Dienstag, 23. März 2021

Holzhammer oder Exerzitien? Spontane Gedanken zum Oster-Lockdown

Aufwachen und sehen, dass am höchsten Fest der Christen, an Ostern, das Leben wieder völlig heruntergefahren werden soll und damit wieder keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden dürfen...

Einmal: Juchhu, Exerzitien für alle! Nix hat offen, keiner darf reisen – endlich können alle zu Hause ganz in Ruhe Brot brechen, Kerzen entzünden und Halleluja singen!

Dann wieder: Typisch, die Logik des Kapitalismus hat gesiegt, rund um die wenig produktive Ostern- und Ferienzeit wird alles geschlossen – und Deutschland zeigt ein weiteres Mal, dass es nur die Holzhammer-Methode kann.

Es kocht - vor Wut oder vor Freude?
Neukölln, 2020.
Ja, da ist ein Zwiespalt in mir.

Aber eigentlich ist die Freude nicht echt. Je mehr ich gerade lese, desto mehr frustriert mich diese Entscheidung – viel Veränderung ist es nicht, nur dass eben keine Reisen und keine Gottesdienste stattfinden sollen.

"Das öffentliche Leben herunterfahren" – so lauten die Floskeln. Und stehen damit der Aussage von Ostern diametral entgegen – denn Ostern soll Auferstehung sein, das Leben soll wieder "hochfahren".

Die bange Frage lautet für mich momentan:

Können wir unser inneres, spirituelles Leben hochfahren, während alles heruntergefahren wird?

Und weiter: Trauen wir Gott zu, dass er uns Leben schenkt, wenn die Gesellschaft ihr Leben ruhigstellen soll?

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