Ukrainische Grußkarte auf russisch neben Brot, Neukölln, Berlin, 2014 |
In den Jahren, als ich diesen Feiertag in der Ukraine erlebt habe, konnten die Veteranen und alle anderen sich mitfreuen am sowjetischen Sieg, so wie es über Jahrzehnte hinweg Tradition war.
Inzwischen scheint die Ukraine die bombastische Protzerei nicht mehr zu mögen.
Die Niederlage der einen ist der Sieg der anderen. Beide könnten sich dankbar erinnern.
Die Deutschen tun dies nicht, weil sowieso schon so viele Feiertage da sind oder die Befreiung als Niederlage erlebt wurde bzw. sich in neue Unfreiheit ergab.
Die Ukrainer finden sich momentan (schon wieder) als Besiegte wieder - nach dem Holodomor der Dreißiger die unselige Geschichte westukrainischer Freiheitskämpfer, die sich den nationalsozialistischen Truppen gegen die russischen Okkupanten anschlossen, von diesen doch nur als slawische Untermenschen verachtet wurden und schließlich wieder unter sowjetische Macht kamen.
Die Russen brauchen nicht dankbar erinnern, denn sie haben es ja geschafft. Sie können sich rühmen und zeigen, dass ihre Stärke immer noch existiert.
Es wirkt auf mich eher wie ein Trauerspiel, was da heute geschieht. Friedenswille jedenfalls stelle ich mir anders vor. Und: Friedenspotential wäre anders zu präsentieren.
Ukrainische Grußkarte auf ukrainisch, Neukölln, Berlin, 2014. |
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