Heute, am 23.Januar, wurde im Jahr 1585
in England Mary Ward geboren.
Sie ist Gründerin der Congregatio
Jesu, einer Schwesterngemeinschaft (früher bekannt als "Englische
Fräulein"), die im Geist und (seit 2002 auch) nach den
Konstitutionen der Gesellschaft Jesu lebt.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht
besonders viel über Mary Ward. Aber wenn man ihre Lebensgeschichte
sieht (z.B. hier) und einige ihrer eigenen Worte liest, kann man
einen gewissen Eindruck von ihrer Spiritualität und Lebenshaltung
bekommen.
Hoffnungsvoller Blick nach oben. Niedergrunstedt, 2017. |
Besonders imponiert haben mir folgende
Sätze aus der so genannten "Frauenrede" an ihre
Gefährtinnen:
„... Es gibt keinen solchen
Unterschied zwischen Männern und Frauen, dass Frauen nicht Großes
vollbringen könnten, wie wir am Beispiel vieler heiliger Frauen
gesehen haben, die große Dinge getan haben. Und ich hoffe zu Gott,
es möge zu sehen sein, dass Frauen in der kommenden Zeit viel tun
werden. ...
Bisher wurde uns von Männern
gesagt, wir müssten glauben. Es ist wahr, wir müssen es. Aber lasst
uns weise sein und wissen, was wir zu glauben haben und was nicht,
und uns nicht dazu bringen zu glauben, dass wir nichts tun können.
... “1
Eingebettet ist diese Rede in die
Auseinandersetzung mit den dauernden Abwertungen von Frauen, im Falle
von Mary Ward konkret verbunden mit der Erwartung, dass das
geistliche "Feuer" der neu gegründeten Gemeinschaft bald
wieder erlöschen werde.
Dagegen setzt sie ihre Aufrufe und
Argumente, immer klug zwischen Bestätigung der Kirche und ihrer
Satzung und den menschlichen Kleinlichkeiten vieler Priester
balancierend.
Und die Geschichte gibt ihr Recht: Es
gibt sie noch immer und immer wieder, diese Frauen in der Kirche, in
der Congregatio Jesu, in der Welt – Frauen, die sich kraftvoll
einsetzen für das Reich Gottes und die Verbreitung der Liebe Gottes
in dieser Welt.
Gott schenkt die Berufungen, dass
Frauen (und sogar Männer) Großes tun – aber oft genug ersticken
wir gegenseitig diese Berufung durch Kleinmut und Arroganz.
Und wie viel besser täte uns stattdessen Dankbarkeit für Frauen wie Mary Ward oder
für Männer wie Ignatius von Loyola und ihre Berufungen.
Denn es braucht sie so sehr, es braucht so
viele Frauen (und auch Männer) in der Nachfolge Jesu und in den
Spuren Mary Wards!
Ungewöhnlicher Eingang für eine Kirche. Niedergrunstedt, 2017. |
1Zu
finden unter:
http://www.congregatiojesu.de/content/saint-omer-1606%E2%80%931616