Freitag, 17. Januar 2020

"Seht das Lamm Gottes" – Kurze Gedanken zu einem Satz von Johannes dem Täufer

Ich bin gerade nicht fähig, lange Sätze zu geistlichen Themen zu schreiben. Würde auch gern aktuelle Bezüge zu kirchlichen und weltlichen Geschehnissen herstellen, kann's nur nicht.
Darum bloß einige kurze Sätze zum Evangelium am 2. Sonntag im Jahreskreis (Joh 1,29-34):


Da zeigt einer auf einen Anderen.
Das ist der echte Eisbrecher.
Peetzsee,, 2019.
Aber nicht in böser Absicht,
Sondern um ihn groß zu machen.

Das hat Größe und Stil.
Von sich weg weist er
Auf den Anderen.

Er hat selbst Erfolg
Und kann trotzdem zugeben,
Dass da einer noch mehr kann.

Mich rührt das.
Erlebe ich doch oft das Gegenteil:
Ich bin besser als der.

Einer zeigt auf den Anderen
Und wertet ihn ab,
Um selbst zu glänzen.

Das strengt mich an.
Soll doch jeder seinen Glanz haben
Und den anderen ihren lassen.

Johannes hat keine Angst um sich,
Will nicht selbst vorankommen,
Nur Gott zum Durchbruch verhelfen.

Dauernd wiederholt er sich:
Der ist's der ist's.
Nervig fast. Aber nötig.

Begreift ja sonst keiner,
Wenn jeder die größte Leuchte sein will.

Das Lamm geriert sich nicht als Löwe,
und zieht keine Blicke auf sich.
Darum wiederhole ich es einfach noch einmal:

Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. (Joh 1,29)

Ja schaut mal, ist denn da auch noch ein Eingang?
Lutherstadt Wittenberg, 2015.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen