Auch in Berlin sollen in den nächsten
Tagen und Wochen keine öffentlichen Gottesdienste mit mehr als 50
Personen mehr gefeiert werden (Hinweis auf der Homepage
des Erzbistums am 14.03.2020).
Wie passend für diese sich
überschlagenden Ereignisse das Evangelium für den morgigen Sonntag:
In Jesu Gespräch mit der Samariterin am Jakobsbrunnen (Joh
4,5-42) geht es auch darum, welcher Ort der richtige sei, um Gott
anzubeten.
"Glaube mir, Frau, die Stunde
kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater
anbeten werdet" (v21), sagt Jesus der Frau.
Wichtig ist für Jesus nicht der Ort
des Gebetes, sondern dass gebetet wird – und zwar "im Geist
und in der Wahrheit" (v23).
Kreuz über dem Land. Vico d'Elsa, 2020. |
Und die Wahrheit der Bibel lautet: Gott
ist ein Freund des Lebens1
und er will will das Leben der Menschen. Uns ruft er auf, dasselbe zu
tun: Als Freunde des Lebens dem Leben zu dienen.
Und in der Situation eines sich rasch
ausbreitenden Virus bedeutet das unter Umständen:
Dem Leben zu dienen heißt, keine
gemeinsamen Gottesdienste zu feiern.
Denn hier gibt es eine erhöhte
Ansteckungsgefahr, die besonders für ältere Gemeindemitglieder oder
für erkrankte Menschen zu einer Lebensbedrohung führen kann.
Nicht in der Kirche ist dann der beste
Ort der Anbetung, sondern wenn wir aus Verantwortung und
Rücksichtnahme auf den Kirchgang verzichten und Gott "im
Geist und in der Wahrheit" einzeln oder in kleinen
familiären Gruppen anbeten.
So dienen wir Gott und unseren
Mitmenschen. Beten: Dort, wo wir leben. Dort, wo wir wohnen. Vielleicht entdecken wir unsere Wohnung, unser Haus, unser Wohnzimmer dann noch einmal ganz neu.
Vorschläge für das sonntägliche
Gebet gibt es an verschiedenen Stellen:
Bei den Jesuiten der Frankfurter
Gemeinde St. Ignatius wird ein Vorschlag für einen Hausgottesdienst
gemacht. Auf den Seiten der Beuroner Benediktiner findet man die
aktuellen liturgischen
Texte.
Auch auf den Seiten
der evangelischen Kirche finden sich interessante Angebote und
wie immer auf der fb-Homepage von James Martin, amerikanischer Jesuit,
der u.a. fünf einfache Vorschläge macht:
Widerstehe der Panik.
Dämonisiere nicht.
Sorge für die Kranken.
Bete.
Vertraue darauf, dass Gott mit dir ist.
Resist panic.
Do not demonize.
Care for the sick.
Pray.
Trust that God is with you.
Do not demonize.
Care for the sick.
Pray.
Trust that God is with you.
In diesem Sinne: Beten wir füreinander. Für die Pflegekräfte und Ärzte und besonders für die Kranken und ihre Angehörigen.
Das Leben unter freiem Himmel. Toskana, 2020. |
1 So
heißt eine ökumenische Arbeitshilfe zum Lebensschutz:
https://www.dbk-shop.de/index.php?page=product&info=15874&dl_media=25773
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