Donnerstag, 22. Mai 2014

Luther, Gott und Götzen

Es ist so toll, weil es so einfach und klar ist. Und kurz.
Luthers Erläuterung zum Ersten Gebot leuchtet auch uns Heutigen ein. Denn wie es wirklich mit Gott und den Götzen, mit der Verehrung fremder "Götter" in meinem Leben aussieht, lässt sich daran problemlos erkennen.

Melone, Kaffee, Eierschale, Rixdorf, Berlin, 2014.
Das Erste Gebot (Ex 20,2-3): "Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben."

In seinem kleinen Katechismus erläutert Luther:
"Was sind andere Götter?" - "Nicht allein die Götzen der Heiden, sondern alles, was wir außer dem wahren Gott und neben ihm in unserem Herzen als einen Gott halten, liebe und ehren."1

Ähnlich der Kommentar im Großen Katechismus: "Worauf du nun (sage ich) dein Herz hängst und verlässest, das ist eigentlich dein Gott."2

Klar: wo ich viel Energie investiere, wo meine Zeit draufgeht, wo ich dauernd hin muss, wo mein Herz schlägt, dort ist mein "Gott".

Luther lässt Gott stattdessen sagen: "... siehe zu und lasse mich allein deinen Gott sein und suche ja keinen andern; das ist: was dir mangelt an Gutem, des versieh dich zu mir und suche es bei mir, und wo du Unglück und Not leidest, kriech und halte dich zu mir. Ich will dir genug geben und aus aller Not helfen, laß nur dein Herz an keinem andern hangen noch ruhen."3

Amen.


1   Dr. Martin Luthers kleiner Katechismus mit Erklärung. Hamburg o.J. (1982), 53.
3   Ebd.

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