Sonntag, 10. Dezember 2017

KinderStück 10 - Satt vom Augenblick

In Jostein Gaarders Roman "Die Frau mit dem roten Tuch" kreist der Maildialog zweier ehemals Liebender um die Frage nach Religion, Sinn und ein Dasein über das irdische Leben hinaus.
Dem skeptisch-rationalistischen Steinn schreibt die spirituell offene Solrun:

Satt vom Anblick, bloß nicht an den Tod denken!
Backwerk, Grünheide, 2016.
"... es ist wunderbar zu denken, dass immer neue Kinder auf die Welt kommen, die für lange und augenblicksgesättigte Zeiten ohne Todesbewusstsein leben dürfen, ohne Trauer und Angst."1

Den Tod nicht fürchten und nicht ständig als angstvolle Zukunft vor Augen haben, das vermögen Kinder.
Leben im Jetzt und zugleich mutig ausgreifen nach dem Nächstliegenden, das vertreibt "Trauer und Angst". Johannes der Täufer ruft im Evangelium des Zweiten Adventssonntags dazu auf, dem Herrn den Weg zu bereiten.
Dieser Weg ist kein Weg der Angst. 
Es ist ein Weg der Dankbarkeit im Augenblick, des Sattwerdens von Gottes Güte.



1   J. Gaarder, Die Frau mit dem roten Tuch. München 2011, 142.