Zur Zeit brodelt es wieder in den
ökumenischen Gesprächen. Vor allem die Evangelische Kirche
Deutschland scheint sich bei ihrer Standortbestimmung in Vorbereitung
auf das große Gedenkjahr 2017 eher zu rekonfessionalisieren. Scharfe
Reaktionen auf das aktuelle Dokument evangelischer
Selbstvergewisserung ließen nicht lange auf sich warten, der
Ökumeniker W. Thönissen beispielsweise sieht auf dieser Grundlage
keine Möglichkeiten für gemeinsam verantwortete Feierlichkeiten.
Freitag, 11. Juli 2014
Mittwoch, 9. Juli 2014
Taizé - Überwältigung, Ökumene, Landschaft
1 "Überwältigung"
Fußballspiele bieten im besten Fall
eine Menge überraschender Highlights, wie die letzte Nacht
eindrücklich bewiesen hat. Emotionale Überwältigung und
Freudentaumel führen zu rauschhaften Zuständen und Festen. Hier
zeigen sich meiner Meinung nach gemeinsame und unterschiedliche
Punkte im Blick auf eine Woche Taizé, wie ich sie gerade mit einer
großen Gruppe Jugendlicher aus Berlin erlebt habe:
Samstag, 28. Juni 2014
Apostelfest Petrus und Paulus - Erwartetes und Übererwartetes
Wenn Petrus und Paulus als
"Apostelfürsten" bezeichnet werden, dann sind sie,
wörtlich verstanden, die "ersten Gesandten" – und zwar
nicht im chronologischen Sinn, sondern in ihrer Bedeutung.
Als "bedeutende" Gesandte
sind zu etwas gesandt, so wie alle Christen, ja wie alle
Menschen.
Dienstag, 24. Juni 2014
"...und wirfst du in mein Hirn den Brand..."
Einer wird von seinen Überzeugungen
mitgerissen. Er fordert Veränderung, er brennt für seine Sache, zuletzt muss er sein Leben dafür lassen. Seine Inbrunst lässt die
einen verzweifeln, andere werden angesteckt. Unbarmherzig kann er
wirken, seine emotionale Tiefenbohrung aber ist getragen von der
Hinwendung zu den Menschen.
Samstag, 21. Juni 2014
CSD und Aloisius von Gonzaga
Was für ein Zusammentreffen! Die
größte und prominenteste öffentliche Bekundung lesbisch-schwuler
Lebenskultur, die in Berlin dieses Jahr zum Sommeranfang gleich drei Umzüge
hervorbringt, fällt auf den Gedenktag des Jesuitenheiligen Aloisius
von Gonzaga (1556-1591).
Mittwoch, 18. Juni 2014
Auslieferung an Fronleichnam – Von der Incurvatio zur Traditio
Aus aktuellem Anlass ein Gedanke zu
Fronleichnam, dem Hochfest der Eucharistie, des Abendmahls, des
Leibes und Blutes Jesu Christi.
Mir scheint immer mehr, dass
elementarer und zentraler Bestandteil sowohl mündig-verantwortlichen
Menschseins als auch reifer Gottesbeziehung ein Prozess
wechselseitigen "sich einander Auslieferns" ist.
Montag, 16. Juni 2014
Von Hand gemacht
Wenn dieser Tage alle vom Fuß und
seinem runden Spielzeug sprechen, denke ich an die Worte, die Hilde
Domin 1953 für das menschlichen Leben im Bild der Hand gefunden hat.
In "Wen es trifft"1
umfährt sie nach dem existenziellen Ertasten von möglichen
Schicksalsschlägen, die einen Menschen treffen können, die
Ambivalenzen seines Handelns.
Etwas pathetisch, etwas moralisch, aber
von zutiefst humanem Geist erfüllt, ruft sie zu Achtsamkeit und
Dankbarkeit auf. Der gebeutelte Andere lebt auch von meiner Hände Tun und Lassen:
Freitag, 13. Juni 2014
Dreifaltigkeit - Die Ränder fassen
Am christlichen Verständnis von Gott
halte ich eine Reihe von Dingen für zentral. Ehrlich gesagt ist der
Glaube an Gottes Dreifaltigkeit (am Sonntag nach Pfingsten Inhalt
katholischer Besinnung) bei mir eher in der zweiten Reihe
angesiedelt.
Mittwoch, 11. Juni 2014
Die Gabe der Tränen
Mit den Gaben des Heiligen Geistes ist
es so eine Sache – was kann jemand im Alltag konkret anfangen mit
Rat oder Gottesfurcht, mit Wunderkräften, Glaubenskraft und den
vielen anderen Begabungen, die Jesaja und Paulus nennen?1
Bei manchen Gaben ist das einfach: Kranke zu heilen oder Einsicht zu
haben ist mit Sicherheit sehr alltagstauglich und auch "die
Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden", die Paulus nennt
(1Kor 12,10), kann zum Durchblick durch das eigene Leben und die
Zeitläufte verhelfen.
Bei Ignatius von Loyola (und auch
früher) taucht nun die "Gabe der Tränen" auf, die sich an
verschiedenen Stellen in seinen Schriften findet.
Hier drängt sich
beim ersten Hören die Frage noch konkreter auf, was denn eine solche
Gabe soll.
Samstag, 7. Juni 2014
Donnerstag, 5. Juni 2014
Regelbruch, Anverwandlung, Wohlwollen, Selbsteinsatz
Wenn Selbstverwirklichung und
Individualität Werte sind, die heute zählen, dann hat es das
Christentum schwer. Doch insofern sie Werte sind, bleiben sie doch in
den meisten Fällen imaginäre Größen – denn sich selbst erst
einmal zu finden ist längst von der Werbewirklichkeit des
Kapitalismus eingeholt und absorbiert worden.
Und Individualität wirkt oft eher wie ein Oberflächenphänomen auf der Grundlage einer tieferliegenden Selbstgleichschaltung,1 was sich mit Blick auf die in meinem Viertel herumstreifenden, nahezu identisch aussehenden Hipster mindestens am Äußeren bewahrheitet.
Und Individualität wirkt oft eher wie ein Oberflächenphänomen auf der Grundlage einer tieferliegenden Selbstgleichschaltung,1 was sich mit Blick auf die in meinem Viertel herumstreifenden, nahezu identisch aussehenden Hipster mindestens am Äußeren bewahrheitet.
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Freitag, 30. Mai 2014
Der Himmel über mir und die Erde gehören zusammen
"Natürlich ist Religion nicht
etwas für den stillen Winkel und für einige Feierstunden, sondern
sie muss, wie Sie es ja selbst empfinden, Wurzel und Grund allen
Lebens sein. [...] In der Zeit unmittelbar vor und noch eine ganze
Weile nach meiner Konversion habe ich nämlich gemeint, ein
religiöses Leben führen heiße, alles Irdische aufgeben und nur im
Gedanken an göttliche Dinge leben.
Mittwoch, 28. Mai 2014
Samstag, 24. Mai 2014
Konsequent wählen
Wenn ich mich entscheide oder etwas
wähle, dann hat das Konsequenzen.
Das ist so eingängig wie logisch, aber
nicht in jedem Fall ohne Weiteres sichtbar.
Wenn Papst Franziskus auf seiner
aktuellen Pilgerreise im Heiligen Land bestimmte Orte besucht (Herzls
Grab!) und andere nicht, sich mit manchen Menschen trifft (Patriarch
Bartholomaios) und mit anderen nicht, dann bedeutet das eine bewusste
Beschränkung, die verschiedene Deutungen ermöglicht. Je nach
Betroffenheit gehen die Emotionen über diese Auswahl breit
auseinander.
Donnerstag, 22. Mai 2014
Luther, Gott und Götzen
Es ist so toll, weil es so
einfach und klar ist. Und kurz.
Luthers Erläuterung zum
Ersten Gebot leuchtet auch uns Heutigen ein. Denn wie es wirklich mit
Gott und den Götzen, mit der Verehrung fremder "Götter"
in meinem Leben aussieht, lässt sich daran problemlos erkennen.
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