Samstag, 30. Dezember 2023

Persönlicher Jahresrückblick 2023

Mein Jahr 2023 spiegelt sich für euch in 46 Facetten. 

Statt eines Textes oder Bildern gibt’s Tops, obwohl die dritten Tops, also „Top 7 Enttäuschungen“ eigentlich Flops sind, aber es war mir wichtig, euch eine gute Ordnung zu präsentieren und euch mit meinem Musikgeschmack zu verschonen (außer „Lor“, die müsst ihr einfach hören. Na gut, auch „Kwiat Jabłoni“ ist richtig toll, Dua Lipa und Jerry Heil für die gute Laune kennt ihr ja sicher schon), deshalb erwähne ich hier nur wirklich wichtige Dinge für mich, auch wenn dadurch ein oder zwei Sachen rausfliegen, anderes wegen der richtigen Anzahl an Tops reinkommt und eine komische Reihenfolge entsteht, die Wichtiges nicht am Anfang stehen lässt und am Ende einen solchen Bandwurmsatz an den Anfang zaubert.

Zürich im April.

Top 9 Gründe für mich, in diesem Jahr trotzdem dankbar zu sein
- Trotz aller anfänglichen, zwischenzeitlichen und nachherigen Probleme ist SORRY gelungen.

- Die geglückte Lungentransplantation meiner 10jährigen Nichte!!!

- An manchen Tagen spreche ich in vier Sprachen und das genieße ich.

- Frau Lohse hat mich betend in die taz gebracht.

- Ich habe in großer Hitze geholfen, Rigipsplatten an Dachschrägen anzubringen, das war ein Spaß.

- Auch nach einer anstrengenden Corona-Infektion konnte ich nach und nach wieder laufen gehen.

- Obstsalat.

- Die (scheinbare) Selbstverständlichkeit eines intakten Familienalltags.

- Die Ausstellung „Die Brücke über die Oder“ von der Bürgerbühne am Kleist Forum.


Top 8(+1) in diesem Jahr von mir gelesene Bücher (in loser Reihung)

- „Revanche. Wie Putin das bedrohlichste Regime der Welt geschaffen hat.“ von Michael Thumann

- „Versöhnungstheater.“ von Max Czollek

- „Tage des Verlassenwerdens“ von Elena Ferrante

- „Lichtspiel“ von Daniel Kehlmann

- „Die Insel. Ein Bericht vom Ausnahmezustand an den Rändern Europas.“ von Franziska Grillmeier

- „Ich höre keine Sirenen mehr. Krieg und Alltag in der Ukraine.“ von Daniel Schulz

- „Echtzeitalter.“ von Tonio Schachinger

- „Der Wisent.“ von Konrad B. Bach

Dazu kommt: „Löwen wecken“ von Ayelet Gundar-Goshen, das ich noch nicht zu Ende gelesen habe, aber das mir bisher immer wieder ein Fest ist.


Top 7 Enttäuschungen

- Die sehr eigenartige Entscheidung über das Zukunftszentrum.

- Diverse Dinge in meiner Kirche, die schwer auszuhalten sind.

- Der Radweg nach Markendorf.

- Das beharrliche Ignorieren der Klimakatastrophe durch die politisch Verantwortlichen.

- Die Schuleinführung meiner Tochter mit der traurigen Einsicht, dass Polnisch als Unterrichtsfach (trotz mancher gegenteiligen Bekundung) eigentlich keine Rolle spielt.

- Nach vielen Jahren sehnsuchtsvoll erneut „Im Rausch der Tiefe“ von Luc Besson schauen und peinlich berührt sein von den Geschlechter- und sonstigen Klischees.

- Die bedrückende Situation an der Grenze, die große Fragen gerade nicht beantwortet.


Top 6 Städtebesuche, die ich genossen habe

- Kostrzyn, die Ruinenaltstadt.

- Wrocław, die schmuck wieder erbaute Altstadt.

- Noli, die verwinkelte Altstadt und der Blick von der Burg.

- Genua, eigentlich ein furchtbarer Tag mit furchtbarem Wetter, aber die Palazzi waren der Hit!

- Warschau und der erste Live-Blick auf SORRY.

- Sassello am Karsamstag, die Stadt, die Lage, das Wetter, die Stimmung mit der Familie.


Top 5 Aktionen in Frankfurt (Oder), bei denen ich meine Hände im Spiel hatte

- Ukraine-Kunst-Auktion am 18. März (Danke besonders an Valentyna, Inesa, Viktoria, Anna, Saskia).

- Ukraine-Demo am 24. Februar mit toller Taube aus Licht.

- Ukraine-Demo am 24. August mit Menschenkette vor der Stadtbrücke.

- Stolpersteineputzen am 06. November (Danke besonders an Oleksii!).

- Vernetzungstreffen zum Thema Ukraine-Transporte am 11. Januar im alten Kukuryku.


Top 4 Filme (in Bezug auf aktuelles Filmgeschehen bin ich leider endgültig ausgestiegen)

- „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ von Andreas Dresen

- „Dibbuk“ von Marcin Wrona

- „Barbie“ von Greta Gerwig

- „Der weiße Hai“ von Steven Spielberg


Top 3 Naturerlebnisse (neben den unschlagbaren Sonnenaufgängen an der Oder)

- die Berge und die Küste in Ligurien

- die Windknollen über Jena

- der Regenbogen am Strand von Zinnowitz


Top 2 Kriege, die mich viele Gedanken, Tränen und Argumente gekostet haben und die längst beendet gehören

- In der Ukraine

- In Israel und Palästina


Top 1 Kunstwerk

Natürlich: SORRY von Joanna Rajkowska im Sommer an der Frankfurter Oderpromenade, das mir neben schlaflosen Nächten, Herzrasen, Schweißausbrüchen, Wut und Panik auch unheimliche ästhetische Freude, eine immer wieder auflebende große Begeisterung, tolle Gespräche, viele interessante Begegnungen und ein sommerliches Staunen über viele tolle Menschen und Aktionen bescherte.


Am geschätzt heißesten Tag (15.07.) konnte ich bei einer Demo
teilnehmen, danke an Michael Kurzwelly für diese Initiative!

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