Der naheliegendste Gedanke zum heutigen Evangelium am 8. Mai, dem Jahrestag des Kriegsendes, ist für mich die Verbindung der Bitte Jesu um die Einheit aller Menschen (Joh 17,21) mit der Einsicht der kriegführenden Parteien nach Ende des Krieges, dass es eine Instanz der Einheit braucht. So kam es einige Jahre später zur Gründung der Vereinten Nationen. Und auch die vorwiegend christlich motivierten Gründungsväter der Europäischen Union hatten die Einheit der Völker zum Ziel.
Doch der Krieg ist auch 70 Jahre nach 1945 nicht aus der Welt, mancherorts tobt er schlimm wie lange nicht. Und auch von Einheit der Völker keine Spur, nicht in der EU, nicht in den Vereinten Nationen, nirgends.
Doch der Krieg ist auch 70 Jahre nach 1945 nicht aus der Welt, mancherorts tobt er schlimm wie lange nicht. Und auch von Einheit der Völker keine Spur, nicht in der EU, nicht in den Vereinten Nationen, nirgends.
Eins im Rohr. Ostbahnhof Berlin, 2016. |
Und oft scheint es, als sei gerade der Glaube an den einen Gott, der die Menschen entzweit wie sonst nur wenig. Selbst wenn Religion oft nur der Deckmantel von Machtbedürfnissen und ökonomischer Bereicherung sein mag.
Da kann ein zweiter Blick in das Evangelium helfen. Denn Jesus spricht ja nicht nur von Einheit; schließlich kann diese auch erzwungen sein oder uniformierend wirken und Individualität beseitigen wollen. Vielmehr betet er zu Gott: "Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin." (Joh 17,26)
Das Anliegen Jesu ist also nicht Mission und Ausbreitung der Botschaft eines Vatergottes um jeden Preis, ist nicht Einheit, komme was wolle. Sondern es ist der Wunsch, dass Gott als Liebe erkannt wird. Und dass Gott als Liebe in den Menschen wohnt.
Das ist das Gegenteil der Vorstellungen religiöser Extremisten wie des IS, die Gewalt als legitimes Mittel der Verbreitung ihrer Vorstellungen des einen Gottes ansehen.
Vielmehr will der Gott, den Jesus hier verkündet, den Menschen in Liebe nahe sein und wünscht eine ebensolche Gemeinschaft in Liebe auch von allen, die seine Kinder sind.
Wie eine gute Mutter, die sich den Frieden und die Einheit ihrer Kinder wünscht.
Trotz aller weiterhin geführten Kriege und trotz aller missbräuchlichen Verwendung religiöser Inhalte dabei werden das Wunsch und Hoffnung aller Christen und sogar aller an einen Gott glaubenden Menschen sein - eins zu sein in Liebe, als Kinder des einen Gottes, als Brüder und Schwestern in den unterschiedlichen Nationen.
Da kann ein zweiter Blick in das Evangelium helfen. Denn Jesus spricht ja nicht nur von Einheit; schließlich kann diese auch erzwungen sein oder uniformierend wirken und Individualität beseitigen wollen. Vielmehr betet er zu Gott: "Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin." (Joh 17,26)
Das Anliegen Jesu ist also nicht Mission und Ausbreitung der Botschaft eines Vatergottes um jeden Preis, ist nicht Einheit, komme was wolle. Sondern es ist der Wunsch, dass Gott als Liebe erkannt wird. Und dass Gott als Liebe in den Menschen wohnt.
Das ist das Gegenteil der Vorstellungen religiöser Extremisten wie des IS, die Gewalt als legitimes Mittel der Verbreitung ihrer Vorstellungen des einen Gottes ansehen.
Vielmehr will der Gott, den Jesus hier verkündet, den Menschen in Liebe nahe sein und wünscht eine ebensolche Gemeinschaft in Liebe auch von allen, die seine Kinder sind.
Wie eine gute Mutter, die sich den Frieden und die Einheit ihrer Kinder wünscht.
Trotz aller weiterhin geführten Kriege und trotz aller missbräuchlichen Verwendung religiöser Inhalte dabei werden das Wunsch und Hoffnung aller Christen und sogar aller an einen Gott glaubenden Menschen sein - eins zu sein in Liebe, als Kinder des einen Gottes, als Brüder und Schwestern in den unterschiedlichen Nationen.
Und das schließlich ist eine Frucht des Heiligen Geistes, um den wir in diesen Tagen besonders beten.
Esperanto, Warschau, 2015. |