Das heutige Tagesgebet vom Ersten
Adventssonntag ließ verlauten, dass Advent nicht Warten im Sinne
eines tendenziell passiven Harrens bedeutet, sondern dass wir
selbst uns in Bewegung setzen sollen:
"Hilf
uns, dass wir auf dem Weg der Gerechtigkeit Christus entgegengehen
und
uns durch Taten der Liebe auf seine Ankunft vorbereiten"
Nicht nur Er ist auf dem Weg zu uns, auch wir machen
uns auf den Weg zu Ihm. Dieser Gedanke verdoppelt die Geschwindigkeit der gegenseitigen Annäherung!
Aufbruch aus der Verkrustung. Berlin, 2015. |
Dem Kommenden entgegengehen, das ist
das bekannte Motiv der Jungfrauen mit ihren Lampen, die bereit sein
wollen, sich bei Kund von der Näherung des Erwarteten auf den Weg zu
machen (Mt 25,1-13).
Friedliches Sitzen und ruhige Besinnung
auf das Fest hin mag als ein Akzent der Zeit, in der der
Advent liegt, angemessen sein.
Aber die eigentliche Herausforderung
ist, dass dabei nicht alles bleibt wie es ist, dass wir uns selbst
auf den Weg machen, mit Liebe und Sehnsucht im Herzen und den neuen
"Taten der Liebe" und Barmherzigkeit in unseren Händen.
Dementsprechend will uns das
Schlussgebet weiterführen:
"Zeige uns den rechten Weg
durch diese vergängliche Welt
und lenke unseren Blick auf das
Unvergängliche"
Das im Evangelium beschriebene Chaos
ist vergänglich, ebenso wie die Herausforderungen unserer Tage –
der aufrechte Blick (vgl. Lk 21,28) aber soll Dem gelten, auf den zu
wir uns bewegen, der unser Herz dauerhaft ruhig und friedlich machen
kann und von dem der Frieden kommt, den wir für diese Welt ersehnen. Je geschwinder, desto besser.
Alle sind schon seit letztem Jahr unterwegs. Universität der Künste, Charlottenburg, Berlin, 2014. |