Die Corona-Krise und unser vorheriger
Italien-Urlaub haben eine Folge: häusliche Quarantäne.
Als Familie „allein“ zu Haus zu
sein hat natürlich eine andere Qualität als allein zu Haus zu sein.
Aber das social distancing ist in
beiden Fällen sehr prägend.
Dazu gibt es aktuell viele religiös
motivierte Hinweise und Tipps im Netz – von der klausurierten
Ordensschwester bis hin zu geistlich-praktischen
Verhaltensregeln von Johannes Hartl.
Ich nehme hier ein Psalmgebet aus Ps 57
auf, das mich gerade bewegt.
Es wird im ersten Vers David
zugeschrieben, als er vor Saul in eine Höhle floh (vgl. 1Sam 22,1):
Auf dem Sofa. Schon 2016 aufgenommen in Neukölln, Berlin. |
„Sei mir gnädig, Gott, sei mir
gnädig,
denn ich habe mich bei dir geborgen,
im Schatten deiner Flügel will ich
mich bergen,
bis das Unheil vorübergeht.
Ich rufe zu Gott, dem Höchsten,
zu Gott, der mir beisteht.“
(v2f)
Welches Unheil erkenne ich hier in
meiner momentanen Situation?
Wenn ich huste und mich frage, ob ich
das Virus aus Italien mitgebracht habe, dann scheint das Unheil aus
mir heraus zu kommen. In diesem Fall müssten sich andere besser vor
mir bergen – oder aber ich warte zu Hause, bis sich das mögliche
Unheil (hoffentlich) als unbegründeter Verdacht erweist.
Oder das Unheil ist die Isolation
selber: Dann geht es nur um Geduld und gemeinsames Aushalten. Sich
selbst aushalten, die Anderen aushalten, die Machtlosigkeit
aushalten. Aushalten, dass mir geholfen werden muss. Dass wenig zu
tun ist außer Alltagsgestaltung. Aushalten, dass der Kopf immer mal
wieder freidreht.
Was tun?
Die Zeit und die Situation als Chance
begreifen, in der ich Gott wieder nahekommen kann.
Mich an ihn wenden, wenn ich meine
Kinder anschreien möchte. Atemholen.
Die Isolation als Geborgenheit
wahrnehmen lernen, so wie es ein Vogeljunges verspürt.
Und immer wieder in die Kommunikation
mit Gott zu gehen, der dabei ist und an meiner Seite steht.
„Mein Herz ist bereit, Gott, mein
Herz ist bereit, ich will singen und spielen.“ (v8)
Womit Religion und Kinderbetreuung auch
hier wieder zusammengeführt wären.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen