Sonntag, 4. Juli 2021

Ich will größer von dir denken. Ein Gedanke zum Sonntagsevangelium

Am Ende des Sonntags noch ein kurzer Blick auf das Evangelium.
Im Zentrum steht die Ablehnung Jesu durch die Menschen aus seiner Heimatstadt, als er sich dort nach langer Zeit wieder einmal aufhält (Mk 6,1b-6).

Jene Menschen sind der Überzeugung, ihn durch ihre Kenntnis seiner Familie gut genug zu kennen. So reduzieren sie Jesus letztlich auf das, was sie bereits von ihm wissen. Neues ist nicht eingeplant.

Schaue ich auf mich und mein Leben, erkenne ich oft ein ganz ähnliches Verhalten gegenüber Menschen, die ich schon lange und in bestimmten Rollen und Kontexten kenne.

Strandbewuchs.
Zinnowitz, 2020.
Dagegen will ich angehen, um mein vorgefertigtes Bild nicht gänzlich über mein Verhalten ihnen gegenüber bestimmen zu lassen.

Manchmal hilft es schon, mich selbst zu erinnern: Ich will größer von dieser Person denken. Und: Was ich kenne und sehe, ist nicht alles, was diesen Menschen ausmacht. Selbst dort nicht, wo ich jemanden gut kenne.

Auch Gott gegenüber habe ich mich einigermaßen gemütlich eingerichtet – ich kenne ihn aus den biblischen Geschichten, weiß ein wenig davon, wie Menschen durch die Jahrhunderte über ihn dachten und habe auch in meinem Leben schon erlebt, wie er in mir gewirkt hat.

Manchmal macht mich das schon etwas achtsam. Aber nicht immer bin ich bereit, ihm auch offen zu begegnen, wenn er ganz anders ist.

Dann kann ich beten: Ich will größer von dir denken.



PS: Durch meinen Umzug kommt es gerade zu geringerer Einspeisung von tollen Texten. Später wieder mehr...

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