Einerseits...
Der Einstieg in die in die
Vorbereitungszeit auf Weihnachten kann zur Kritik an allem Möglichen
dienen. Auch ich bin skeptisch angesichts voradventlicher
Weihnachtsmärkte, Weihnachtsfeiern und Weihnachtssüßigkeiten.
Ähnlich bei Adventskalendern, die wohl meist eher nicht verzichten wollendem Genuß oder kleinen täglichen Vorweihnachtsgeschenkchen als der Vorbereitung auf das kommende Fest dienen – neulich sah ich eine akoholische "Premium-Spezialität für Genießer", andernorts gilt für Kinder: "Auch der Spaß-Faktor kommt nicht zu kurz".
Wachturm, der gehalten wird. Lobdeburg, Jena, 2014 |
Andererseits...
Wer sich auf das Weihnachtsereignis
vorbereitet, kann ja auch schon einen Vorgeschmack der kommenden
Herrlichkeit verkosten. Wenn in der Adventszeit nicht schon alles
Pulver verschossen wird, behält der Adventskalender seine
Wächterfunktion:
Er hält jeden Tag wach, dass etwas
Wichtiges naht. Im Evangelium des Ersten Adventssonntags (Mk
13,33-37) ruft Jesus dazu auf: "Seht euch also vor, und
bleibt wach!" (v 33)
Das Kommen Gottes ist zwar liturgisch
normiert durch einen knappen Monat Vorbereitung auf das Hohe Fest,
aber die alltäglich mögliche Ankunft Gottes in mir gibt dem
Adventskalender seinen Sinn – wach zu halten für sein Ankommen und
Wächter zu sein auf dem Weg.
Kindern und sicher auch manchen
Erwachsenen hilft sicher die Reglementierung durch begrenzten Genuss,
indem nur ein Türchen und nicht mehr geöffnet werden darf, damit
das weihnachtliche Kommen als Ziel und Höhepunkt nicht aus dem Blick
gerät.
Eine verantwortungsvolle Aufgabe.
Nachbemerkung: Das
nächtliche Wachsein wegen eines Kleinkindes ist auf Dauer zwar eine
aufteilbare elterliche Pflicht, aber irgendwann übermannt der Schlaf
einen doch – vielleicht eine gute Übung: "Seid
wachsam"
(v 37) für die Bedürfnisse des Kindes, auch wenn ihr schlaft.
Das geht nun wiederum auch ohne
Adventskalender...
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