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Freitag, 12. Februar 2016

"Was hab ich denn verbrochen?" – Berlinale-Empfehlung "Auf einmal" von Asli Özge

Die Berlinale ist seit gestern eröffnet und es scheinen wieder eine Menge sehenswerter Filme im Programm zu sein. Heute habe ich "Auf einmal" ("All of a sudden") von Asli Özge gesehen, der eindeutig zu den besten Filmen der letzten Monate gehört.
Der Titel deutet es an – "auf einmal" ist alles anders, eine kleine Begebenheit bringt plötzlich eine große Geschichte in Gang und wirbelt viele Leben durcheinander.

Donnerstag, 7. Januar 2016

Köln, Warschau und die Glienicker Brücke – Vom Härtegrad des Rechtsstaats

Angesichts der massenhaften sexuellen Übergriffe auf Frauen in Köln und anderswo ruft man allerorten nach der "Härte des Rechtsstaats", was nach meinem Verständnis so viel heißt wie die konsequente Anwendung der bestehenden Regeln und Gesetze, um Täter zur Rechenschaft zu ziehen und den Kern des Rechts zur Geltung zu bringen. Dieser Kern ist in Deutschland durch den Ersten Artikel des Grundgesetzes und damit durch die Würde des Menschen bestimmt, deren Schutz in vielen weiteren Artikeln und Gesetzestexten ausdekliniert wird.

Mittwoch, 24. Juni 2015

Wer kommt nach uns? - Johannes der Täufer, Hilde Domin und die Umweltethik

Das Geburtstagskind des Tages, Johannes der Täufer, hat sein Leben als Vorläufer Jesu gelebt.
In diesem Vorläufer-Sinne kann er ein gutes Vorbild sein, um Bescheidenheit zu lernen. Denn Johannes wusste sich als Glied einer Kette, in der er eine wichtige, aber letztlich nur vorletzte, hinweisende Funktion hatte: er stand in der Tradition der zornigen alttestamentlichen Propheten – und zugleich war er ganz ausgerichtet auf den, der nach ihm kommen sollte.

Donnerstag, 9. April 2015

Die Wunden zeigen - "Das verschwundene Museum" im Bode-Museum

Zerstörtes Gesicht. Bode-Museum, Berlin, 2015.
Krieg tangiert immer auch die Kunst. Die Zerstörungen von jahrtausendealten Kulturgütern durch die IS-Terroristen im Nahen Osten zeigen dies ebenso wie die Streitigkeiten um mögliche Restituierungen bei der Sammlung Gurlitt und in staatlichen Sammlungen. Im letzten Jahr zogen zudem die "Monuments Men" von George Clooney durch die Kinos und versuchten, Kunstwerke vor dem Krieg und den Nazis zu retten.
Im Berliner Bode-Museum wird seit einigen Tagen in einer beeindruckenden Ausstellung gezeigt, welche Verluste der von deutschem Boden ausgehende Krieg den Berliner Skulpturen- und Gemäldesammlungen zugefügt hat.

Samstag, 28. März 2015

Heulkrampf und Trösteramt – 14 Thesen im Zugehen auf die Heilige Woche

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Wenn Christen auf der ganzen Welt in diesen Tagen des Leidens Jesu und seines Todes am Kreuz gedenken, können viele von ihnen diese Passion aus ganz persönlichen Gründen mitvollziehen und sich mit ihrer Lebenssituation wiederfinden im Schmerz Jesu und in der Trauer der Jünger.

Sonntag, 22. März 2015

"Superwelt" - Gott spricht im Film von Karl Markovics

Wie kommt Gott in das Drehbuch für einen Kinofilm? - Für den Regisseur von "Superwelt", Karl Markovics, war es klar: "Dazu kann ich nur sagen, dass das vielleicht das einzige Thema ist, an dem wirklich niemand vorbeikommt."
Darüber kann man sich, vor allem in Berlin, trefflich streiten, aber wer sich damit beschäftigt, was es mit Menschen machen kann, in deren Leben Gott plötzlich auftaucht und spricht, der kommt an diesem Spitzenfilm nicht vorbei.
Auf der diesjährigen Berlinale war er schon zu sehen, in Österreich kommt er gerade ins Kino, hoffentlich auch bald in Deutschland.

Samstag, 17. Januar 2015

Zugehörigkeit? - Gedanken über "The Homesman"

Dies ist ein sehr drastischer Film. Nicht in erster Linie wegen der vielen intensiven Szenen voll körperlicher und seelischer Versehrtheit. Sondern mehr noch wegen der moralischen und philosophischen Fragen, die er aufwirft.

Freitag, 29. August 2014

Alle Tage - Gedanken über die Ehe

Aus gegebenem Anlass habe ich mir diese Woche den letzten Film von Michael Haneke angeschaut: "Liebe" – ein Drama von zwei Menschen und ihrem gemeinsamen Weg im hohen Alter. Wie sich das Zusammenleben in Spannung und Entspannung, in Zärtlichkeit und Scham, Zuwendung und Hilflosigkeit vollzieht, das ist grandios erzählt und gespielt.

Dienstag, 20. Mai 2014

Vom Engel zum Racheengel - Gedanken zu Lars von Triers "Dogville"

Wenn die schlechtesten Seiten an Menschen wachgerufen werden, dann muss die Ursache dafür nicht unbedingt selbst schlecht sein.
So gesehen im Film „Dogville“ von Lars von Trier, in dem die junge Frau Grace sich in ein fiktives Dorf in den Rocky Mountains flüchtet und nach einigem Zögern der Einwohner aufgenommen wird.

Samstag, 8. Februar 2014

„La voie de l'ennemi“ – Die Berlinale zeigt Heimatlosigkeit.

Die Story des Films von Rachid Bouchareb ist leicht erzählt. Der Polizistenmörder William Garnett (Forest Whitaker) wird nach 18 Jahren Haft auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen. Er hat sein Leben geändert, ist Muslim geworden und möchte nun ein friedliches und normales Leben führen. Und genau so wirkt er auch – ein ruhiger, nachdenklicher und frommer Mann. So wird er zurück in die kleine Stadt geschickt, aus der er kam, erhält ein schäbiges Zimmer und eine Menge Auflagen von seiner Bewährungshelferin. Er findet einen Job, bald auch eine Freundin und tut überhaupt sein Bestes, um sich tatsächlich zu bewähren. Aber es soll nicht sein.