Charles Péguy ist einer jener
französischen Katholiken, deren vorkonziliaren Katholizismus man
heute zwar eher distanziert wahrnimmt, den ich aber immer wieder
lesenswert finde. Die literarische Herangehensweise seines Großpoems
"Das Tor zum Geheimnis der Hoffnung" ist
vergleichsweise erfrischend, der direkt angesprochene Leser wird
beständig ermuntert und aufgefordert, selbst aktiv zu werden:
Samstag, 23. Dezember 2017
Freitag, 22. Dezember 2017
KinderStück 22 – "Mister Gott liebt dich innen drin"
Ein irischer Mathematiker findet ein
Kind auf der Straße und schreibt ein Buch darüber – "Hallo
Mister Gott, hier spricht Anna" (unrsprünglich von 1974)
ist eine Hommage an das kindliche Staunen und eigenwillige
Schlussfolgern. Die alltäglichen Erlebnisse von Fynn (Pseudonym des
Autors) und Anna sind legendär geworden.
In einer Episode geht es um die
Relationen zwischen unendlich unterschiedlichen Größen. Beim Blick
durch das Mikroskop hat Anna Mikroorganismen entdeckt:
Donnerstag, 21. Dezember 2017
KinderStück 21 – Nähe suchen, Ferne suchen
Walter Benjamins berühmte Skizzen über
eine bürgerliche "Kindheit in Berlin" sind prägnant
eingefangene Beobachtungen und Reflexionen. Das Büchlein umfasst 37
Kurztexte, darunter auch die anderthalbseitige Miniatur "Das
Karussel".
Erlebnisbeobachtung,
Gefühlsbeschreibung und Bildhaftigkeit verschränken sich hier:
Mittwoch, 20. Dezember 2017
KinderStück 20 – Ich kann so klein sein, wie ich bin
In der empfehlenswerten Reihe der
"Ignatianischen Impulse" hat der ehemalige
Provinzial der Deutschen Provinz der Jesuiten, Stefan Kiechle, vor
einigen Jahren ein schönes Büchlein mit dem Titel "Spielend
leben" geschrieben. Darin reflektiert er (ähnlich und
manchmal in Anlehnung an Hugo Rahner) auch das Kindsein:
Dienstag, 19. Dezember 2017
KinderStück 19 – Nicht alleinlassen!
Peter Høegs Roman "Der Plan von
der Abschaffung des Dunkels" handelt von traumatisierender
Erziehung in staatlichen Bildungseinrichtungen. Unter dem Anspruch,
niemanden zurückzulassen, werden auch stark verhaltensauffällige
Kinder durch eine Schule gebracht, deren System für sie nicht
gemacht ist und ihnen darum zum Alptraum wird.
In den späteren Reflexionen eines der
Kinder fällt der paradigmatische Satz:
Montag, 18. Dezember 2017
KinderStück 18 – Was man von der undankbaren Brut hat
Wer sich beschaulich-ruhig auf den
Advent einstimmen will, möge jetzt nicht weiterlesen.
Sonntag, 17. Dezember 2017
KinderStück 17 - Ohne Kind kein Heim
Die katholische Sozialaktivistin
Dorothy Day ist im deutschen Sprachraum weitgehend unbekannt, auch
wenn sie im amerikanischen Katholizismus zu einer der prägendsten
Personen des 20. Jahrhunderts gerechnet werden muss. Ihr soziales und
spirituelles Engagement als "Catholic Worker" lohnt
definitiv eine nähere Beschäftigung.
Ihre Hinwendung zum christlichen Glauben engt eng zusammen mit Schwangerschaft und Geburt ihrer Tochter
Tamar Teresa. Der Schwangerschaft ging eine Zeit des Leidens an der
eigenen Kinderlosigkeit voraus:
Samstag, 16. Dezember 2017
KinderStück 16 - Gut, dass sie vorbei ist!
Mascha Kaléko hat über ihr eigenes
Kind ein sehr berührendes Gedicht geschrieben.
Aber sie dichtete auch Erinnerungen
über ihre eigene Kindheit, die eher das Fürchten wecken.
In
"Notizen" heißt es beispielsweise:
Freitag, 15. Dezember 2017
KinderStück 15 – Im Spiel ist Heiterkeit und Ernst
Der große Bruder vom großen Karl
Rahner hat mindestens ein Buch geschrieben, das zu lesen sich auf
jeden Fall lohnt: In "Der spielende Mensch"
beleuchtet Hugo Rahner philosophiegeschichtlich und theologisch das
Spielen.
Im Spiel wie im Leben gehören Ernst
und Gelassenheit zusammen, die konzentrierte Bindung an die Sache und
die Welt genauso wie das Losgelöstsein und die Transzendenz.
Über die Erlösung schreibt Rahner:
Donnerstag, 14. Dezember 2017
KinderStück 14 – Lächerlich und kindisch?
In John Williams' Roman "Augustus"
wird der gleichnamige römische Kaiser aus den unterschiedlichsten
Perspektiven dargestellt, Freunde wie Feinde kommen zu Wort. Am Ende
steht ein Brief aus seiner eigenen (fiktiven) Feder an seinen
jüdischen Freund Nikolaos, in dem der scheidende Kaiser über sein
Leben und Denken reflektiert.
Auch über die Liebe schreibt er
ausführlich. Unter anderem dies:
Mittwoch, 13. Dezember 2017
KinderStück 13 - Vom Kinde ergriffen
Andreas Knapp hat eine
eingängig-poetische Sprache, in der er religiöse Themen in
pointierte Bilder und Worte bringt.
So auch in seinem Gedicht "unterwegs
zum kind"1:
Dienstag, 12. Dezember 2017
KinderStück 12 – Früher lieben lernen
Die Zeit des Dreißigjähigen Krieges
ist Schauplatz des Eulenspiegel-Romans von Daniel Kehlmann.
Schlachtengetümmel, Hunger, Gewalt, Glaube an Magie und kirchlicher
Stursinn pägen das Bild – und der gefühlsarme Umgang mit Kindern.
In der Kindheit des Tyll Ulenspiegel
(wie der Spaßmacher im Roman heißt) denkt der Vater an seine
lebenden und verstorbenen Kinder:
Montag, 11. Dezember 2017
KinderStück 11 – Weit ausgreifend in die Zeit
Aus dem Gefängnis Tegel schreibt
Dietrich Bonhoeffer im Mai 1944 an den eben geborenen Sohn seines
besten Freundes Eberhard Bethge. Er schreibt im klaren Bewusstsein,
dass er den nach ihm benannten Dietrich Wilhelm Rüdiger nicht mehr
persönlich kennenlernen wird.
Gerade darum reflektiert er die
generationenüberspannenden Beziehungen, in denen der Kleine
aufwächst:
Sonntag, 10. Dezember 2017
KinderStück 10 - Satt vom Augenblick
In Jostein Gaarders Roman "Die
Frau mit dem roten Tuch" kreist der Maildialog zweier ehemals
Liebender um die Frage nach Religion, Sinn und ein Dasein über das
irdische Leben hinaus.
Dem skeptisch-rationalistischen Steinn
schreibt die spirituell offene Solrun:
Samstag, 9. Dezember 2017
Bahne dem Herrn den Weg in deiner Wüste! Eine Predigt im Gefängnis.
Die heutigen Lesungen sprechen mitten
im Advent von der Wüste.
Zuerst ist es der Rufer beim Propheten
Jesaja, der das Volk Israel auffordert: "Bahnt für den Herrn
einen Weg durch die Wüste!" (Jes 40,3)
Und dann ist es Johannes der Täufer,
der aus der Zivilisation hinausgeht und in die Wüste zieht, um dort
die Leute zur Umkehr aufzurufen. (Mk 1,2-4)
1
Was hat es also mit der Wüste auf
sich?
Die Wüste ist ein lebensfeindlicher
Ort, ein Ort, der nicht dafür gemacht ist, um lange dort zu
verweilen. Es ist karg, ohne ausreichend Abwechslung, das Essen ist
schlecht und zumeist freut man sich darauf, endlich wieder draußen
zu sein.
Ich glaube, diese Eigenschaften der
Wüste und die folgenden biblischen Beispiele passen auch gut auf das
Leben im Gefängnis, aber dazu gleich mehr.
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