Samstag, 13. Februar 2021

Wach vor Gott da sein = Verherrlichung Gottes. In memoriam Franz Jalics

Am Sonntag ist eine meiner liebsten Bibelstellen zu hören. Sie steht bei Paulus und lautet:

"Ob ihr esst oder trinkt oder etwas anderes tut: Tut alles zur Verherrlichung Gottes!" (1Kor 10,31) 

Freilich ist der Kontext bei Paulus ein sehr konkreter, aber seine Aussage ist universell: Auch essen und trinken kann mit Gott zu tun haben und sogar zum Lob Gottes beitragen.

Einfach mal kurz da sein.
Zinowitz, 2020.
Paulus erweist sich damit als guter Schüler des heiligen Ignatius (oder war es andersherum?), der ebenso dazu aufrief, alles zur größeren Ehre Gottes zu tun – Omnia ad maiorem Dei gloriam.

Für mich persönlich ist diese stark ignatianische Spiritualität sehr gut getroffen in der einfachen und doch anspruchsvollen Form, wie sie Franz Jalics aufgezeigt hat. Franz Jalics ist heute Nacht im Alter von 93 Jahren in Budapest gestorben. Er hat den ignatianischen Weg kontemplativ ausgedeutet und im Haus Gries in vielen Kursen weitergegeben. Mein Aufenthalt dort hat mich sehr beeindruckt – und mich geöffnet für ein stilles Gebet, wie ich es zuvor nicht kannte.

Das alles und vor allem das Leben und die geistliche Hinterlassenschaft von Franz Jalics wären einen sehr langen Beitrag wert. Hier nur so viel:

Alles zur Verherrlichung Gottes zu tun war für Franz Jalics die Reduktion auf das Wesentliche. Der Name Jesu, der Atem, das achtsame und stille Dasein, die Wachheit.

Einfach nur wach vor Gott da zu sein ist schon sehr viel.

Einfach nur wach vor Gott da zu sein ist schon Verherrlichung Gottes.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen