Von Liebe allein kann ja doch niemand leben...
So lassen sich alle kindlichen Entwicklungsschritte wunderbar nachvollziehen.
Samstag, 6. Dezember 2014
Mittwoch, 3. Dezember 2014
Franz Xaver - Offenheit und Vernunft im Dienste Gottes
Eines staunenswerten Mannes gedenkt die
Kirche heute: des Jesuiten Francisco de Xavier.
Als einst bekanntester Missionar der
frühen Neuzeit
bereiste der gebürtige Baske von 1542 an Indien, Malaysia,
Indonesien, Japan und starb schließlich 1552 auf einer kleinen Insel
vor dem chinesischen Festland.
Beim Lesen einiger seiner Briefe lerne
ich ihn als faszinierenden Glaubensboten kennen – selbstlos,
hingabebereit, engagiert, lernwillig und idealistisch.
Dienstag, 2. Dezember 2014
Nuckel statt Brust - Über "Surrogate der Befreiung"
Es ist so gemein – um einschlafen zu
können, bekommt das Kind einen Finger oder Nuckel in den Mund
gesteckt, damit es ruhig wird und schläft.
Es saugt und nuckelt und zieht und –
beruhigt sich wirklich. In diesem Moment braucht es gar nicht die
nährende Milch, sondern ist mit einem Surrogat, einem Ersatzmittel,
zufrieden und schläft ein.
Sonntag, 30. November 2014
Adventskalender als Wächter
Einerseits...
Der Einstieg in die in die
Vorbereitungszeit auf Weihnachten kann zur Kritik an allem Möglichen
dienen. Auch ich bin skeptisch angesichts voradventlicher
Weihnachtsmärkte, Weihnachtsfeiern und Weihnachtssüßigkeiten.
Donnerstag, 27. November 2014
Der Welle Tod – Gedanken über "Schweigeminute" von Siegfried Lenz
Jetzt, kurz nach dem Tod von Siegfried
Lenz, habe ich eine seiner letzten Novellen gelesen, die
Liebesgeschichte "Schweigeminute".1
Darin erzählt Lenz die Beziehung des Schülers Christian zu seiner
Lehrerin Stella in einem Ostseehafenstädtchen, aufgebaut als
Rückblick Christians während der Gedenkstunde anlässlich ihres
Unfalltodes.
Es ist eine anrührende und traurige
Geschichte, und trotz der recht arglos geschilderten Verstrickungen
von Bewertungsmacht der deutlich älteren Lehrerin bei scheinbar
leicht sich entspinnender Liebe, ein Faktum, das durch die
Aufdeckungen der vergangenen Jahre noch einmal in anderem Licht
erscheint, trotz dieser Fragwürdigkeit also war ich ergriffen von der
und tiefen inneren Bewegtheit Christians.
Mittwoch, 26. November 2014
Mit Gott reden wie mit einem Kleinkind
Wann gelingt Kommunikation? – Wenn
etwas auch ungefähr in dem Sinne ankommt, wie es gemeint ist.
Alltagsdeutsch: wenn wir uns verstehen. Das kann man im Bilde von
vier Ohren oder fünf Sprachen der Liebe
ausdrücken, ganz nach Belieben.
In der Beziehung zu meiner inzwischen
fast sieben Wochen alten Tochter sind mir zwei
Kommunikationsgrundsätze aufgefallen, die durchaus parallel zur
Kommunikation mit Gott gehen. Eine bemerkenswerte Beobachtung gibts
hinterher.
Samstag, 22. November 2014
Eine Heimat namens Liebe
Das klingt kitschig.
Möglicherweise aber formuliert es sich so am
leichtesten mitten in einem Leben der Heimatlosigkeit, wie es Mascha
Kaléko zu führen hatte, auf die diese Wortzusammenstellung zurück
geht. Ihr Leben - eine Odyssee: von Galizien über Berlin in die USA
und nach Israel, oft getrieben und innerlich verwundet, ausgefüllt
mit großem Sehnen und dem Wunsch nach Geborgenheit.
Sonntag, 16. November 2014
Talent und Furcht - Kafkas Brief an den Vater
“Du hast mich letzthin einmal
gefragt, warum ich behaupte, ich hätte Furcht vor Dir.“ So
beginnt Franz Kafka seinen "Brief an den Vater"1,
der mir vorkommt wie ein Kommentar zum Talente-Gleichnis im heutigen
Sonntagsevangelium (Mt 25,14-30). Der ganze Brief ist ein
Antwortversuch auf die Frage des Vaters – oder eben, als würde der
Knecht, der ein einziges Talent erhielt, erklären wollen, wie er ein
solches Bild seines Herrn bekam, das er bekennen muss: “Herr,
ich wusste, dass du ein strenger Mann bist [...] weil ich Angst
hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt.“ (24f)
Donnerstag, 13. November 2014
"Beeilen wir uns" - Ein Gedicht von Jan Twardowski
Es ist das bekannteste Gedicht von Jan
Twardowski, und jetzt, da ich endlich eine zweisprachige Ausgabe1
seiner Gedichte im Hause habe, möchte ich ein paar Worte dazu
schreiben.
"Śpieszmy się" heißt es im Original und mit der Selbstaufforderung, sich nur ja
zu beeilen, deutet sich schon an, worum es dem polnischen
Priesterdichter geht, hier wie auch sonst: um eine individuelle
Haltung, die ein "magis", ein "mehr" sucht und
dabei natürlich Allgemeinheit, Gesellschaft sucht.
Samstag, 8. November 2014
Selbstermächtigung, praktisch – Mauerfall und Sterbehilfe
Der Mauerfall war (jaja,
neben vielem anderen) vor allem ein Ergebnis des kollektiven
Wunsches, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich
nicht länger fremdbestimmen zu lassen. Individueller Mut und
gemeinsames Engagement führten zur Selbstermächtigung in einem
System, das gerade dies nicht zulassen wollte und lange Zeit gewaltsam dagegen
vorging.
Freitag, 7. November 2014
Ein stilles Gebet für mein Kind
Die folgenden Zeilen stammen von Mascha Kaléko und sind aus dem Februar 1938, als ihr Sohn Evjatar
eineinhalb Jahre alt war.
Kaléko war damals für ihre melancholisch-heitere
Lyrik in Berlin einigermaßen bekannt, konnte aber als
"Ostjüdin" in Deutschland nicht mehr veröffentlichen,
deshalb verließ sie mit ihrem Mann bald nach der Niederschrift das
nationalsozialistische Deutschland und emigrierte in die USA.
Dienstag, 4. November 2014
Wo ist die Kirche? - Kurt Kardinal Koch über die Ökumene
Als Auftakt der
Jubiläums-Ringvorlesung "Ökumene einer Streitkultur?" zum
10-jährigen Bestehen der katholischen Guardini-Professur
an der evangelischen Theologischen Fakultät der
Humboldt-Universität zu Berlin sprach gestern der Kardinal und
Präsident des Päpstlichen Einheitsrates Kurt Koch über den Stand
und die Perspektiven der ökumenischen Beziehungen zwischen
römisch-katholischer und lutherischer Kirche.
Montag, 3. November 2014
Nichts zu zeigen in Neukölln.
Neukölln wertet sich auf. Aber immer noch gibt es auch im Herzen dieses hippen Stadtteils brache Möglichkeiten, neue Cafés, Galerien, Kinderläden oder Co-Lab-Spaces zu eröffnen.
Nichts zu zeigen zu haben erfordert Mut zur Leere - doch der horror vacui, der sich hier im Herzen einer Metropole zeigt, ist grenzwertverdächtig.
Nichts zu zeigen zu haben erfordert Mut zur Leere - doch der horror vacui, der sich hier im Herzen einer Metropole zeigt, ist grenzwertverdächtig.
Freitag, 31. Oktober 2014
Zwischen Reformatoren und allen Heiligen - Oder: Näher zu Gott
Terminlich zwischen diesen und jenen
liegt natürlich der aufgeblasene Abend mit den Kürbissen, Fratzen,
Süßigkeiten und Monstern. Was man mit Kürbissen besser macht,
zeigt das Bild.
Wichtiger ist aber, dass das Andenken
an die in dämonischen Kindern wiederkehrenden Toten, die von der
katholischen Kirche als Heilige verehrt werden, sich trifft mit dem
Anliegen, dass Protestanten auf der ganzen Welt an ihrem großen Tag
feiern.
Das Anliegen heißt: Näher zu Gott.
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Donnerstag, 30. Oktober 2014
Das Licht der Welt erblicken
Zum Beruhigen meines Kindes (das
Stillen ist mir ja nicht gegeben) zeigt sich, dass die Klassiker des
christlichen Liedgutes aus den Jahren meiner Kindheit und Jugend sich
dazu gut eignen.
Auch das lange nicht mehr im
Gottesdienst gehörte „Du bist das Licht der Welt“ gehört dazu.
Wobei mit dem Licht natürlich nicht das Kind gemeint ist, sondern
Jesus, der von sich ja sagt: „Ich bin das Licht der Welt.“
(Joh 8,12)
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