Mittwoch, 26. September 2018

Cosmas und Damian – Heilung ist unentgeltlich

Im Evangelium (Lk 9,1-10) am Fest der heiligen Ärzte Cosmas und Damian lesen wir, dass Jesus seine Jünger losschickt, um zu heilen. Drei Gedanken dazu.

1 Christentum bedeutet Heilung
Gott will, dass wir heil werden. Und zwar an Seele und Leib.
Dazu sendet er die Christen, damit sie in seinem Namen Heilung und Heil wirken.
Denn es ist seit dem Beginn Teil der christlichen Botschaft und Praxis, auch für die körperliche Gesundheit anderer zu sorgen.

Reflexe des Fensters.
Schwante, 2018.
So wurde seit Beginn der Christenheit nicht nur geredet, sondern ganz praktisch für die Kranken gesorgt. Im Mittelalter stifteten reiche Gönner Spitäler für Pilger und Kranke. Viele Heilige, wie Vinzenz Pallotti oder Aloisius von Gonzaga, kümmerten sich um sie und ganze Orden gründeten sich nur als Krankenpflegeorden.
Die heiligen Cosmas und Damian reihen sich somit ein in eine lange Reihe von Menschen, die mit ihrem christlichen Glauben ernst machten, indem sie etwas für die Genesung Kranker getan haben.
Das gilt letztlich auch für uns – auch wir sollen, soweit wir können, für Heil und Gesundheit sorgen.

2 Heilung ist unentgeltlich
Von Cosmas und Damian wird berichtet, dass sie Zwillingsbrüder waren und als Ärzte unentgeltlich arbeiteten. Eine Legende erzählt davon, dass eine geheilte Frau namens Palladia ihnen Geld aufdrängen will und Damian es schließlich annimmt. Daraufhin verfügt Cosmas, er wolle aus diesem Grund nicht neben seinem Bruder beerdigt werden.
Was wie eine skurrile exzentrische Episode klingt, führt zum Kern des Christseins:
Auch das Heil, das Gott uns schenkt, ist unentgeltlich und wir können es nicht durch irgendetwas bezahlen, selbst wenn wir das wollten.
Und wenn wir versuchen zu handeln, so machen wir es nur kaputt. Es ist wie wenn man auf ein Geschenk unbedingt mit einem Geschenk in gleicher Höhe antworten will, um nur ja nicht in der Schuld des Schenkenden zu stehen. Das wäre ein kleinlicher Handel.
Wir sind aufgefordert, uns beschenken zu lassen.

3 Martyrium
Cosmas und Damian sollen Ende des 3. oder Anfang des 4. Jahrhunderts als Märtyrer in der diokletianischen Verfolgung ums Leben gekommen sein. Dieser Tod war Folge ihres Bekenntnisses zum christlichen Glauben und ihres Lebens, das sie in diesem Glauben geführt haben.
Insofern haben sie selbst den höchsten Preis für ihren Glauben gezahlt – aber ich bin der festen Überzeugung, dass sie es nicht als Bezahlung verstanden haben und kein Tauschgeschäft mit Gott anfangen wollten – gute Werke und den Tod als Entgelt für ewiges Leben.
Aber es bedeutet, dass der Einsatz für den Glauben und der Einsatz für Andere etwas kosten kann.
Die Legenden berichten zwar, dass viele Versuche nötig gewesen seien, um die beiden Brüder tatsächlich umzubringen. Die Gewalt war schließlich stärker als sie.
Das letzte Wort aber hat Gott.