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Sonntag, 22. Februar 2015

Seine Einstellung ändern - Ein Übersetzungsreigen zu Mk 1,15

Am Ersten Sonntag der Fastenzeit wird Jesu erstes Wort nach dem Markusevangelium vorgetragen (Mk 1,15).
Es ist die Zusammenfassung seiner ganzen Heilsbotschaft für die Menschen – und sie wird, je nach Übersetzung, in sehr unterschiedlichen Worten verdeutscht.

Samstag, 14. Februar 2015

"Werde rein!" - Oblationstheorie im Vollzug

So wie Jesus den Aussätzigen im heutigen Evangelium (Mk 1,40-45) heilt und ihn mit dem Satz "Ich will es – werde rein!" (v41) in die soziale und kultische Gemeinschaft zurückführt, so feiern die Christen Sonntag für Sonntag ihr heilendes Eintreten in die Versammlung um den Tisch des Herrn.

So wie in der Eucharistiefeier die Gaben zum Altar gebracht werden, so bringen auch die Gläubigen sich dorthin. Denn mit Brot und Wein bringen sie ihre ganze Welt zu Gott hin, wie schon an den vorhergehenden Bitten deutlich wird.

Dienstag, 6. Januar 2015

Ausrasten vor Freude – Ein Übersetzungsreigen zu Matthäus 2,10

Es ist, wie es immer war: Aus dem Morgenland kommen Leute, die den Eingesessenen Angst machen. Der sich andeutende Statusverlust gebiert Panik (vgl. Mt 2,3f.16).

Samstag, 20. Dezember 2014

Vierter Advent - Engelskuss statt Pegida

Kurz vor Weihnachten bietet das Evangelium vom heutigen Vierten Advent (Lk 1,26-38) einen Rückblick, wie all das begann, was in den nächsten Tagen gefeiert wird. Der Gruß des Engels an Maria zeigt Gottes Vertrauen in die Aufnahmebereitschaft der Menschen, verkörpert in der jungen Frau aus Nazareth.

Sonntag, 30. November 2014

Adventskalender als Wächter

Einerseits...
Der Einstieg in die in die Vorbereitungszeit auf Weihnachten kann zur Kritik an allem Möglichen dienen. Auch ich bin skeptisch angesichts voradventlicher Weihnachtsmärkte, Weihnachtsfeiern und Weihnachtssüßigkeiten.

Mittwoch, 26. November 2014

Mit Gott reden wie mit einem Kleinkind

Wann gelingt Kommunikation? – Wenn etwas auch ungefähr in dem Sinne ankommt, wie es gemeint ist. Alltagsdeutsch: wenn wir uns verstehen. Das kann man im Bilde von vier Ohren oder fünf Sprachen der Liebe ausdrücken, ganz nach Belieben.
In der Beziehung zu meiner inzwischen fast sieben Wochen alten Tochter sind mir zwei Kommunikationsgrundsätze aufgefallen, die durchaus parallel zur Kommunikation mit Gott gehen. Eine bemerkenswerte Beobachtung gibts hinterher.

Donnerstag, 13. November 2014

"Beeilen wir uns" - Ein Gedicht von Jan Twardowski

Es ist das bekannteste Gedicht von Jan Twardowski, und jetzt, da ich endlich eine zweisprachige Ausgabe1 seiner Gedichte im Hause habe, möchte ich ein paar Worte dazu schreiben.
"Śpieszmy się" heißt es im Original und mit der Selbstaufforderung, sich nur ja zu beeilen, deutet sich schon an, worum es dem polnischen Priesterdichter geht, hier wie auch sonst: um eine individuelle Haltung, die ein "magis", ein "mehr" sucht und dabei natürlich Allgemeinheit, Gesellschaft sucht.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Das Licht der Welt erblicken

Zum Beruhigen meines Kindes (das Stillen ist mir ja nicht gegeben) zeigt sich, dass die Klassiker des christlichen Liedgutes aus den Jahren meiner Kindheit und Jugend sich dazu gut eignen.
Auch das lange nicht mehr im Gottesdienst gehörte „Du bist das Licht der Welt“ gehört dazu. Wobei mit dem Licht natürlich nicht das Kind gemeint ist, sondern Jesus, der von sich ja sagt: „Ich bin das Licht der Welt.“ (Joh 8,12)

Samstag, 18. Oktober 2014

Umweht vom Heiligen – Biblisch-literarische Gedanken zum Neugeborenen

Auch wenn sich die Familiensynode des Weltepiskopats nur am Rande damit beschäftigt: Alle meine Gedanken und meine Aufmerksamkeit für kirchliche und politische Neuigkeiten sind dieser Tage durch das neue Erlebnis des Vaterseins geprägt, alles denkt sich von dort her und darauf hin. Da ist die Ruhe der ersten Tage des Willkommenheißens für mein Kind und die Zeit zum Kennenlernen ein großes Glück!

Sonntag, 21. September 2014

Das lutherischste aller Evangelien. Arbeiter im Weinberg

Nicht die Länge oder Schwere deines Einsatzes, nicht die Qualität deiner Leistung, sondern die Gnade des Herrn ist entscheidend. Das ist die hauptsächliche Botschaft der heutigen Lesung aus dem Matthäusevangelium (20,1-16).

Mittwoch, 10. September 2014

Ein geteiltes Herz oder doppelte Zugehörigkeit? – Verheiratet und Christ zugleich

Selbstverständlich kann man Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr und im Kirchenchor sein. Die beiden Betätigungen schließen sich nicht gegenseitig aus und sind zeitlich nicht derart aufreibend, dass sie unvereinbar wären.

Donnerstag, 14. August 2014

Wovor knien wir?

Der Duden bringt es mit nüchternen Worten auf den physischen Kern: "eine Haltung einnehmen, bei der das Körpergewicht bei abgewinkelten Beinen auf einem oder beiden Knien ruht".1
Das kann durchaus schmerzhaft sein, wurde ja zuweilen auch als Strafe verwendet oder zur Verdemütigung – die kniende Haltung derer, die anschließend enthauptet werden sollten, spricht Bände.

Freitag, 8. August 2014

„ich bin ja hier“ - Ein neuer alter Satz von Saša Stanišić

ich bin ja hier“ – so lautet der letzte Satz in Saša Stanišić' Roman „Wie der Soldat das Grammofon repariert1, der anrührend-komischen Geschichte einer Kindheit im zerfallenden Jugoslawien und damit im beginnenden Krieg. Beim Lesen des Romans war ich zunächst in Sorge, ob der locker-flockige eigenwillige Beginn sich stilistisch so durchziehen würde. Im Verlauf bleibt auch ein starker Stilwille erkennbar, auch die lockere Sprache besteht weiter, aber sie fängt zunehmend sensibler die Kriegserfahrungen aus Kinderaugen ein.

Dienstag, 29. Juli 2014

Marta - Loslassen und nicht vergessen

Ein kurzer Gedanke zum ambivalenten Schauen auf das menschliche Tun: „Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?“ (Mk 10,17)
Oder Martas Schielen auf die nur herumsitzende Schwester und ihre Hoffnung auf Jesu zurechtweisende, Tun gebietende Autorität (Lk 10,40). Der aber sagt hier wie dort dasselbe: loslassen.

Samstag, 26. Juli 2014

Der Friedensschatz

Mit dem Frieden ist es wie mit einem Schatz, der unter den Trümmern der Welt vergraben war. Inmitten der Unruhen der Welt entdeckte ihn ein Mann. Aus Furcht, der Friedensschatz könne Schaden nehmen, grub er ihn wieder ein. In seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, kaufte die Trümmer der Welt und mit ihnen den Frieden. Er grub ihn aus, polierte ihn und ließ ihn frei. So hatte er selbst nun nichts, schenkte aber der Welt den Frieden, den sie so suchte.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Transsubstantiation in der Eucharistie – und in der Taufe

1   Ein Riß zwischen Innen und Außen
Äußerlich wahrnehmbares Erscheinungsbild einer Sache oder einer Person und die tatsächliche innere Gegebenheit, Innen und Außen klaffen in unserer Welt oft auseinander. So gern wir es oft hätten, die idealistische Vorstellung, dass das Wahre, das Gute und das Schöne deckungsgleich sein müssten, wird nur zu häufig ad absurdum geführt. Es ist eben, wie das Sprichwort sagt, nicht alles Gold, was glänzt.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Luther, Gott und Götzen

Es ist so toll, weil es so einfach und klar ist. Und kurz.
Luthers Erläuterung zum Ersten Gebot leuchtet auch uns Heutigen ein. Denn wie es wirklich mit Gott und den Götzen, mit der Verehrung fremder "Götter" in meinem Leben aussieht, lässt sich daran problemlos erkennen.

Samstag, 17. Mai 2014

"Ich bin die Straße"

Christian Herwartz SJ übersetzt das berühmte Jesuswort aus dem Evangelium des heutigen Sonntags (Joh 14, 1-12) auf ganz eigene Weise. Wo Jesus in anderen Übersetzungen sagt "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben" (v 6) wird Jesus nun zur "Straße".

Mittwoch, 14. Mai 2014

Gott richtig verstehen - Unterscheidung der Geister nach Ignatius von Loyola

Wenn von der Stimme Gottes im Inneren eines Menschen die Rede ist, dann wird manchmal, wenn eine Hilfe beim Erkennen dieser Stimme gegeben werden soll, gesagt, dass wir sie daran erkennen, dass sie uns Frieden und Ruhe schenkt. Wer Frieden in sich hat, der spürt Gott.

Ich halte das für stark verkürzt und verzerrt.

Mittwoch, 30. April 2014

Warum ich Jesus folgen will

1
Zunächst ganz simpel: Weil ich überzeugt bin, dass er mich ruft.
Zu was genau, das lässt sich hoffentlich erkennen an einigen meiner Gaben, an meiner inneren Sehnsucht und an den Notwendigkeiten für Menschen solcher Gaben und solcher Sehnsucht heute.