Andreas Knapp hat eine
eingängig-poetische Sprache, in der er religiöse Themen in
pointierte Bilder und Worte bringt.
So auch in seinem Gedicht "unterwegs
zum kind"1:
Kinderperspektive von unten. City-Hochhaus, Leipzig, 2016. |
traut dem geflügelten wort
wird empfänglich für das
unbegreifliche
mit den augen eines kindes
ein mann voller pläne
die im traum schon zerbrechen
verzichtet auf begreifen
vertrauensselig wie ein kind
hirten in nachtbereitschaft
melodie liegt in der luft
noch ergreifender
als ein lied aus kindertagen
himmelsgelehrte aus dem orient
tausend und eine nacht lang
greifen sie schon nach den sternen
knien ergriffen vor einem kind
Um dem Jesuskind auf die Welt zu
helfen, brauchen Maria und Josef das Kindliche, davon sprechen die
ersten beiden Strophen.
Advent kann eine Zeit sein, die unsere
Herzen für diese gottoffene Haltung bereitmacht.
Dann werden wir auf einen Weg geführt,
der uns vor dieses Kind führt, direkt in die Anbetung.
1 In:
A. Knapp, Heller als Licht. Biblische Gedichte. Würzburg 2014, 45.