Eigentlich finde ich
es ein wenig lästig, dass wir jährlich diese apokalyptischen Texte
(Mk
13,24-32) hören müssen, weil sich das Kirchenjahr dem Ende
neigt und vor dem Advent diese Texte vorgesehen sind.
Aber ich will versuchen,
aus diesen Texten das Beste für uns zu machen und ein paar Gedanken
darlegen.
1. Blick auf einen
schwierigen Text
Zunächst ist
festzustellen, dass die Rede ist von einer Menge sichtbarer Zeichen –
vor allem die natürliche Ordnung am Himmel scheint durcheinander zu
geraten. Es geht um Sonnen- und Mondfinsternis, Kometenhagel und eine
allgemeine Erschütterung aller Himmelskräfte.
Der Evangelist macht also
einen riesigen Horizont auf und nimmt eine globale Perspektive ein,
die an den Blick von Alexander Gerst aus der ISS erinnern, einen
Blick, den wir mit den technischen und medialen Mitteln unserer Tage
problemlos erreichen. Und wenn wir die Welt in diesem Jahr wahrnehmen
– beispielsweise die Überflutungen in Indien, den
Jahrhundertsommer mit seiner extremen Trockenheit, aktuell die
Waldbrände in Kalifornien oder auch die menschengemachten
Katastrophen wie den Krieg im Jemen oder die Flüchtlinge im
Mittelmeer – dann sehen auch wir Erschütterungen in großer Zahl.