Sonntag, 16. Juli 2017

Augen zu und ruhig sein!

... und niemandem zuhören 
... und jeden Anspruch abweisen 
... und nichts lesen
... und die Hände frei haben 
... und keine Aufgabe schultern 
... und mich aufrichten
... und nicht gleich wieder aufstehen müssen 
... und mir keine klugen Gedanken machen 
... und kein Telefon dabei haben 
... und die Augen schließen 
... und nichts weiter
Fensterschmuck. Rixdorf, Berlin, 2017.
Wenn Virginia Woolf vor bald 90 Jahren ein eigenes Zimmer als Bedingung der weiblichen Freiheiten gefordert hat, dann war mir aus eigener Erfahrung nie so ganz klar, was das im letzten sollte. Aber dieser Tage verstehe ich es ein wenig. 
Nach einer intensiven und durchaus schönen Zeit mit viel Arbeit und Familienkontakten war ich heute allein im Sonntagsgottesdienst. Bombe!
Religiöse Erziehung hin oder her, wenn der göttliche Sämann bei mir etwas einpflanzen will (Mt 13,1-9), brauche ich zwischendurch mal Ruhe und die Feier der Eucharistie als persönliche Kraftquelle.
Singen! Still sein! Beten!
Und anschließend ein eigenes Stück Raum auf der Parkbank mit zwanzig Minuten... äh ... aufschreiben dessen. 
Naja. 
Kurz, aber paradox. 
Schluss.