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Samstag, 30. Mai 2015

Nachkriegswehen – Literarische Zeugnisse vom Weiterleben

Vor 70 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Doch den jetzt nach und nach sterbenden Generationen der Menschen, die ihn unmittelbar erlebten, steckt er noch in den Knochen. Welche Veränderungen der Krieg in einem Leben bewirkt hat, hängt wohl weitgehend vom psychischen Grundgerüst ab, mit dem die verschiedenen Widerfahrnisse verarbeitet werden müssen.

Ich habe in den letzten Monaten mehr oder weniger zufällig literarische Zeugnisse aus mehreren unterschiedlich in den Krieg verstrickten Nationen gelesen, die das nachträgliche Spuken in verschiedener Weise thematisieren. Einige (nicht exemplarische!) möchte ich kurz vorstellen:

Dienstag, 17. März 2015

"Ich bin nichts" – Über "Die Gasse der dunklen Läden" von Patrick Modiano

"Ich bin nichts. Nichts als eine blasse Silhouette, an diesem Abend, auf der Terasse eines Cafés. Ich wartete darauf, daß der Regen aufhörte, ein Schauer, der in dem Moment eingesetzt hatte, als Hutte sich von mir verabschiedete."1
So beginnt "Die Gasse der dunklen Läden" von Patrick Modiano. Zugegeben, ich hatte vor der Verleihung des Literatur-Nobelpreises noch nie etwas von ihm gehört oder gelesen. Aber nun habe ich probiert – und wurde nicht enttäuscht. So greife ich ein paar Gedanken heraus, die ich bei der Lektüre interessant fand.