Samstag, 7. März 2015

Tempelreinigung am Weltfrauentag

Mit dieser Zusammenstellung ist eigentlich alles gesagt.
Nicht gemeint sind Putzen und Saubermachen.
Vielmehr geht es um das Eintreten für Gottes Ehre (Joh 2,13-25).
Nicht Gewalt, sondern Liebe fordert diese Ehre von uns.
Nicht Krämertum, sondern Versöhnung in Gottes Namen.

Der Ort seiner Verehrungsversöhnung, verunreinigt durch Kaufgebaren.
Da treibt Jesus Tierhändler und Geldwechsler hinaus.
Gestört wird, was der Gewohnheit entsprechend vor sich geht.
Die Rechthaber empören sich.
Er verschiebt die Perspektive auf eine tiefere Frage.

Bogenfrau im Gegenlicht. Nikolassee, Berlin, 2014.

Persönliche Sichtbereinigungen sind immer wieder nötig.
Geschlechterfragen rühren an unser Bild von Gott.
Denn wir sind nach seinem Bild (Gen 1,27).
Keine Unterscheidung in Mann und Frau in Christi Gemeinde (Gal 3,28).
Und doch ist der Leib ein Tempel und nicht gering zu achten (Joh 2,21).

Da verbietet sich ressentimentgeladenes Ordnen ebenso wie flaches Gleichsetzen.
Nicht Terrorismus, sondern Liebe, nicht Krämern, sondern Versöhnung.
Hinauswurf von Verunterordnung und Überüberordnung.
Störung der Gewohnheit und Erneuerung der Perspektive.
Empörung und Gewalt noch immer nicht ausgeschlossen.

Gottes Ehre, die lebendig-gerechte Beziehung von Mann und Frau.
Gottes Tempel, der Mensch in zwei Geschlechtern.
Gottes Auftrag an alle.
Gottes Dienst durch jedeN für jedeN.
Gottes Realismus: "er wusste, was im Menschen ist." (Joh 2,25)