Am 25. September feiern wir einen
Heiligen, der es in sich hat: den heiligen Nikolaus von Flüe. Er ist
der Nationalheilige der Schweiz und wird als Einsiedler, als
Visionär, als Friedensstifter verehrt.
Ich beziehe mich in meiner Predigt im
Berliner Haftkrankenhaus auf das Evangelium vom Tage (
Lk
9,1-6).
1. Jesus ruft und sendet
"Jesus rief die Zwölf zu sich"
und gab ihnen "Kraft" und "Vollmacht"
(v1).
Wenn katholische Christen von den
Aposteln (denn das sind die "Zwölf") sprechen, dann geht
es ihnen in der Regel darum, auf Menschen hinzuweisen, die etwas
besonderes sind.
Aber wenn wir uns anschauen, wen Jesus
da zu sich ruft, können wir uns leicht wieder erkennen: da sind
Betrüger, Aufschneider, Vordrängler, Angsthasen, Vorlaute,
Spätzünder, Jähzornige und Lachnummern aller Art dabei. Man denke
nur den mit den römischen Besatzern kollaborierenden Zöllner
Matthäus, an den Petrus, der Jesus belehren will und zurechtgewiesen
wird, an die beiden Söhne des Zebedäus, die sich an den anderen
vorbei den besten Platz bei Jesus sichern wollen und so fort.