Im Evangelium
(Lk 9,1-10) am Fest der heiligen Ärzte Cosmas
und Damian lesen wir, dass Jesus seine Jünger losschickt, um zu
heilen. Drei Gedanken dazu.
1 Christentum bedeutet Heilung
Gott will, dass wir heil werden. Und
zwar an Seele und Leib.
Dazu sendet er die Christen, damit sie
in seinem Namen Heilung
und Heil wirken.
Denn es ist seit dem Beginn Teil der
christlichen Botschaft und Praxis, auch für die körperliche
Gesundheit anderer zu sorgen.
Reflexe des Fensters. Schwante, 2018. |
So wurde seit Beginn der Christenheit
nicht nur geredet, sondern ganz praktisch für die Kranken gesorgt.
Im Mittelalter stifteten reiche Gönner Spitäler für Pilger und
Kranke. Viele Heilige, wie Vinzenz Pallotti oder Aloisius von
Gonzaga, kümmerten sich um sie und ganze Orden gründeten sich nur
als Krankenpflegeorden.
Die heiligen Cosmas und Damian reihen
sich somit ein in eine lange Reihe von Menschen, die mit ihrem
christlichen Glauben ernst machten, indem sie etwas für die Genesung
Kranker getan haben.
Das gilt letztlich auch für uns –
auch wir sollen, soweit wir können, für Heil und Gesundheit sorgen.
2 Heilung ist unentgeltlich
Von Cosmas und Damian wird berichtet,
dass sie Zwillingsbrüder waren und als Ärzte unentgeltlich
arbeiteten. Eine Legende erzählt davon, dass eine geheilte Frau
namens Palladia ihnen Geld aufdrängen will und Damian es schließlich
annimmt. Daraufhin verfügt Cosmas, er wolle aus diesem Grund nicht
neben seinem Bruder beerdigt werden.
Was wie eine skurrile exzentrische
Episode klingt, führt zum Kern des Christseins:
Auch das Heil, das Gott uns schenkt,
ist unentgeltlich und wir können es nicht durch irgendetwas
bezahlen, selbst wenn wir das wollten.
Und wenn wir versuchen zu handeln, so
machen wir es nur kaputt. Es ist wie wenn man auf ein Geschenk
unbedingt mit einem Geschenk in gleicher Höhe antworten will, um nur
ja nicht in der Schuld des Schenkenden zu stehen. Das wäre ein
kleinlicher Handel.
Wir sind aufgefordert, uns beschenken
zu lassen.
3 Martyrium
Cosmas und Damian sollen Ende des 3.
oder Anfang des 4. Jahrhunderts als Märtyrer in der diokletianischen
Verfolgung ums Leben gekommen sein. Dieser Tod war Folge ihres
Bekenntnisses zum christlichen Glauben und ihres Lebens, das sie in
diesem Glauben geführt haben.
Insofern haben sie selbst den höchsten
Preis für ihren Glauben gezahlt – aber ich bin der festen
Überzeugung, dass sie es nicht als Bezahlung verstanden haben und
kein Tauschgeschäft mit Gott anfangen wollten – gute Werke und den
Tod als Entgelt für ewiges Leben.
Aber es bedeutet, dass der Einsatz für
den Glauben und der Einsatz für Andere etwas kosten kann.
Die Legenden berichten zwar, dass viele
Versuche nötig gewesen seien, um die beiden Brüder tatsächlich
umzubringen. Die Gewalt war schließlich stärker als sie.
Das letzte Wort aber hat Gott.