschenfreundlichkeit ist das Buch von Katja Oskamp, das in vielen kleinen "Geschichten einer Fußpflegerin" liebevoll die Menschen von Marzahn, dem riesigen DDR-Neubaugebiet im Nordosten Berlins, porträtiert. Das gut eingespielte Zusammenwirken von Stammkundschaft und Fußpflegerin zeigt sich auch als sich eine der ersten beschriebenen Kundinnen auf dem Fußpflegestuhl niederlässt:

Sonntag, 15. Dezember 2019

Geliebt 15 – Bruchlinie in "Der traurige Gast" von Matthias Nawrat

Es geht um eine Zufallsbekanntschaft in der Berliner polnischen Community: Aus dem Gespräch über die Umbauplanung in der Wohnung des Ich-Erzählers entwickeln sich regelmäßige Besuche bei einer alternden Architektin. Sie erzählt von ihrem Leben, ihren Überzeugungen und auch von ihrer Ehe:

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Geliebt 5 – Kofferherz in "Was dann nachher so schön fliegt" von Hilmar Klute

Literatur und Sprache stehen im Zentrum von Hilmar Klutes Roman. Der junge Autor Volker Winterberg aus der westdeutschen Provinz wird ins wilde Berlin eingeladen, um einige seiner Gedichte vorzustellen. Dabei lernt er Katja kennen, eine Mitarbeiterin des Literatentreffens.
Ihre Beziehung bleibt zweideutig zwischen Liebe und Erotik, wie der folgende Abschnitt nach der ersten sexuellen Annäherung verdeutlicht:

Samstag, 28. September 2019

"Lauft so, dass ihr den Siegespreis gewinnt!" (1Kor 9,24). Vom Üben und Trainieren.

So ähnlich bin ich am Sonntag, dem 29.09.2019, gegen zehn vor 6 Uhr auf Radio rbb 88,8 zu hören:

Wie habe ich es gehasst!
Immer dieses Üben, jeden Tag musste ich wenigstens ein paar Minuten an dieser blöden Gitarre sitzen. Und trotz des Übens war kein wirklicher Fortschritt spürbar. Auf eventuelle Auftritte hatte ich deshalb erst Recht keine Lust.
Alles andere in meinem Leben funktionierte doch auch so einigermaßen, warum also hier diese ganze überflüssige Anstrengung?
Ich konnte also lange Zeit nicht viel anfangen mit dem Thema Üben.
Aus Anlass des heutigen Berlin-Marathons aber möchte ich noch einmal einen neuen Anlauf wagen.

Freitag, 20. September 2019

Die Gnade der Diaspora. Zu einem Vortrag von Kardinal Arborelius

Während der letzten Tage hat der schwedische Kardinal Lars Anders Arborelius das Erzbistum Berlin besucht und mehrere Male öffentlich gesprochen. Ich kannte ihn vorher nicht und habe ihn das erste Mal bei der Wallfahrt des Pastoralen Personals nach Brandenburg (Havel) am Mittwoch dieser Woche gehört.

Es war ein inspirierender Vortrag.
Zunächst hat der Kardinal sich über die Suche nach Gott im Alltag geäußert. Die Anwesenheit Gottes in jedem Moment entdecken war eines der hauptsächlichen Themen. Dazu gehört für ihn auch die Möglichkeit, Gottes Ebenbild im Nächsten zu entdecken. Soweit, so bekannt.

Samstag, 20. April 2019

Karsamstag: Blick in den Abgrund mit Andrea Mantegna

Die aktuelle Ausstellung "Mantegna und Bellini – Meister der Renaissance" in der Berliner Gemäldegalerie zeigt einige eindrucksvolle Karsamstagsbilder. Unter dem Titel "Der Abstieg Christi in die Vorhölle" hat Andrea Mantegna ein bemerkenswertes Motiv kreiert und in vielen Variationen ausgeführt, das der heute gängigen Betonung der karsamstäglichen Grabesruhe entgegensteht.

Vielmehr zeigt der oberitalienische Künstler, was die theologische Spekulation hinter den Kulissen des Todes vermutet: Christus steigt zu den Toten hinunter. Er, der am Karfreitag als Mensch gestorben war, hat nun die erlösende Aufgabe, zu all den anderen Toten hinunterzusteigen und sie teilhaben zu lassen an der kommenden Auferstehung.

Mittwoch, 10. April 2019

Freiheitsgewinn 4 – "Die Welt wird besser, wenn wir miteinander reden" von Alex

Es gibt im Gefängnis einige junge Männer, die ich immer wieder treffe.
Sie tauchen alle paar Monate für einige Zeit im Knast auf, meist wegen Beschaffungskriminalität.
Ich habe den Eindruck, dass nicht wenige von ihnen draußen mit der Freiheit überfordert sind, aber drinnen, in der Unfreiheit der Knastwelt, können sie ebensowenig leben.
Ob es für diese jungen Männer einen Platz gibt, an dem sie auf Dauer glücklich werden können – ich weiß es nicht.

Außerhalb der Gefängnismauern warten die Drogen und das dazugehörige Milieu, die mit aller Macht an ihnen ziehen, auch weil da einfach keine anderen Dinge sind, die Farbe in ihr Leben bringen könnten. Oft ohne einen Schulabschluss und Ausbildung, selten mit guter Bindung zur Familie, werden sie kaum einen Fuß auf den Boden bekommen.
In Haft wiederum fühlen sie sich (nicht ohne Grund) gegängelt und verfangen sich auf Schritt und Tritt in Restriktionen, sobald sie nur den Mund aufmachen.

Montag, 1. April 2019

Darf ein Priester am Sonntag in der Bank sitzen?

Gestern habe ich den Gemeindegottesdienst mit äußerst ambivalenten Gefühlen verlassen.
Denn der Prediger in meiner Ortsgemeinde bot zwar eine sehr schöne Auslegung des Sonntagsevangeliums, aber er fügte auch noch einige Bemerkungen an, die mich nachdenklich zurückließen.
Es ging darum, dass er als Priester, der im Pfarrhaus neben der Kirche wohnt, aber nicht für die Pfarrseelsorge eingesetzt ist, sich nicht als Notnagel der Gemeindepastoral gebrauchen lassen wolle. Konkret gedenke er, lieber auch in den (bei uns regelmäßig stattfindenden) sonntäglichen Wortgottesdiensten in der Bank zu sitzen und auf diese Weise mit zu feiern, zumal er bei seiner Ankunft einen Wortgottesdienst erlebte, der ihn positiv beeindruckt hat.

Alte Kirchenteile, neu verpackt.
Nikolaikirche, Stralsund, 2018.
Ich stelle mir schon jetzt den Aufschrei vor, der durch die hiesigen Gemeinden gehen wird, nachdem monatelang um eine Gottesdienstordnung für die kommende Großpfarrei Nordneukölln mit ihren zwei Priestern, drei Hauptkirchen und fünf Gottesdienstorten insgesamt gerungen wurden. 
Der Wunsch nach Eucharistiefeiern und die gefühlte Not, nicht genügend Priester für das bisherige Gottesdienstangebot zu haben, war in den Diskussionen deutlich spürbar. Und nun ist da ein Priester, der im Zweifelsfalle aber nicht als Zelebrant zur Verfügung steht.

Persönlich finde ich die Haltung eines Priesters, der am Sonntag lieber einen Wortgottesdienst besucht, statt selbst eine Eucharistiefeier anzubieten, mindestens merkwürdig.
Aber ich kann die dahinterstehenden (und in den Bemerkungen des Geistlichen angedeuteten) Gründe teilweise verstehen.
Denn man kann diese Haltung von den verschiedenen möglichen Effekten her und damit in mehrfacher Hinsicht ansehen.

1: Pro I
Wenn es darum geht, Laien zu selbstverantwortlichem, auch liturgisch eigenständigem, Handeln zu motivieren und sich damit einem Klerikalismus entgegenzustellen, der ja oft von auf Priester fixierten Laien ausgeht, dann halte ich es für gut, wenn sich nicht in jede mögliche Gottesdienstform ein Priester hineindrängt.
Dann halte ich es auch für akzeptabel, wenn ein Priester an einem Sonntagvormittag in einer Kirche Eucharistie mit der Gemeinde feiert und anschließend zum Gemeindekaffee bleibt, dafür in einer anderen Kirche ein Wortgottesdienst gefeiert wird (so hier vor Ort zum Teil die künftige Praxis). Meiner Meinung nach muss ein Priester nicht von Messe zu Messe hetzen, damit nur ja unter allen Umständen keine eucharistiefreie Zone am Sonntag entsteht (auch wenn ich selbst eher geneigt bin, dann lieber einen weiteren Weg für eine Sonntagseucharistie auf mich zu nehmen).
Schließlich ist ein Priester keine Sakramentenmaschine, sondern ein Mensch.

Unter der Hinsicht der Ermutigung von Laien zu selbstmächtigen Handeln im Kirchenraum kann ich also nachvollziehen, dass nicht auf Druck immer eine Eucharistie gefeiert werden muss. (Darüber hinaus kann in einer Eucharistiefeier ruhig immer mal ein qualifiziertes Glaubenszeugnis oder eine persönliche Auslegung der Lesungen statt Predigt "im Angebot" sein, denn an der fehlenden Predigtvorbereitung des Priesters soll es nun nicht scheitern.)

2: Pro II
Zugleich wird der Eigenwert von Wortgottesdiensten hervorgehoben, wenn dort das Wort Gottes in einer schönen Form gefeiert, zu Gehör gebracht und ausgelegt wird. Wider die eucharistische Monokultur!
Das wäre die Bejahung dieser Haltung unter Hinsicht der gottesdienstlichen Vielfalt.
Andersherum wird durch die Feier von Wortgottesdiensten auch der Wert der Eucharistiefeier wieder mehr betont. Denn logischerweise steigt das Rare im Wert, wird man sich dessen, was man aktuell nicht hat, stärker bewusst und schätzt es mehr.

Alles ist fast schon bereitet.
Nikolaikirche, Stralsund, 2018.
3: Contra I
Demgegenüber steht beim Priester die Weihe zum Dienst.
Nicht für die persönliche Heiligung oder zur Erbauung der Hierarchie oder für das Erbringen wissenschaftlicher Leistungen wird jemand zum Priester geweiht, sondern für den Dienst am Volk Gottes.
Das Amtspriestertum ist ein Dienstamt!

Das bedeutet (wie oben schon erwähnt) nicht, dass Priester nur für liturgische und sakramentale Belange da wären (auch wenn das im Zeitalter von Verwaltungsleitern einer Pfarrei, die nicht Priester sind, praktisch im Vordergrund steht).
Der Dienst des Priesters besteht in solchen Situationen jedoch darin, sich auch dann für liturgische Feiern zur Verfügung zu stellen, wenn er eigentlich keine Lust dazu hat oder aus oben genannten (und möglicherweise noch anderen) Gründen der Meinung ist, dass keine Eucharistiefeier angeboten werden muss.

Unter der Hinsicht der grundsätzlichen Zielstellung des Amtspriestertums in der katholischen Kirche wäre es also mehr als angemessen, für die sonntägliche Feier der Eucharistie bereit zu sein. 
(Aus privatem Erleben als Seelsorger mit Familie kann ich sagen, dass hier ein äußerst praktischer Grund für den Zölibat liegt - auch ich möchte gern mal am Sonntag frei haben und mit meinen Kindern den Gottesdienst besuchen und nicht immer selbst vorn stehen.)

4: Contra II
Noch mehr gilt dies in Hinsicht auf die Ausbildung. Die Priester nämlich wurden, im Gegensatz zu den meisten Gläubigen, genau für diese liturgischen Feiern ausgebildet.
Während viele engagierte Laien, die nicht im kirchlichen Dienst stehen, vor großen Problemen stehen, wenn sie einen Gottesdienst leiten oder einen Segen spenden oder eine Predigt halten sollen, gehört es für den Priester zum Alltag, in kompetenter Weise liturgische Präsenz zu zeigen (was, zugegeben, mal mehr und mal weniger gut gelingt...).

Nur mal zum Vergleich: Würde der Busfahrer sich lieber nach hinten in den Bus setzen und stattdessen einen Fahranfänger ans Steuer lassen, würden wir uns doch sehr wundern. Der anwesende, aber nicht aktiv werdende Arzt würde im Fall der Fälle sogar vor Gericht kommen.
Aber in der Kirche soll der Heilige Geist nun in allen gleichermaßen wehen, egal wie professionell sie der liturgischen Aufgabe gerecht werden können. Bei aller Liebe: die Ausrichtung an den verschiedenen Talenten schließt eine Förderung dieser Talente gerade mit ein.

Ich halte es deshalb unter dieser Hinsicht nötiger, nicht vorgebildete Laien mehr auszubilden und zu befähigen, als sie irgendetwas machen zu lassen. Das würde Wortgottesdienste nämlich wirklich entwerten.

5: Conclusio
Mir persönlich liegt die Betonung des Dienstcharakters der Priesterweihe (s. 3) besonders am Herzen. Wenn ein Priester demütig Gott und dem Volk Gottes dient, wird Klerikalismus (s. 1) auch kein Problem werden. Ein solcher Priester wird die nichtgeweihten Gläubigen gern ermutigen und befähigen (s. 4), im rechten Moment das ihnen Gemäße zu tun – und selbst seine eigenen Aufgaben wahrnehmen.

Damit bin ich vom konkreten Erlebnis sehr weit ins Allgemeine gerutscht – aber so ist das eben.
Ich hoffe auf gedeihliches Gemeindeleben.

Alles im Umbau.
Kulturkirche, Neuruppin, 2017.

Montag, 10. Dezember 2018

Ankunftszeit 10 – Unklar in "Die Welt im Rücken" von Thomas Melle

Thomas Melle schildert in seinem Buch eindrücklich seine Phasen von Manie und Depression. Innere Zustände und äußere Erlebnisse versucht er, im Nachhinein einigermaßen geordnet zu erzählen. Mit Aljoscha, einem der letzten Freunde, die zu ihm halten, organisiert Melle eine Zeit lang mühsam das Weiterleben.

Samstag, 29. September 2018

Hand ab und alles gut? Notizen zum Sonntagsevangelium

"Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen". (Mk 9,43)

Kunstpause.
Durchatmen.

Und dann: Was soll denn das?

Einfach ganz ruhig von vorne anfangen: Es geht um die Frage, wie mit Versuchungen umzugehen sei. Jesus ist da anscheinend radikal.

Ich höre so etwas bisweilen im Gefängnis: "Ich muss wirklich mal einen radikalen Schnitt machen!"

Samstag, 25. August 2018

Von zwei Gründen, kein Christ (mehr) zu sein.

Es gibt genügend Gründe, warum man der Meinung sein kann, es sei besser, kein Christ zu sein.
Ich fasse heute einmal zwei Beweggründe ins Auge, die weiter voneinander entfernt nicht sein können.
Es mögen nicht die gängigsten Gründe sein, aber sie sind auch nicht gänzlich ohne Relevanz.
1.
Derzeit schauen sehr viele US-Amerikaner und viele Menschen weltweit auf die ungeheuerlichen Taten von Priestern und Ordensleuten in den USA, die Kinder und Jugendliche zum Teil schwer sexuell missbraucht haben – und sie hören von der jahrelangen Vertuschung durch die Verantwortlichen.1

Dieses Thema raubt mir beim Schreiben alle Kraft.
Ich will keine Entsetzlichkeiten ausbreiten und mir wird schlecht, wenn ich lese, was genau passiert ist. Aber ich glaube, dass es wichtig ist, auszusprechen, in welcher Weise Kirchenleute hier auf die verschiedensten Weisen schuldig geworden sind.

Samstag, 4. August 2018

"Ich weiß gar nicht, was der eigentlich will!" Gefängnispredigt von Brot und Liebe.

1. "Ich weiß gar nicht, was der eigentlich will!"
So denke ich manchmal, wenn ich mich mit Leuten unterhalte, die überzeugte Autofahrer sind und die versuchen, mir ihre Überzeugung zu erklären. Dass es so praktisch sei und schön und was weiß ich. Wo ein Auto doch meiner Meinung nach nur teuer und schmutzig ist und man jedes Mal ewig einen Parkplatz suchen muss. Außerdem ist man in Berlin ohne Auto sowieso schneller.

Man kann bei solchen Gelegenheiten sehr schnell in einen Konflikt hineingeraten, weil man mit zwei völlig unterschiedlichen Denkmustern im Kopf versucht, dem jeweiligen Gegenüber seinen Standpunkt klar zu machen.

So muss es wohl auch den Zuhörern Jesu mit ihm oft genug gegangen sein.
"Ich weiß gar nicht, was der eigentlich will!"