Die wunderbare Wirklichkeit eines Neugeborenen: nicht mehr zurückgenommen zu werden. Mehr kann man sich wirklich nicht wünschen:
„Ein neuer Mensch wird.
Das heißt aber: es wird eine Wirklichkeit, die nicht mehr untergeht,
die ewig gültig ist; es fängt ein Leben und ein Schicksal an, das
immer bleibt, das nie mehr rückgängig gemacht werden kann.
Freilich: was so neu beginnt, geht weiter als das Leben einer eigenen
Person, die sich selber tut, „Vater und Mutter verlässt“, um so
zu werden, dass auch die Eltern dieses einmalig Neue und Freie nur
verstehen, wenn sie es so lieben in der Liebe, die im andern nicht
das Ihre sucht, sondern den andern als andern annehmen will. Aber
dennoch bleibt: die Eltern schenken einer Ewigkeit den Anfang, dem
kein Ende mehr folgt, schaffen eine Wirklichkeit, die nie mehr
aufhört, nie mehr überholt wird, nie mehr zurückgenommen werden
kann. Denn ein neuer Mensch ist eine neue Ewigkeit vor Gott.“1
Anbrandendes Hin und Her. Rügen, 2013. |
1 K.
Rahner, Über die Sakramente der Kirche. Meditationen. Freiburg i.Br. 1991, 136f.