"Mit der Liebe ist es wie mit den Sauriern, alle Welt ergötzt sich an ihrem Tod: Tristan und Isolde, Romeo und Julia, Anna Karenina, Penthesila, immer nur der Tod, immer diese Wollust am Unmöglichen."1
Unmögliche Liebe, die unglücklich im
Tod endet, daran ergötzen wir uns. Fast war ich geneigt, Jesus mit
in diese Aufzählung zu reihen, als ich dies neulich bei Monika Maron
las.
Kreuz.Neukölln, 2017. |
Liebe ja - unmöglich nein.
Jesus selbst deutete seinen Tod als Hingabe – und lebte sein Sterben, wenn man so sagen will, genau in diesem Sinne.
Die Erzählerin in Monika Marons Roman "Animal Triste" beispielsweise deutet ihr ganzes Leben von der einen großen Liebe her, die sie im vorgerückten Alter mit Franz erleben konnte:
"Nachträglich scheint es mir, als ergäbe mein ganzes Leben vom Tag meiner Geburt an nur einen Sinn, wenn ich es als ein einziges langes Warten auf Franz verstehe. Manchmal glaube ich sogar, daß auch die Mauer in Berlin nur eingerissen wurde, damit Franz mich endlich finden konnte."2
Ich versuche besonders heute, mein
Leben als Geliebtwerden von dieser einen großen Liebe Jesu zu uns
Menschen her zu verstehen.
Diese überfließende, leidende Liebe,
die sich selbst zuletzt am Kreuz gefunden hat.
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