Selbiges tut der Philosoph Heinrich Spaemann, den ich aus diesem Anlass zu Wort kommen lassen möchte:
„Kinder strahlen.
Wovon? Vom Umgang mit dem Licht. Weil sie aufschauen. Oben ist es
hell und weit. Hell und weit, so ist auch das Kinderherz. Was einer
mit dem Herzen sucht und schaut, das schreibt sich in sein Angesicht.
Das Licht schenkt sich in den hinein, der es sucht, und er leuchtet
davon. Wer die Welt erwartend im Licht sieht, dem schenkt sich das
Licht der Welt. Schauend holt er es zu sich hinein, gelangt er zu ihm
hinüber. So ist die kommende Welt in ihm schon wirkende Gegenwart.
Wer sein Leben oben hat, der ist seinem Daseinsansatz nach schon von
oben. Es ist nicht die Leere des Wartens, die sich dem Gesicht des
Kindes einschreibt – die gibt es erst bei denen, die das Licht aus
dem Auge verloren –, sein strahlendes Hoffen geht hervor aus der
Seligkeit von schon Gewährtem.“1
1 H.
Spaemann, Orientierung am Kinde. Meditationsskizzen zu Mt 18,3. 9.
Aufl. Einsiedeln 1999, 26.