Freitag, 1. Dezember 2017

KinderStück 1 – Ein Adventskalender

Der Advent beginnt – ob nun mit dem 1. Dezember oder mit dem 1. Adventssonntag, sei hier nicht ideologisch befragt, sondern dahingestellt – und mit ihm beginnt zum ersten Mal ein Adventskalender auf diesem Blog.
Konkret: Ich werde versuchen, in diesem Advent an jedem Tag eine Miniatur, einen Gedanken, einen Happen, ein "Stück zum Kind" online zu stellen.
(Wohlgemerkt: Nicht für Kinder, sondern über, nur damit keine Missverständnisse aufkommen!)
Denn Advent bedeutet zum einen, dass Jesus bei uns ankommt – und zum anderen genauer, dass er in der ersten Weihnacht als ein Kind im Stall geboren wurde.
Das Kind steht im Zentrum, das erwartete ebenso wie das schon geborene.

Das Heilige, schon mitten unter uns.
Alt-Lobeda, Jena, 2016.
Mein persönlicher Bezug dazu ist denkbar einfach: Ich bin in diesem Jahr zum zweiten Mal Vater geworden und habe dies hier auch schon mehrfach kundgetan, reflektiert und beschrieben.
Meine Gedanken kreisen viel um dieses Thema und finden beim Lesen und Entdecken ständig Anregungen – warum also im Advent nicht Nutzen daraus ziehen?

Praktisch soll an jedem Tag ein Zitat aus Literatur, Theologie, Philosophie zum Thema "Kind" zusammen mit einem kurzen Kommentar von mir präsentiert werden. Sehr verschieden, sehr kurz.

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Nur in diesem ersten Beitrag möchte ich mich selbst zitieren, weil vor ein paar Tagen ein Beitrag von mir unter dem Titel "Tabernakel des Lebens" in der Zeitschrift "Jesuiten" abgedruckt wurde. 
Darin schrieb ich über die Zeit der Schwangerschaft:

"...der Bauch meiner schwangeren Frau erschien mir manchmal wie ein Tabernakel des Lebens. In seinem Innern eine geheimnisvolle Anwesenheit des Heiligen. Je näher die Geburt rückt, desto mehr lebt das Ungeborene schon mit: es hört die Musik, die wir hören, reagiert auf Stress, der in unserem Alltag herrscht und alles, was seine Mutter zu sich nimmt, hilft auch ihm beim Wachsen. Eine komische Zeit: Das Kind ist schon irgendwie da – aber noch nicht auf die Welt gekommen."

Auch das ist Advent – aushalten können, dass noch nicht vollständig da ist, was sich so groß und lange ankündigt. Aber all unser Tun in der Zeit vor der Geburt hat Einfluss auf das Kommende. 
Die Feier des Advents ist ein Eintreten in den Kreis des Heiligen und soll in uns die Liebe stärken.