Ich verzweifle an diesem Text. Während
mir bei allen Evangelienlesungen irgendwann etwas Handfestes
einfällt, ist es mir beim Text des heutigen Sonntags (Joh 17,1-11a)
fast unmöglich, ein vernünftig aussagbares Kondensat zu finden.
Also suche ich und erwäge und frage
und lese und meditiere.
Am Ende dann das:
Jesus bittet Gott in seinem großen
"Abschiedsgebet" um seine "Verherrlichung"
(v1). Diese Verherrlichung ist zugleich die Verherrlichung Gottes
selbst – und auch in den Menschen, die seine Worte "angenommen"
(v8) und ihn "erkannt" (v7) haben, und also an Jesus
als den Gesandten Gottes glauben, auch "in ihnen bin ich
verherrlicht" (v10).
Spannend ist zunächst, dass die
Leseordnung augenscheinlich möchte, dass wir diese Gedanken hinlesen
auf den Himmelfahrtsabschied, der gerade gefeiert wurde. Doch der
Kontext der Lesung im Johannesevangelium ist der Abschied von den
Jüngern vor Festnahme und Kreuzigung.