Die ungarische Königstochter Elisabeth, die in jungen Jahren mit einem thüringischen Landgrafen verheiratet wurde, sich nach dessen Tod auf dem Fünften Kreuzzug und reichlichen Konflikten um die Regelungen des Erbes als Witwe zuerst aus ihrer Burg und schließlich nach Marburg zurückzog, um ihr Leben ganz in den Dienst Christi und der Armen zu stellen, sie ist eine der zwiespältigsten und zugleich eindrucksvollsten Gestalten des Mittelalters.
Donnerstag, 19. November 2015
Montag, 16. November 2015
Wie belanglos kann man sein? Über das Schließen der Augen.
Nach Terroranschlägen, wie sie in
Paris verübt wurden, kann man als sich in dieser Web-Öffentlichkeit
äußernder Mensch nicht kommentarlos übergehen zum weiteren
Geschehen, wenn man sich zu allgemeinen Themen äußert.
Oder doch?
Natürlich kann man. Die großen
Aufreger sind durch, Betroffenheit wurde allerorten spürbar
geäußert, Trauerbekundung scheint heute schon kein Gebot der Stunde
mehr zu sein und pietätlos wäre es auch nicht.
Samstag, 14. November 2015
Was uns leben lässt. Im Gedenken an die Opfer in Paris
"Wir leben von der
Mitmenschlichkeit, von der Nächstenliebe, von der Freude an der
Gemeinschaft. Wir glauben an das Recht jedes Einzelnen – an das
Recht jedes Einzelnen, sein Glück zu suchen und zu leben, an den
Respekt vor dem anderen und an die Toleranz. Wir wissen, dass unser
freies Leben stärker ist als jeder Terror. "
Montag, 9. November 2015
Martinstat statt Pferdefreude
Es gibt in Berlin eine
ganz eigenartige Skulptur, die mit ihrem unpassenden Pathos einen
schalen Nachgeschmack bei mir hinterlässt – aber zugleich eine
Inspiration zum nahenden Gedenktag des Heiligen Martin darstellt.
Freitag, 6. November 2015
Straffreie Hilfe zum Tod? - Kurze Summa und Blick auf die Abtreibungspraxis
Und wieder einmal scheint in Politik
und Medien eigentlich alles gesagt zu sein zum Thema des assistierten
Suizids, der heute im Bundestag in vier Gesetzentwürfen verhandelt wurde:
Samstag, 31. Oktober 2015
Rupert Mayers 70. Todestag - Ausrichtung an Christus
An
einer evangelischen Kirche habe ich mal gelesen:
„Reformation bedeutet: Sein Leben immer wieder neu an
Jesus Christus ausrichten.“
Eigentlich
geht es in jeder christlichen Existenz genau darum. Besonders stark
aber verdichtet sich diese Ausrichtung auf Jesus und die immer neue Angleichung
an Ihn in den Menschen, die wir als Heilige verehren.
Der
selige Rupert
Mayer, an
dessen 70.
Todestag an diesem 1. November erinnert wird,
hat die Gestaltung seines Lebens nach dem
Vorbild Christi so überzeugend gelebt, dass schon viele seiner
Zeitgenossen in ihm einen heiligen Mann sahen. Es war ein Leben des
Dienstes. Illustrieren lässt sich das durch das Jesuswort, das an
seinem Gedenktag in der Lesung zu hören ist: „Der
gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.“
(Joh 10,11)
Donnerstag, 29. Oktober 2015
Keine geweihten Hände - Eine Art Bekenntnis
Inzwischen bin ich versöhnt und sehr
froh mit der jetzigen Ausrichtung meines Lebens. Das war nicht immer
so klar.
Knapp zehn Jahre meines Lebens hatte
ich der Vorbereitung auf ein kirchliches Weiheamt gewidmet – um
nach Studium mit Ausbildung im Priesterseminar sowie Noviziat und
Magisterium in der Gesellschaft Jesu schließlich zu
heiraten und Vater zu werden.
Dieser äußere Weg ist mit vielen
inneren Wandlungen verbunden, die ich an diesem Ort einmal
reflektieren will.
Sonntag, 25. Oktober 2015
Was sehen heißen kann - ein Kommentar zur Familiensynode
Die Welt erkennen, wie sie ist. Die Ambivalenzen der Wirklichkeit wahrnehmen. Gott in allem finden. Mein Leben in Gottes Glanz getaucht sehen. Glauben können.
...
...
Was wollen wir eigentlich, wenn wir sehen wollen, wie der Blinde im Evangelium des heutigen Sonntags?
Mittwoch, 21. Oktober 2015
Alle Macht der Welt - Ein Gedanke aus "Judas" von Amos Oz
Im Roman "Judas" von Amos
Oz steht ein bemerkenswerter Gedanke, der in unterschiedlichen
Fassungen an diversen Orten in der Literatur, der Philosophie oder in
religiösen Werken auftaucht - die Frage nach der Macht und ihren Grenzen.
Im vorliegenden Roman taucht sie auf im Kontext der politischen Probleme des Nahen
Ostens, die immer noch höchste Relevanz besitzen, wie nämlich der
Staat Israel und seine Nachbarn koexistieren könnten.
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Montag, 19. Oktober 2015
JosephsReligion 5 - Sandmenschen vor den Toren
An der Grenze angekommen muss die
Gruppe halten. Am Übergang der Wüste zur Zivilisation ist kein Durchlass. Was sie hören, ist dies:
"Umkehr!
... Zurück, ihr Sandhasen, ins Elend! Hier ist kein Durchlass! ...
Immer zurück und nichts als zurück mit euch in die Wüste, das ist
das Wort! Es wird kein Gesindel ins Land gelassen!"1
Mittwoch, 7. Oktober 2015
Soldatenfamilienerntedankwochenendgestaltung
Der Blog hat zur Zeit das Nachsehen,
denn ich bin zu Genüge mit einer Reihe anderer Dinge beschäftigt.
Neben dem Kinde, der täglichen Erwerbsarbeit und vielen kleinen und
großen Nichtigkeiten gestalte ich von Zeit zu Zeit auch das Programm
von Familienveranstaltungen der Militärseelsorge. Am letzten
Wochenende war dies ein Familienwochenende zum Thema "Erntedank".
Ein paar meiner Gedanken zum Erntedank in der Familie passen
vielleicht auch hierher, zumal passenderweise ja auch die
Bischofssynode zum Thema Familie in Rom begann.
Mittwoch, 23. September 2015
Körperliche Liebe. Über "Kreuzabnahme", ein Gedicht von Jan Twardowski
Wie vor einiger Zeit hier
schon zu lesen war, beschäftigt mich gerade u.a. die
Frömmigkeit der Kreuzabnahme.
Ein von Volker Stelzmann nach einer
Vorlage von Hans Baldung Grien angefertigter Stich
weist hin auf die liebevolle Weitergabe des Leibes Christi, der in
der Kirche als "lebendiger Leib Christi" ebenso wie in der
Eucharistie als "sakramentaler Leib Christi" verehrt wird.
Die Innigkeit und Behutsamkeit der
Darstellung, die bei Stelzmann einer freundschaftlichen Umarmung
nahekommt, korrespondiert mit einem Gedicht von Jan Twardowski, das
ich neulich fand und hier vorstellen möchte.
Samstag, 19. September 2015
Nicht mein Vorwärtskommen, sondern Gottes Ankommen bei mir
1
Jesus spricht im Evangelium des
Sonntags (Mk 9,30-37) zunächst von Leid und Tod und Rettung. Dass
"der Menschensohn" an die "Menschen" ausgeliefert
wird, ist aber für die Jünger zu weit weg, sie sind emotional nicht
angesprochen von dieser Aussage.
Denn sie hatten bei diesen Worten im
Hinterkopf sicher die Vorstellung der endzeitlichen Gestalt eines
"Menschensohnes" aus dem Himmel, der eine "ewige,
unvergängliche Herrschaft" (Dan 7,14) antritt. Diese
Verknüpfung wird nun durch die Worte Jesu auf den Kopf gestellt,
wenn gerade jener von Gott kommende Herrscher in Menschengestalt nun
an Menschen ausgeliefert werden soll.
Augenscheinlich können sie weder
"Leid" und "Menschensohn" noch den "Menschensohn"
und sich selbst in eine sinnvolle Beziehung zueinander bringen. Dabei
hatte sie Jesus extra mitgenommen, um ihnen gerade diese wichtige
Sache zu sagen.
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Mittwoch, 9. September 2015
Heim-Suche in "Heimsuchung" von Jenny Erpenbeck
Die Sehnsucht nach Heimat, die Suche
nach einer Stelle, an der sich ein Leben bauen lässt, der Wunsch
nach dem Ort für ein Heim treibt Menschen seit Jahrtausenden zur
Sesshaftigkeit. Oder aber zur Flucht fort von den Orten, wo das nicht
möglich ist, dorthin, wo ein solcher Ort ist.
In Jenny Erpenbecks "Heimsuchung"
hat sich ein solches Stück Erde gefunden. Allerdings hieße der
Roman nicht "Heimsuchung", wenn es nicht im wörtlichsten
Sinne gerade um die mehrdimensionale Suche nach Heimat ginge – und
natürlich darum, dass die Heimsuchenden dort auch von den
peinigenden Ereignissen der jeweiligen Epochen heimgesucht werden.
Freitag, 4. September 2015
Apokalyptische Anwandlungen
Die heutige 20-Uhr-Tagesschau sendete
vierzehneinhalb Minuten zum Thema Flüchtlinge aus allen möglichen
Perspektiven. Darüber hinaus nennenswert war in diesen Nachrichten
eigentlich nur der Festakt zum 100. Geburtstag von Franz Josef
Strauß.
Beides zusammen könnte, wenn es nicht so tragisch
wäre, Anlass genug für ironische Heiterkeit sein.
Aber ich kann nicht ruhig bleiben, wenn
ich dieser Tage die Nachrichten verfolge. Denn die Nachrichten
verfolgen mich und ich kann erst recht nicht ruhig bleiben.
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