Donnerstag, 29. März 2018

Gründonnerstag - Das Wasser der Fußwaschung

Am Gründonnerstag wäscht Jesus seinen Jüngern nach der Überlieferung des Johannesevangeliums (Joh 13) die Füße.
Doch das Wasser der Fußwaschung hat keine intensive theologische Ausdeutung erfahren. Es hat nichts zu tun mit dem österlichen Wasser der Taufe, das doch auch reinigen soll. Trotz Jesu Wort an den widerständigen Petrus, dass er „keinen Anteil an mir“ (Joh 13,8) haben werde, wenn er sich von Jesus nicht die Füße waschen ließe, sehen die Theologen keine besondere Heilsbedeutung dieses Wassers.
Wasser ohne Balken.
Kirchmöser, 2017.
Nein, im Mittelpunkt des Gründonnerstagsgeschehens steht auch nicht das Wasser. Sogar das eucharistische Brot ist nur ein Zeichen, wenngleich ein gefülltes, sakramentales, wirkmächtiges.
Zentrum des Gründonnerstag ist vielmehr der, der das Brot reicht, der, der das Wasser nutzt.
In beiden Zeichen, im Brot (zusammen mit dem Wein) und im Wasser geht es um die Handlung, die mit ihnen vollzogen wird. Die demütige Liebe, die sich nicht zu schade ist, wie ein Sklave die Füße zu waschen und sich im Mahl zu verschenken.
Im Grunde geht es im personalen Zugang zum christlichen Glauben nicht so sehr um die Materie, mit der gehandelt wird (wenngleich auch die nicht unwichtig ist), sondern um die Beziehung, die entsteht. Das gilt paradoxerweise für die Realpräsenz des Herrn im eucharistischen Brot ebenso wie für das Fußwaschwasser.
Rettend ist nicht das Brot, rettend ist kein Wasser (auch nicht das Taufwasser), rettend ist im Letzten die Liebe Gottes, der sich uns gegenüber wie ein Sklave verhält.