In dieser Woche bin ich von Montag
bis Samstag jeweils dreimal mit kurzen spirituellen Beiträgen aus
dem Gefängnisalltag im Radio zu hören: 5.50 Uhr auf Radio Berlin
88.8; 6:45 Uhr auf Kulturradio; 9:12 Uhr auf Antenne Brandenburg.
Hier die (ungefähr so vorgetragene)
Textfassung von heute:
Manchmal komme ich mit meiner Arbeit
als Gefängnisseelsorger an die Sympathie-Grenze. Denn zu meiner
Aufgabe gehört es, Mitgefühl für Menschen aufzubringen, die
bisweilen Furchtbares getan haben. Das gelingt mir mal mehr, mal
weniger.
Vor einiger Zeit beispielsweise traf
ich einen Mann, der mir nach einer Reihe von Gesprächen eröffnet
hat, dass er wegen des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen in
Haft ist. Da er auf mich zuvor einen sehr freundlichen und
sympathischen Eindruck machte, war ich einigermaßen geschockt.