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Dienstag, 28. April 2015

Das Kind als Sakrament – Geheimnis, Zeichen, Werkzeug, Heil

Ein Kind ist mehr als es selbst. Wie jeder Mensch lässt es etwas ahnen von der Größe des Schöpfers und der Schönheit seiner Welt. Und am Kind treten für Gläubige (und bisweilen auch für Ungläubige) beide, wundersame Schöpfergröße und überwältigende Weltschönheit, besonders leuchtend hervor.

Dienstag, 3. März 2015

"Der Herr zeige es euch" – Über die Gewissensprüfung

Am letzten Sonntag waren die Erstkommunionkinder in Vorbereitung auf ihr großes Fest aufgefordert, sich im Gottesdienst die Dialoge zwischen dem Liturgen und den Gläubigen zu notieren. Manche machten das sehr pflichtbewusst, andere eher lässig. Als ich einen Blick auf einen der Zettel warf, las ich "Der Herr zeige es euch" und musste grinsen. Da war wohl etwas durcheinander geraten, denn das hatte der Priester sicher nicht gesagt.

Samstag, 14. Februar 2015

"Werde rein!" - Oblationstheorie im Vollzug

So wie Jesus den Aussätzigen im heutigen Evangelium (Mk 1,40-45) heilt und ihn mit dem Satz "Ich will es – werde rein!" (v41) in die soziale und kultische Gemeinschaft zurückführt, so feiern die Christen Sonntag für Sonntag ihr heilendes Eintreten in die Versammlung um den Tisch des Herrn.

So wie in der Eucharistiefeier die Gaben zum Altar gebracht werden, so bringen auch die Gläubigen sich dorthin. Denn mit Brot und Wein bringen sie ihre ganze Welt zu Gott hin, wie schon an den vorhergehenden Bitten deutlich wird.

Dienstag, 3. Februar 2015

Evangelische Gedanken zum kirchlichen Einheitsamt von Wolfhart Pannenberg

Nachdem ich schon zwei Mal fremde und eigene Gedanken zum Thema eines Papstamtes an dieser Stelle präsentierte, fielen mir gerade einige "Thesen zur Theologie der Kirche"1 des jüngst verstorbenen evangelischen Systematikers Wolfhart Pannenberg zu dieser Frage in die Hände, die ich kurz vorstellen will.

Zunächst kamen hier Papst Johannes Paul II. und Papst Franziskus sowie die Ökumenische Forschungsgruppe von Farfa Sabina zu Wort, später traten einige Gedanken von Frère Roger und dem orthodox-katholischen Dialogdokument von 2007 hinzu, nun also folgt ein dritter Anlauf aus evangelischer Sicht.

Sonntag, 16. November 2014

Talent und Furcht - Kafkas Brief an den Vater

Du hast mich letzthin einmal gefragt, warum ich behaupte, ich hätte Furcht vor Dir.“ So beginnt Franz Kafka seinen "Brief an den Vater"1, der mir vorkommt wie ein Kommentar zum Talente-Gleichnis im heutigen Sonntagsevangelium (Mt 25,14-30). Der ganze Brief ist ein Antwortversuch auf die Frage des Vaters – oder eben, als würde der Knecht, der ein einziges Talent erhielt, erklären wollen, wie er ein solches Bild seines Herrn bekam, das er bekennen muss: “Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist [...] weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt.“ (24f)

Samstag, 18. Oktober 2014

Umweht vom Heiligen – Biblisch-literarische Gedanken zum Neugeborenen

Auch wenn sich die Familiensynode des Weltepiskopats nur am Rande damit beschäftigt: Alle meine Gedanken und meine Aufmerksamkeit für kirchliche und politische Neuigkeiten sind dieser Tage durch das neue Erlebnis des Vaterseins geprägt, alles denkt sich von dort her und darauf hin. Da ist die Ruhe der ersten Tage des Willkommenheißens für mein Kind und die Zeit zum Kennenlernen ein großes Glück!

Freitag, 29. August 2014

Alle Tage - Gedanken über die Ehe

Aus gegebenem Anlass habe ich mir diese Woche den letzten Film von Michael Haneke angeschaut: "Liebe" – ein Drama von zwei Menschen und ihrem gemeinsamen Weg im hohen Alter. Wie sich das Zusammenleben in Spannung und Entspannung, in Zärtlichkeit und Scham, Zuwendung und Hilflosigkeit vollzieht, das ist grandios erzählt und gespielt.

Donnerstag, 14. August 2014

Wovor knien wir?

Der Duden bringt es mit nüchternen Worten auf den physischen Kern: "eine Haltung einnehmen, bei der das Körpergewicht bei abgewinkelten Beinen auf einem oder beiden Knien ruht".1
Das kann durchaus schmerzhaft sein, wurde ja zuweilen auch als Strafe verwendet oder zur Verdemütigung – die kniende Haltung derer, die anschließend enthauptet werden sollten, spricht Bände.

Donnerstag, 31. Juli 2014

Ignatius für heute - "Das Alte neu sagen" von Karl Rahner

Karl Rahner hat Ignatius von Loyola in seiner unnachahmlichen Weise eine feurige Rede in den Mund gelegt, in der dieser heutige Jesuiten darauf hinweist, wie sein Wirken zur größeren Ehre Gottes und im Dienste der Kirche zu verstehen ist.

Dienstag, 29. Juli 2014

Marta - Loslassen und nicht vergessen

Ein kurzer Gedanke zum ambivalenten Schauen auf das menschliche Tun: „Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?“ (Mk 10,17)
Oder Martas Schielen auf die nur herumsitzende Schwester und ihre Hoffnung auf Jesu zurechtweisende, Tun gebietende Autorität (Lk 10,40). Der aber sagt hier wie dort dasselbe: loslassen.

Dienstag, 20. Mai 2014

Vom Engel zum Racheengel - Gedanken zu Lars von Triers "Dogville"

Wenn die schlechtesten Seiten an Menschen wachgerufen werden, dann muss die Ursache dafür nicht unbedingt selbst schlecht sein.
So gesehen im Film „Dogville“ von Lars von Trier, in dem die junge Frau Grace sich in ein fiktives Dorf in den Rocky Mountains flüchtet und nach einigem Zögern der Einwohner aufgenommen wird.

Sonntag, 11. Mai 2014

Warum ich hinausgetrieben werden will

Ich versuche zu hören, wo es mich hinaustreibt.

Hinausgehen ist ein Lieblingswort von Papst Franziskus. Es ist das Mehr-Wollen, das Sich-Lösen, das In-Bewegung-Bleiben. Es meint Transzendieren des Altbekannten und ist somit auch ein Lernprozess.
Hinausgetrieben werden dagegen hört sich zunächst nicht freiwillig an. Und doch braucht es zum Aufbruch auch antreibende Gründe, die ich nicht immer mit meinem eigenen Willen identifizieren kann.

Samstag, 19. April 2014

Ostern - Die zärtlichste Nacht

Ich widerspreche selten und ungern, wenn es sich um Lyrik handelt. Noch dazu bei einer Autorin, die ich so schätze wie diese, Hilde Domin. Und sie hat ja auch recht – wenigstens zu Beginn und im Ganzen auch, wenn allein menschlich gedacht wird. Aber hier muss ich doch widersprechen.

Sonntag, 2. März 2014

Vogels Schatzsuche


"Lebensbaum" von W. Neubert, Ausschnitt,
Halle-Neustadt, 2014.
“Wie deine Lerneinstellung, so deine Noten“
“Wie dein Alkoholkonsum, so deine Leber“
“Wie dein Schlafdefizit, so deine Augenringe“

Wo du zu simpel wirst, da schleift dein Herz.

Denn sie säen nicht und ernten nicht
und sind doch gut genährt.

Sei darum sorglos, denn nicht in Sorge kommt Gottes Reich.

(vgl. Mt 6,24-34)

Sonntag, 16. Februar 2014

Die Verschärfung beginnt innen. Imperative aus der Bergpredigt

Wer an die Vorgängigkeit der göttlichen Gnade vor dem menschlichen Handeln glaubt, hat es in der Bergpredigt nicht leicht. Nicht nur, dass Jesus die Gesetze des Alten Bundes explizit nicht außer Kraft setzen will, er setzt sogar noch eins oben drauf: Seine Worte im heutigen Evangelium (Mt 5,17-37) sind eine ethische Verschärfung, die harte Konsequenzen mit sich bringt.

Dienstag, 4. Februar 2014

the very core of faith

Dass es Sex und Sünde nicht sind, hatte ich geahnt. Aber, wie der Volksmund sagt, hinhören lohnt sich bisweilen. Zum Beispiel bei den tausendmal gehörten liturgischen Texten der Eucharistiefeier.

Samstag, 11. Januar 2014

getauft sein


– eine kleine Ewigkeit – neu bekleidet – der Tradition Genüge getan –
gestärkt – LichtträgerIn geworden

Dienstag, 7. Januar 2014

Restspiritualität

1
Reste – nicht mehr voll Taugliches, vom Ganzen übrig gebliebene Bruchstücke, nur gerade so noch verwendbare Teile, nicht verkäufliche Posten aus dem hintersten Teil des Lagers, hinausgeworfene Fetzen, Randständiges, Bodensatz, Müll.
Reste – armselig, verbraucht, ungewollt, liegengeblieben, ausgebrannt, problematisch, uninteressant.

Samstag, 14. Dezember 2013

Alles ist schon da

Johannes vom Kreuz, den die Kirche heute feiert, schreibt in seinem Hauptwerk "Aufstieg auf den Berg Karmel", wie Gott auf die menschlichen Wünsche nach einem persönlichen Zeichen, nach Wundern und Visionen oder privaten Offenbarungen antworten würde – ein Text, der meiner Meinung nach ein zeitloses Meisterwerk christozentrischer spiritueller Literatur ist und den ich hier kommentarlos einstellen will: